werden kann. In welcher Richtung die endgül⸗ tige Entſchließung laufen wird, das ſteht natürlich hente noch nicht feſt; Sie werden aber nach dieſen Ausführungen verſtehen, was der Herr Stadtſchul⸗ rat mit dem Worte Flickwerk gemeint hat. Stadtv. Bogel: Meine Herren, der Herr Bürgermeiſter ſagt: ſo ſchlimm, wie Herr Kollege Schwarz es ſchildert, iſt es nicht, und der Herr Stadtſchulrat glaubt, mit Zahlen nachgewieſen zu haben, daß die Verwaltung mit den gegenwärtigen Klaſſen auskommen wird. Ich werde dabei an andere Vorkommniſſe erinnert, wo auch hier geſagt worden iſt: wir werden auskommen, ſind ſchließlich nicht ausgetommen. Sie haben auch bei den Gemeindeſchulen immer geſagt, daß wir auskommen werden und die Bauten nicht ſo preſſant ſind, und es hat ſich das Gegenteil gezeigt. Bei den Fortbildungsſchulen iſt es ebenſo, und au bei dem Krankenhauſe iſt es ebenſo geweſen. Immer wird geſagt: man kommt aus, wenn nichts beſon⸗ deres vorkommt — na, und dann kommt man nicht aus. Ich kann mich nur den Ausführungen des Herrn Kollegen Schwarz anſchließen, daß die Stadt Charlottenburg es nicht darauf ankommen laſſen darf, ſondern daß ſie beſſer vorſorgen muß. Ob dann wirklich ein Platz oder ein paar Plätze frei bleiben, darauf darf es nicht ankommen; man muß reichlich Platz haben für die unteren Klaſſen wie für die oberen und ebenſo für die Gemeindeſchulen. vBVVoyorſteher Roſenberg: Wir verlaſſen dieſen Gegenſtand. „ Es iſt noch eine Anfrage eingegangen: Die unterzeichneten richten an den Magiſtrat die Anfrage, wann der Apollo des Kaiſer⸗ 9 vanee mane der an der Bruchſtelle des Halſes nunmehr deutlich ſichtbare gelbe Roſtflecke zeigt und damit den würdigen Ein⸗ druck des Denkmals beeinträchtigt; erneuert wird. Charlottenburg, den 16. Oktober 1907. . Lingner und eine Reihe von Unterſchriften. Ich werde die Anfrage auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung bringen. 1 28 2 Wir müſſen jetzt auf den dringlichen Antrag zurückkommen, der dahin geht, die Wahlzeit in der erſten Abteilung bis 4 Uhr nachmittags auszu⸗ dehnen. Der Antrag iſt nur von / Herren unter⸗ ſchrieben. Ich ſtelle zunächſt die Unterſtützungs⸗ frage für die Dringlichkeit. — Es ſind mehr als zehn Herren, die die Dringlichkeit unterſtützen, der An⸗ trag wird zugelaſſen. Deicgr, Antrag der Stadtv. Otto und en. betr. Stadtverordnetenwahlen. Der Antrag lautet: Die Stadtverordnetenverſammlung wolle beſchließen, den Magiſtrat zu erſuchen, die Wahlzeit für die am 8. November d. I. ſtatt⸗ findenden Wahlen zur Stadtverordneten⸗ verſammlung in der erſten Wählerabteilung bis 4 Uhr nachmittags auszudehnen. Antragſteller Stadtv. Otto: Meine Herren, die Wahlzeit für die erſte Abteilung iſt nach den Be⸗ kanntmachungen des Magiſtrats feſtgeſetzt auf vor⸗ mittags 9 Uhr bis nachmittags 2 Uhr. Durch dieſe Feſtſetzung wird einem nicht unerheblichen Teil der — und wir Wähler der erſten Abteilung die Ausübung ſeines Wahlrechts mindeſtens erſchwert, wenn nicht voll⸗ ſtändig unmöglich gemacht. Ein großer Teil der Wähler der erſten Abteilung iſt beruflich in Berlin beſchäftigt. Die Herren ſind genötigt, bereits ſpäteſtens 9 Uhr in Berlin zu ſein, müſſen alſo vor 9 Uhr ihre hieſige Wohnung verlaſſen und ſind dann ununterbrochen beſchäftigt bis nachmittags 3 Uhr. Daraus ergibt ſich die Unmöglichkeit, daß ſie ihr Wahlrecht ausüben können. Aus dieſen Gründen haben meine Freunde und ich uns erlaubt, den An⸗ trag, der Ihnen eben verleſen worden iſt, zu ſtellen. Mñʃͤeine Herren, ein derartiger Antrag iſt teines⸗ wegs ein Novum. Wir haben vor 2 Jahren be⸗ züglich der zweiten Abteilung in der Stadtverord⸗ netenverſammlung beſchloſſen, die Wahlzeit, die damals nur bis 4 Uhr nachmitags ging, auszu⸗ ch dehnen bis 6 Uhr nachmittags aus ähnlichen Gründen. Ich bitte Sie, auch diesmal aus den Grün⸗ den, die ich angeführt habe, dem Antrage zuzu⸗ ſtimmen. Ich zweifle nicht, daß dann auch der Magi⸗ ſtrat ſeine Einwilligung geben wird. Vorſteher Roſenberg: Meine Herren, ich bin nicht ganz geſchäftsordnungsmäßig verfahren. Der Antrag auf Dringlichkeit muß von 10 Mitgliedern geſtellt werden. Die Verſammlung muß dann darüber entſcheiden. Ich frage, wer die Dringlich⸗ keit will. — Das iſt die Mehrheit. Jetzt hält Herr Stadtv. Otto die Rede, die er eben gehalten hat, e (Heiterkeit) und ich frage nunmehr, ob noch jemand das Wort wünſcht. — Das iſt nicht der Fall. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung ſtimmt dem Antrage des Stadtv. Otto zu.) Das Protokoll vollziehen heute die Herren Stadtv. Dr Landsberger, Leben und Lemm. Wir kommen zu Punkt 17 der Tagesordnung: Aufrage der Stadtv. r. Stadthagen und Gen. betr. Störungen in der elektriſchen Stromlieferung. Druckſache 418. Die Anfrage lautet: Den Magiſtrat um Auskunft zu erſuchen, a) wodurch die mehr als einſtündige Störung in der elektriſchen Stromlieferung am 25. Sep⸗ tember, ſowie die Störung am 3. Oktober d. I. hervorgerufen iſt und b) welche Maßnahmen er zu treffen gedenkt, um ähnlichen Störungen in Zukunft vorzu⸗ beugen? Frageſteller Stadtv. Dr. Stadthagen: Meine Herren, es wird Ihnen ja bekannt ſein, daß nach der vorigen Stadtverordnetenſitzung eine ganz erhebliche Störung in der elektriſchen Strom⸗ lieferung eingetreten iſt. Das Publikum im Schiller⸗ theater kam ja betanntlich ſchon auf den Gedanken, daß die „Macht der Finſternis“ von Tolſtoi gegeben werden ſollte, 42 12 (Heiterkeit) 2281 und in manchen Kreiſen hört man die Behauptung, daß wir doch recht ſchlaue Stadtverordnete haben, da die Sitzung hier ausnahmsweiſe frühzeitig ge⸗ ſchloſſen wurde, und es wird daraus die Meinung