der allgemeinen Wählerliſte uſw.) wird um 1300 ℳ aus laufenden Mitteln verſtärkt.) Punkt 7 der Tagesordnung: Vorlage betr. Beſchaffung einer Kohlen⸗ förderanlage für das Elektrizitätswerk. Druckſache 501. Bevor ich dem Herrn Berichterſtatter das Wort gebe, erteile ich das Wort Herrn Stadtrat Dr Jaffé, der noch eine Berichtigung der Vorlage bringen will. Stadtrat Dr. Faffé: Meine Herren, es hat ſich ein bedauerlicher Irrtum in der Vorlage eingeſchlichen. Es muß in dem Tenor nicht 490000, ſondern 590 000 ℳ heißen. Denn wenn auch heute nur 490 000 ℳ zu bewilligen ſind, ſo betragen doch die anſchlagsmäßigen Koſten 590 000 ℳ, von denen 100 000 ℳ ſchon durch den Etat für 1906 zur Verfügung geſtellt worden ſind. Alſo zu bewilligen ſind heute nur 490 000 ℳ; die anſchlagsmäßigen Koſten betragen aber 590 000 ℳ. Das wollte ich nur richtig ſtellen. Berichterſtatter Stadtv. Dr. de Gruyter: Meine Herren, der Magiſtrat beantragt bei der Stadtverordnetenverſammlung, die Beſchaffung maſchineller Kohlenförderanlagen für das Elek⸗ trizitätswerk, und zwar in Höhe von, wie eben richtig geſtellt worden iſt, 590 000 ℳ, zu be⸗ ſchließen. Aus der mitgegebenen Begründung erſehen Sie, daß bislang die Entladung der per Waſſer für das Elektrizitätswerk herangekommenen Kohlen durch einen feſtſtehenden Drehkrahn er⸗ folgt iſt, und daß die Weiterbeförderung der Kohlen von der Entladeſtelle bis zum Keſſel⸗ haus durch Handbetrieb bewirkt wurde. Schritt⸗ haltend mit der rapide Igewachſenen Stroment⸗ nahme hat natürlich auch der Kohlenverbrauch außer⸗ ordentlich zugenommen. Während wir im Jahre 1901 nur 7000 Tonnen Kohlen zu bewältigen hatten, ſtieg der Kohlenverbrauch 1906/07 auf 23 000 Tonnen, und im Jahre 1907/08 werden wir auf 36 000 Tonnen Kohlen kommen. Daß zur Bewältigung derartiger Maſſen die bei der Er⸗ richtung des Elektrizitätswerkes vorgeſehenen pri⸗ mitiven Anlagen nicht ausreichen, iſt klar, und ebenſo verſtändlich und im Prinzip notwendig erſcheint es, daß wir von dem Handbetrieb zur automatiſch⸗maſchinellen Anlage übergehen. Ob indeſſen die Anlagen, wie ſie in der Begründung der Vorlage beſchrieben und in den aushängenden Zeichnungen dargeſtellt ſind, die geeignetſten und rentabelſten ſind, dieſe Frage zu bejahen, meine Herren, wird mir ſchwer. Zunächſt drängt ſich mir die Frage auf, ob es richtig iſt, daß wir bei der Entlöſchung einen am Ufer feſtſtehenden Portalkran erbauen. Durch den feſtſtehenden Portalkran wird es notwendig, beim Entladen der Kohlen die Schiffe von Zeit zu Zeit zu verholen, wodurch natürlich außer⸗ ordentlich viel Zeit vergeudet wird. Dieſelben Bedenken ſcheinen auch die Lahmeyerwerke gehabt zu haben; denn ſie haben ein Projekt, das einen feſtſtehenden Portalkran vorſah, a limine ver⸗ worfen. Ein weiteres Bedenken, meine Herren, liegt für mich in der Trennung der Beſchickungs⸗ und Entladungsanlage. 