gewiſſer Luxus ſehr ſchön und angebracht ſein mag, daß er aber nur ſtatthaben darf, wenn Magiſtrat und Stadtverordnete damit einverſtanden ſind, und daß nicht, wenn einmal ein Anſchlag gemacht worden iſt, hinterher ein anderes, teureres Material ge⸗ wählt werden darf, worden iſt. Ich will, wie geſagt, Forderung nicht beanſtanden, ich möchte nur nochmals namens meiner Freunde den Magiſtrat dringend bitten, in Zukunft dieſen berechtigten Wunſch zu beherzigen. Stadtbaurat Bredtſchneider: Meine Herren, der Dernburgplatz iſt allerdings mit einem Moſaik⸗ pflaſter gepflaſtert, das ein klein wenig teurer war als das im Koſtenanſchlag vorgeſehene; wie Sie ſehen, handelt es ſich nur um eine Summe von etwa 120 . Wenn Sie nun bedenken, daß nach den all⸗ gemeinen Gepflogenheiten, ich glaube ſogar nach einem gefaßten Gemeindebeſchluſſe, Überſchreitun⸗ gen bis zu 150 ℳ überhaupt nicht der Stadtverord⸗ neten⸗Verſammlung zugehen, weil man die Stadt⸗ verordnetenverſammlung mit ſo kleinen Beträgen nicht bemühen will, ſo bitte ich daraus zu entnehmen, daß es ſich wirklich um eine kleine Überſchreitung handelt, wegen deren wir eigentlich die Stadtver⸗ ordnetenverſammlung nicht bemühen ſollten. Nur dem Umſtande, daß bei der Ausgeſtaltung des Dern⸗ burgplatzes zwei verſchiedene Verwaltungen zu⸗ ſammengewirkt haben, und daß es der einen Ver⸗ waltung nicht gelungen iſt, den Betrag, um welchen die andere Verwaltung die ihr zur Verfügung ſtehenden Mittel überſchritten hat, an ihren eigenen Mitteln zu erſparen, ja daß die erſtere Verwaltung ihre Mittel ſelbſt noch ein klein wenig überſchritten hat —, nur dieſem Umſtande iſt es zuzuſchreiben, daß die Überſchreitung im ganzen ſo groß geworden iſt, daß wir genötigt waren, deswegen an die Stadt⸗ verordnetenverſammlung zu gehen. Ich bitte hier⸗ aus zu entnehmen, daß der Beſchwerde des Herrn Stadtv. Dr Spiegel zwar eine Berechtigung, aber nicht eine beſondere Tragweite beizumeſſen iſt. Stadtv. Braune: Den Erläuterungen des Herrn Stadtbaurats muß ich als Erwiderung der Bemerkungen meines Freundes Dr Spiegel hin⸗ zufügen, daß das Budget für die Ausgeſtaltung des Dernburgplatzes drei Jahre vorher ſchon entworfen war zu einer Zeit, als die Arbeitslöhne und die Preiſe der Materialien noch nicht die Höhe erreicht hatten wie jetzt. Darin liegt die Differenz im Preiſe in der Hauptſache; außerdem in der beſſeren Aus⸗ führung, die ja der Gegend, die ſich in vornehmer Weiſe ausgeſtaltet hat, entſprechend erforderlich geworden iſt. Oberbürgermeiſter Schuſtehrus: Meine Herren, es iſt durchaus anzuerkennen, daß die Stadtver⸗ ordnetenverſammlung ein lebhaftes Intereſſe daran hat, daß ihr Budgetrecht bis ins einzelne gewahrt wird, und ich gebe dem Herrn Stadtv. Dr Spiegel darin vollkommen recht, wenn er im vorliegenden Falle ein Monitum gezogen hat. Wir, der Magi⸗ ſtrat und ſämtliche Dezernenten, ſind uns bewußt, daß wir dieſes Recht der Stadtverordnetenver⸗ ſammlung aufs äußerſte zu wahren und keine Aus⸗ gaben zu machen zu haben, ohne die Bewilligung der Stadtverordnetenverſammlung vorher einge⸗ holt zu haben. Wenn das in dieſem Falle nicht entſchuldigen. ohne daß dies vorher bewilligt ſchehen, deren die Bewilligung der im übrigen finanziell nur um Kleinigkeiten. 351 —— geſchehen iſt — ich weiß im Augenblicke nicht, welches die weiteren Gründe dazu geweſen ſind, außer denen, die Herr Baurat Bredtſchneider ſchon auseinandergeſetzt hat ſo bitte ich das zu Es iſt ſicherlich aus Gründen ge⸗ Berechtigung Sie anerkennen würden, wenn Sie ſie erfahren würden. Es handelt Sie ie tönnen verſichert ſein, meine Herren, daß wir, alle Dezernenten im Magiſtrat mit uns, auch in Zutunft mit Sorgfalt auf das Budgetrecht der Stadtverordnetenverſammlung achten und, wenn nicht ein ganz zwingender Grund vorliegt, Aus⸗ gaben unterlaſſen werden, die nicht vorher be⸗ willigt ſind. Meine Herren, auf die Anfrage des Herrn Kollegen Spiegel hat nach meiner Meinung ſowohl der Herr Stadtbaurat als Herr Stadtv. Braune nicht die ganz richtige Antwort gegeben; dagegen trafen die Worte des Herrn Oberbürgermeiſters volltommen den Kern der Sache. Es handelt ſich nicht darum, daß hier eine Überſchreitung ſtattgefunden hat, die aber im Rahmen des Anſchlags geblieben iſt, ſondern darum — das, muß“! man aus der Vorlage des Magiſtrats herausleſen —, daß etwas ganz anderes ausgeführt worden iſt, als was urſprünglich ver⸗ anſchlagt und bewilligt war. Nach denf Worten des Herrn Stadtbaurats könnte man glauben, es handelte ſich um weiter nichts als um eine minimale Überſchreitung, wegen deren es eigentlich gar nicht lohnte, beſondere Worte zu verlieren, weil wir es ja ganz genau wiſſen, daß derartige Koſtenanſchläge ſehr häufig, namentlich, wenn ſich die Arbeiten längere Zeit hinziehen, nicht innegehalten werden können. Dagegen muß man doch darin muß ich dem Kollegen Dr Spiegel vollkommen recht geben — aus den Worten der Begründung der Vorlage herausleſen, daß man nicht das gemacht hat, wozu man die Bewilligung eingeholt hatte, ſondern etwas anderes. Stadtbaurat Bredtſchneider: Zur Klar⸗ ſtellung nur ein paar Worte! Man hat natürlich genau das gemacht, was veranſchlagt war; nur die Pflaſterſteine ſind von einer ein klein wenig beſſeren Güte genommen worden, als im An⸗ ſchlage vorgeſehen war. Stadtv. Dr. Frentzel: (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magi⸗ ſtrats, wie folgt: Die Etatsnummer Ord. Kapitel X BAb⸗ ſchnitt 28 Reſte aus 1904 (gärtneriſche Aus⸗ geſtaltung des Dernburgplatzes) wird um 1277,14 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds ver⸗ ſtärkt.) Vorſteher⸗Stellv. Kaufmann: Punkt 6 der Tagesordnung: Vorlage betr. Herſtellung einer Kanaliſations⸗ leitung am Nonnendamm. Druckſache 459. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Für die Herſtellung einer Entwäſſerungs⸗ leitung auf der Südſeite des Nonnendammes