— 358 — — 4000 oder 5000 ℳ — betragen. Ich würde der Meinung ſein, der Magiſtrat könnte unter dieſer Bedingung mit der Wirtſchaftsgenoſſen⸗ ſchaft kontrahieren. Dann würde den Bürgern, ſowohl den Hausbeſitzern als auch den Mietern dieſer Hausbeſitzer, eine gewiſſe Erleichterung wenigſtens durch dieſe praktiſche Maßnahme ge⸗ währt werden. Ich bin aber auch der Meinung, daß der Magiſtrat ſich nicht darauf beſchränken ſollte, der Wirtſchaftsgenoſſenſchaft allein Koks zu demſelben Preiſe wie anderen Groſſiſten abzugeben, ſondern auch allen übrigen Hausbeſitzern, welche ſich an den Magiſtrat wenden und Saiſonabſchlüſſe machen und im übrigen die erforderlichen Bedingungen erfüllen, Kaution ſtellen uſw. Und zum Schluß möchte ich mir die Bitte er⸗ lauben, daß der Magiſtrat den Verſuch macht, ſtatiſtiſch feſtzuſtellen, wie denn die Verhältniſſe eigentlich liegen. Es iſt ziemlich ſchwer, die ganze Sachlage zu überblicken, da ſie ſtatiſtiſch noch nicht genügend getlärt iſt. Wir wiſſen noch gar nicht — wenigſtens iſt mir eine derartige Publikation bisher nicht aufgefallen —, wieviel Häuſer mit Zentralheizung wir in Charlottenburg haben, wie⸗ viel wir in Groß⸗Berlin haben, wie groß der Konſum für dieſe Häuſer iſt, wie die Entwickelung der Produktion der hieſigen und der Berliner Gasan⸗ ſtalten iſt, wie die Entwickelung weitergeht, in welchem Umfange in Groß⸗Berlin eine Einfuhr und in welchem Umfange eine Ausfuhr ſtattfindet. Ich bin der Meinung, daß das ein gänzlich unbe⸗ ackertes Gebiet iſt, und es würde dankenswert ſein, wenn uns die weitere Behandlung dieſer Frage, welche im nächſten Jahre wiederkommen wird, dadurch erleichtert wird, daß der Magiſtrat Ver⸗ anlaſſung nimmt, das Statiſtiſche Amt zu erſuchen, nach dieſer Richtung hin eingehende Vorarbeiten fertigzuſtellen. Stadtu. Wöllmer: Meine Herren, wir ſind gewiß alle mit Herrn Stadtv. Klick und den übrigen Frageſtellern der Anſicht, daß es höchſt bedauerlich iſt, daß die Kokspreiſe ſo hoch ſind. Aber der Weg, den Herr Kollege Klick vorgeſchlagen hat, ſcheint nach den Ausführungen des Herrn Stadtrats Caſſirer nicht gangbar. Denn aus den Ausführungen des Herrn Stadtrats entnehme ich erſtens, daß eine Kontrolle darüber vollſtändig fehlen würde, wenn bei dem Kleinverkauf der Koks an Minder⸗ bemittelte billiger abgelaſſen würde, ob nicht etwa dann ein ſchwunghafter Handel mit dieſem Koks getrieben würde, und es fehlt ferner eine Kontrolle darüber, ob Charlottenburger Bürger allein den Vorteil hätten, ob nicht auch Berliner Bürger, die in der Nähe wohnen, den Genuß dieſes billigen Preiſes haben würden. Endlich ging aus den Aus⸗ führungen des Herrn Stadtrats hervor, daß der Vorteil des kleinen Mannes durch die Ermäßigung des Kokspreiſes, die doch nur 30 Pf. pro Hekto⸗ liter betragen könnte, gar nicht groß ſein würde, da der Verbrauch im kleinen Haushalt, wenn ich recht gehört habe, im ganzen Jahre nur 15 bis 20 Hettoliter ausmacht, dem Käufer alſo höchſtens ein Vorteil von 6 ℳ im ganzen Jahre zugute käme. Ich bin deshalb der Anſicht, daß, wenn wir dem Vorſchlag des Herrn Kollegen Klick folgten, dem Stadtſäckel mehr entzogen würde, als dem kleinen Manne gegeben würde. Nun