— 374 — eine Feſtſchrift. Es iſt zu bedenken, daß dieſes Feſt bereits am 2. November d. I. ſtattgefunden hat. Die Feſtſchrift würde alſo verſpätet kommen und ihren Zweck nicht erfüllen. Zu b fordert der Magiſtrat 500 ℳ für die Kopie eines Bildes, das hier im Rathauſe im Zimmer des Herrn Ober⸗ bürgermeiſters aushängt. Dieſe Kopie ſoll in der Aula der Sophie⸗Charlotten⸗Schule aufgehängt werden. Auch dieſe Summe bitte ich Sie nicht zu bewilligen. Es wäre doch wohl beſſer, das Geld für andere Zwecke zu verwenden, z. B. zur An⸗ ſchaffung von Apparaten oder Karten für die Schule. Ich bitte Sie demnach, die beiden Forderungen und damit die ganze Vorlage abzulehnen. Bürgermeiſter Matting: Meine Herren, ich möchte die Ausführungen des Herrn Stadtv. Bartſch nicht unwiderſprochen laſſen. Ich glaube, daß die geforderten Summen für die Zwecke, für die ſie beantragt worden ſind, ſehr gut angewandt ſind, und möchte Sie daher bitten, dem Magiſtrats⸗ antrage in vollem Umfange zu entſprechen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magi⸗ ſtrats, wie folgt: Aus Anlaß der Feier des 50 jährigen Beſtehens der Sophie⸗Charlotten⸗Schule werden a) zur Verſtärkung der Poſition Ord. III —2—17 (Druckſachen) 300, ℳ und p) außerdem als einmalige Ausgabe noch 500 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds bewilligt.) Vorſteher Kaufmann: Punkt 8 der Tages⸗ ordnung: Beſchlußfafſung Stadtrat Dr. Ich möchte der Verſammlung mitteilen, daß ich dieſe Angelegenheit dem Ausſchuſſe zur Vor⸗ bereitung der Stadtratswahlen, der bereits beſteht, überwieſen habe. — Wenn ich keinen Widerſpruch höre, ſtelle ich Ihr Einverſtändnis damit feſt. Punkt 9 der Tagesordnung: Bericht des Rechnungsprüfungsausſchuſſes über die Prüfuna von 29 Rechnungen. Druckſache 483. Berichterſtatter Stadtv. Braune: Meine Herren, der Ausſchuß hat die in der Vorlage auf⸗ geführten Rechnungen des Jahres 1906 geprüft. Die daraus ſich ergebenden Bemerkungen und An⸗ fragen wurden von den Vertretern des Magiſtrats in eingehender und zufriedenſtellender Weiſe er⸗ läutert und beantwortet. Bei einigen Punkten wurde Berückſichtigung der Vorſchläge zugeſagt; bei anderen Punkten wurde zwar anerkannt, da wohl eine Berechtigung zu gemachten Bemer⸗ kungen vorläge, aber doch aus Zweckmäßigkeits⸗ gründen empfohlen, davon abzuſehen, beſondere Anträge zu ſtellen, weil dadurch das Schreibwerk bedeutend vermehrt würde. Der Prüfungsaus⸗ ſchuß hat ſich damit einverſtanden erklärt, und ich habe in ſeinem Auftrage Ihnen zu empfehlen, dem Anen⸗ für dieſe Rechnungen Entlaſtung zu erteilen. über die Erſatzwahl für den Jebens. Druckſache 460. ß entbehre. Meine Herren, es dürfte bemerkenswert ſein, daß wir mit dieſer Rechnungsprüfung anderen Städten auch Nachbargemeinden gegenüber, aus⸗ genommen Frankfurt a. M., bedeutend im Vor⸗ ſprunge ſind. Es ſind faſt alle Rechnungen des Jahres 1906, ausgenommen die Depoſital⸗, die Sparkaſſen⸗ und einige Baurechnungen, geprüft. Im übrigen hat der Ausſchuß auch bei dieſer Prü⸗ fung die Überzeugung gewonnen, daß im ver⸗ gangenen Geſchäftsjahre wirtſchaftlich gearbeitet worden iſt und daß die Verwaltung auch auf den Gebieten, die große notwendige Ausgaben er⸗ forderten, wie die Kranken⸗, Armen⸗ und Wohlfahrts⸗ pflege, das Erziehungsweſen uſw. ökonomiſch ver⸗ fahren iſt und ſich angeſichts der ſchwierigen Finanz⸗ lage da, wo es anging, Einſchränkungen auferlegt hat, und ſo dürfte für unſere aufſtrebende Gemeinde der richtige Weg geebnet ſein zum weiteren Ausbau fortſchreitender, moderner Einrichtungen bei Er⸗ haltung einer ſolide fundierten Finanzlage, zur gedeihlichen, ſegensreichen Weiterentwicklung unſrer Stadtgemeinde. Ich empfehle, nungen zu erteilen. die Entlaſtung für dieſe Rech⸗ (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung erteilt nach dem Antrage des Ausſchuſſes dem Magiſtrat die Entlaſtung für 29 Rechnungen.) Borſteher Kaufmann: Bericht des Petitionsausſchuſſes über Peti⸗ tionen. — Druckſache 484. 1. Petition des Magiſtratsboten Schwarz, hier, betr. Anſtellungs⸗ verhältniſſe. Berichterſtatter Stadtv. Dr. Crüger: Meine Herren, Herr Kollege Dr Stadthagen iſt durch eine Dienſtreiſe verhindert, an der Sitzung teilzunehmen; er hat mich erſucht, für ihn die Petition zum Vortrag zu bringen. Der Tatbeſtand iſt kurz folgender: Der Magi⸗ ſtratsbeamte Schwarz iſt im Mai 1889 als Militäran⸗ wärter für den Poſten eines Bohlwerkswärters und Wiegemeiſters vom Magiſtrat einberufen worden. Er hat am 1. Juli 1889 ſein Amt angetreten, und es iſt ihm mit Schreiben vom 30. Auguſt 1889 das Amt eines Bohlwerkswärters übertragen worden. Später wurde ihm gekündigt, und er iſt auf Grund des Kündigungsſchreibens vom 16. März 1891 von dem Magiſtrat aus ſeiner Stellung als ſtädtiſcher Bohlwerkswärter und ſtädtiſcher Wiegemeiſter ent⸗ laſſen worden. Der Antragſteller hat damals den Weg der Klage beſchritten. Es wurde feſtgeſtellt, daß er als lebenslänglich angeſtellter Beamter zu betrachten ſei und die Entlaſſung der Rechtsgültigkeit Er wurde im Auguſt 1898 wieder zum Dienſt einberufen, aber nicht mehr in ſein Amt als ſtädtiſcher Böhlwerkswärter und vereideter Wieger, ſondern als Magiſtratsbote. Hieran knüpfen ſich dann verſchiedene Prozeſſe. Der Petent hat ſchließlich gebeten, im Zwangswege den Magiſtrat der Stadt Charlottenburg anzuhalten, ihm, dem Bohlwerkswärter und vereidigten Wäger Schwarz, eine Anſtellungsurkunde, und zwar datiert von ſeiner Anſtellung im Dienſte der Stadt Charlotten⸗