Euntſchuldigt ſind die Herren Stadtverordneten Frantz, Dr Hubatſch und Ur Roſe. Es iſt ein Allerhöchſtes Schreiben eingegangen, das ich mir zu verleſen geſtatte: (die Verſammlung erhebt ſich) Dem Magiſtrat und den Stadtverordneten ſpreche Ich Meinen herzlichen Dank aus für die Mir zum Geburtstage geſandten Glück⸗ und Segenswünſche und die hiermit verbundenen treuen Wünſche für Meinen Gemahl, den Kaiſer, und unſere Kinder. Ich danke noch beſonders, daß ſie bei dieſer Gelegenheit auch den von Mir angeregten und, ſoweit ich es vermochte, geförderten Werken der Wohltätigkeit und barmherzigen Nächſtenliebe in freundlicher Weiſe gedachten und wünſche ihnen unter der erprobten, verſtändnisvollen Mithilfe ſeitens der ſtädti⸗ ſchen Behörden und der Einwohner Char⸗ lottenburgs weitere gute Erfolge. Es gereicht Mir zu großer Befriedigung, daß noch in dieſem Jahre auf dem von der Stadt über⸗ wieſenen Grundſtücke der Grundſtein gelegt werden kann zur Erbauung des nach Meinen Namen benannten Hauſes, in welchem der wiſſenſchaftlichen Erforſchung der in Deutſch⸗ land erſchreckend hohen Säuglingsſterblichkeit und der geeignetſten Maßnahmen zu ihrer Bekämpfung eine Stätte bereitet werden ſoll. Möge der göttliche Segen auch auf dieſer Arbeit ruhen. Berlin, den 31. Oktober 1907. (gez.) Auguſte Viktoria 1. R An den Magiſtrat und die Stadtverordneten der Reſidenzſtadt Charlottenburg. Die Vorſchläge des Wahlausſchuſſes zu Nr. 20 bis 23 der Tagesordnung liegen nebſt den Akten aus und gelten als genehmigt, wenn bis zum Schluſſe der öffentlichen Sitzung Widerſpruch nicht erhoben worden iſt. Ausgelegt werden Bittſchriften in der Char⸗ lottenburger Parkverwaltung beſchäftigter Per⸗ ſonen betreffend Arbeits⸗ und Lohnverhältniſſe. Punkt 1 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kapitel I 3—3 für 1907. Druck⸗ ſache 454. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Etatsnummer Ord. Kapitel I Abſchn. 8 Nr. 3 für 1907 (Umzugskoſten für Beamte und Lehrkräfte) wird um 7000 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds verſtärkt.) Punkt 2 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kapitel IX 31 für 1907. Druck⸗ ſache 455. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 350 Zur Verſtärtung der Etatsnummer Ord. Kapital IX Abſchnitt 3 Nr. 1 für 1907 Löhne für Hilfsaufſeher, Kolonnenführer, Straßenreinigungsarbeiter und Hilfsarbeiter einſchl. Kranken⸗, Invaliden⸗ und Unfall⸗ Verſicherungsbeiträge — werden 7500 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds bewilligt.) Punkt 3 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kapitel X 1—12 für 1907. Druck⸗ ſache 456. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kap. X—1—12 für 1907 (Pacht für das eiſenbahnfiskaliſche Gelände an der Straße 17 b) werden 734,87 ℳ aus dem Dispoſitions⸗ fonds bewilligt.) Punkt 4 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Sonderetat 1 Extraord. 1—3 für 1907. Druckſache 457. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur Verſtärkung der Etatsnummer Sonder⸗ etat 1 Extraord. Ausgabe Abſchn. 1 Nr. 3 für das Rechnungsjahr 1907 — Herſtellung einer Verbindung der Hauptnotausläſſe der Ent⸗ wäſſerungsgebiete I und II mit dem Sandfang des Entwäſſerungsgebietes II11 — werden 26 000 ℳ aus Anleihemitteln bewilligt.) Punkt 5 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Mittel für die gärtneriſche Ausgeſtaltung des Dernburg⸗ platzes. Druckſache 458. Stadtv. Dr. Spiegel: Meine Herren, die Nach⸗ bewilligung iſt immer ein unangenehmes Ding und erreicht hier, wenn der Betrag auch abſolut kein ſehr hoher iſt, doch ungefähr 14 % der veranſchlagten Summe. Wenn wir uns die Poſten im einzelnen anſehen, ſo finden wir, daß die Mehrkoſten haupt⸗ ſächlich durch Ausgaben entſtanden ſind, die ſich wahrſcheinlich aus techniſchen Gründen nicht ver⸗ meiden ließen, und deren Nachbewilligung deshalb in keiner Weiſe zu Beanſtandungen Anlaß geben kann. Es findet ſich aber auch ein Poſten darunter, der allerdings nur 120 ℳ beträgt, für „Verlegung beſſeren Moſaikpflaſters, entſprechend der künſtleri⸗ ſchen Ausgeſtaltung des Platzes“. Meine Herren, ich will mich auch nicht gegen die Bewilligung dieſes Poſtens ausſprechen, möchte aber doch im Namen meiner Freunde daran erinnern, daß ſolche Aus⸗ gaben, ehe ſie gemacht werden, von uns bewilligt werden müſſen. Es iſt nicht das erſte Mal, daß wir ein ſolches Monitum erheben. Ich erinnere mich zum Beiſpiel, daß am 5. Juni 1905 das ganz Gleiche wegen der beſſeren Ausgeſtaltung der Maſten für die elektriſche Beleuchtung der Fall war. Wir müſſen uns auf den Standpunkt ſtellen, daß ein