iſt Herr Kollege Dzialoszynski über den Rahmen der Anfrage hinausgegangen, indem er nicht nur die Frage ventiliert hat, ob den Minder⸗ bemittelten zu helfen iſt, ſondern überhaupt die Frage, ob nicht ſtädtiſcherſeits Maßnahmen ge⸗ troffen werden ſollten, in Verbindung mit der Stadt Berlin eine Stabilierung des Kokspreiſes herbei⸗ zuführen, gewiſſermaßen, wie auch Herr Kollege Klick ſchon andeutete, einen Einheitspreis für Koks zu ſchaffen. Ich darf ſagen, meine Herren, daß die Mehrzahl meiner Freunde der Löſung dieſer Frage in dem Sinne, wie Herr Kollege Dzialoszynsti andeutete, bisher ziemlich ſteptiſch gegenüber⸗ ſteht. Wenn Sie die Jahresberichte unſerer Gas⸗ anſtalten verfolgen, ſo werden Sie ſehen, daß die Kokspreiſe in der Regel und zwar genau, kann man ſagen, in dem Verhältnis ſteigen oder fallen, wie die Kohlenpreiſe geſtiegen oder gefallen ſind. Wir hatten im Jahre 1900 nach dem Jahresbericht der Gasanſtalt einen Durchſchnitts⸗Tagesverkaufs⸗ preis von 1,37 ℳ — das war die Hochkonjunktur —, und wir hatten damals Kohlenpreiſe von durch⸗ ſchnittlich 18,70 bis 19,80ℳ. Herr Stadtrat Caſſirer erwähnte bereits, daß wir im nächſten Etatsjahr 450 000 ℳ mehr für Kohlen zu bezahlen haben werden als für das gleiche Quantum in dieſem Jahre, wenn ich ihn recht verſtanden habe. Es erſcheint demnach ein Kokspreis von 1,40 ʒ meines Erachtens den Verhältniſſen und dem Preiſe der Kohlen entſprechend gar nicht zu hoch. (Oho) Außerdem bitte ich Sie, dieſe Preiſe mit den Preisforderungen der Engliſchen Gasanſtalt zu vergleichen; dieſen Koks werden Sie nach meinen Informationen heute nicht unter 1,50 bis 1,60 ℳ kaufen können, und der weſtfäliſche Schmelzkoks koſtet gar 1,90 ℳ. Der Preis iſt ja ſelbſtverſtändlich im Durchſchnitt ziemlich hoch; aber nach dem Preiſe der Kohlen, der die Grundlage der Berech⸗ nung ſein muß, wird er nicht zu hoch gegriffen ſein. Wie es uns geht, ſo geht es ſelbſtverſtändlich auch Berlin; es entſteht ein gewiſſer Marktpreis, und es würde meines Erachtens, wenn wir mit Berlin Maßnahmen träfen, um einen Einheitspreis für Koks zu ſchaffen, um alſo gewiſſermaßen einen Druck auf den Preis auszuüben, worauf doch eine Vereinbarung hinauslaufen ſoll, dieſe Ermäßigung des Preiſes einem Geſchenk gleichbedeutend ſein, welches wir den Kokskäufern machen. Und zwar, wenn wir nicht mit Berlin konform gehen, ein Geſchenk nicht nur für den Charlottenburger Kokskäufer, ſondern auch für den Berliner Koks⸗ käufer und auch für den auswärtigen Händler, den wir nach den Ausführungen des Herrn Stadt⸗ rats Caſſirer nicht gut entbehren können, da der Tagesverkauf geringer iſt als der Verkauf nach außerhalb. Herr Kollege Dzialoszynski meinte, daß ſo eine Art Konvention geſchloſſen werden könnte mit Berlin oder zwiſchen den Gemeinden, Groß⸗ Berlins überhaupt. Ich muß ſagen, daß die Ver⸗ bände im Kohlenhandel bisher doch nur den Zweck gehabt haben, den Preis zu heben; ich kenne keinen Verband oder ein Koksverkaufskontor, welches es ſich zur Aufgabe machen könnte, einen Druck auf den Preis auszuüben, (ſehr richtig! bei den Liberalen) und es ſcheint mir, wenn eine ſolche Vereinigung Groß⸗Berlins zuſtande käme, auf die Dauer die