408 Die Gründe, die zu dieſer Trennung geführt haben, ſcheinen mir nach Lage der Akten mehr äußerlich geweſen zu ſein; ſie ſcheinen in der zeitlichen Fertigſtellung der An⸗ lagen zu ſuchen zu ſein. Aber das Hauptbedenken, meine Herren, richtet ſich gegen das immens hohe Anlagekapital und den Mangel eines weder in den Akten noch in der Begründung geführten Rentabilitätsnachweiſes. Wir finden in den Akten nur eine Notiz, und zwar in Form eines Briefes der Betriebsleitung aus allerjüngſter Zeit, vom 5. Dezember dieſes Jahres, wonach die Koſten für die Entladung mit Handbetrieb heute pro Tonne 1,75 ℳ be⸗ tragen. Dieſer Preis ſetzt ſich, wie folgt, zu⸗ ſammen: Transportkoſten aus dem Schiff zum Kohlenlagerplatz pro Tonne 1,00 ℳ, ſodann für Abgaben, wie Ufergeld, Reparaturen an den Lowries und dem Uferkran, Erſatz für Kohlen⸗ ſchaufeln, Liegegelder infolge ſchlechter Transport⸗ und Löſchvorrichtungen, 0,25 ℳ und endlich Trans⸗ port vom Lagerplatz in das Keſſelhaus 0,30 ,; macht zuſammen pro Tonne 1,75 . Das ſind die Koſten für Handbetrieb. Angaben über die Koſten des maſchinellen Betriebes finden ſich nicht. Nehmen Sie nun an, daß die Anlage jetzt 600 000 ℳ praeter propter koſten ſoll, und rechnen Sie davon als Pacht, wie es bei uns üblich iſt, 10 % gleich 60 000 ℳ, rechnen Sie für Repara⸗ turen auch nur 1 % der Anlagen, ſo wären das weitere 6000 ℳ; rechnen Sie Stromverbrauch für das Jahr mit 3000 ℳ, was nach meinem Dafürhalten ſehr niedrig veranſchlagt iſt, und nehmen wir nur vier Bedienungsmannſchaften an mit 3700 ℳ pro Jahr, ſo ergibt das für das Jahr 72 700 ℳ oder, ſelbſt bei 40 000 Tonnen Kohlen, 1,80 ℳ pro Tonne. Wir würden alſo bei dem heutigen Stande oder ſelbſt bei dem Stande im nächſten Jahre mit 1,80 ℳ pro Tonne zu rechnen haben bei maſchinellem Betrieb, während wir heute bei Handbetrieb nur 1,75 ℳ bezahlen. Meine Herren, ich gebe zu, daß bei etwas geänderter Zahlenannahme man bei maſchinellem Betrieb vielleicht auch mit 1,75 ℳ auskommt; jeden⸗ falls eine Erſparnis iſt nicht da, und dabei müſſen wir dieſes große Kapital feſtlegen. Nun, meine Herren, alle dieſe Fragen könnten in einem Ausſchuß, den ich aus 11 Mitgliedern zuſammengeſetzt ſehen möchte, erledigt werden. Befremdlicherweiſe habe ich nun aus den Akten entnehmen müſſen, daß der Ausſchuß mit allen dieſen Fragen ſich nicht zu beſchäftigen brauchte. Denn die Beſchickungsanlage iſt nicht nur im Mai bereits feſt vergeben, ſondern ſie iſt heute auch ſchon ſo gut wie fertig, und die Entladungs⸗ anlage iſt auch bereits vergeben, allerdings auf Riſiko der Lahmeyerwerke. Meine Herren, ich halte mich für verpflichtet, dies hier zur Kenntnis der Verſammlung zu bringen, und wenn auch im Etat für 1906 100 000 ℳ für neue Trans⸗ portanlagen vorgeſehen waren, ſo hätte uns doch bei einem ſo wichtigen Objekt eine Vorlage früher zugehen müſſen und nicht post festum. Ich be⸗ antrage einen Ausſchuß von 11 Mitgliedern. Stadtrat Dr. Jaffé: Meine Herren, was zunächſt die techniſchen Einwendungen betrifft, die der Herr Referent erhoben hat, ſo, glaube ich, iſt hier nicht der Platz, wo man die Dinge er⸗ örtern kann. Die Angelegenheit eignet ſich ja durchaus zu einer Ausſchußberatung, und in