nur mäßig in Anſpruch nehmen; dieſe würden bereits bei nur 10 Geſprächen täglich auf 250 72 pro Jahr kommen⸗ Eine dritte Kategorie ſind diejenigen, welche Einzelgeſpräche bezahlen, es ſind Kleingewerbetreibende und Privatleute. Dieſe hätten durch die Umgeſtaltung einen Vorteil zu er⸗ warten, indem die Geſprächsgebühr von 5 auf 4 Pf. reduziert wird. Eine vierte Kategorie ſind dann die Nebenanſchlüſſe. Wer ſich der Unbequemlich⸗ feit eines Nebenanſchluſſes unterziehen will, hat ja ein preiswertes Telephon, er zahlt vielleicht 50 bis 60 ℳ pro Jahr inkluſive der Vergütung an den Inhaber des Hauptanſchluſſes. Wenn wir nun mit den Vorſtellungen an das Reichspoſtamt gehen wollen, ſo müßten wir, meine ich, erſt eine Statiſtik ſchaffen, die darüber Auskunft gibt, wie es in Charlottenburg ausſieht. Die Alteſten der Kaufmannſchaft haben unter dem 21. Januar ein Rundſchreiben an die Korporations⸗ mitglieder erlaſſen, um feſtzuſtellen, wieviel Ge⸗ ſpräche an vier aufeinander folgenden Wochen⸗ tagen von jedem Teilnehmer abgegangen, wieviel angekommen und wie oft der verlangte Anſchluß bereits beſetzt gefunden iſt. Ich möchte anregen, ob der Magiſtrat nicht ein ähnliches Rundſchreiben an die Fernſprechteilnehmer in Charlottenburg erlaſſen will mit der gleichen Aufforderung. Wir müßten allerdings, da wir an ſämtliche Teilnehmer in Charlottenburg herantreten müßten — die Alteſten der Kaufmannſchaft haben ſich nur an Teilnehmer gewandt, die Pauſchalgebühr zahlen —, eine Rubrik hinzufügen: ob der Betreffende Pauſchalgebühr zahlt oder Einzelgebühr, und wieviel Nebenſtellen er abgegeben hat. Auf dieſer Grund⸗ lage könnten wir dann wohl beim Reichspoſtamt Eindruck machen. Vorſteher Kaufmann: Das Wort wird nicht weiter verlangt. Hat Herr Kollege Dunck einen beſtimmten Antrag geſtellt? (Stadtv. Dunck: Rein, ich wollte nur die Anregung an den Magiſtrat richten!) Dann laſſe ich über den Antrag abſtimmen. (Die Verſammlung ſtimmt dem Antrage der Stadtverordneten Liſſauer und Genoſſen zu.) Punkt 5 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kap. II1I1—1—9 für 1907. Druckſache 70. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Ausgabenummer 9 Abſchnitt 1 Ka⸗ pitel III des Ordinariums für 1907 — Zum Ausgleiche von Beſoldungsunterſchieden gegen⸗ über den Etatsſätzen — wird um 883,34ℳ aus dem Dispoſitionsfonds verſtärkt.) Punkt 6 der Tagesordnung: Borla e betr. Verſtärkung der Etatsnummer Drd. Kap. VIII—3—1 für 1907. — Druckſache 71. Stadtv. Dr. Stadthagen: Die Vorlage be⸗ trifft u. a. eine Ausbeſſerung der Marchbrücke. Ich habe bei dieſer Gelegenheit einem Wunſche 76 — der Anwohner der Marchſtraße in der Nähe der Marchbrücke Ausdruck zu geben. Zwiſchen der Guerickeſtraße und der Marchbrücke entſteht nämlich eine ſehr große Unannehmlichkeit dadurch, daß das Aſphaltpflaſter in der Marchſtraße in der Nähe der Brücke übergeht in anderes Pflaſter. Das läßt ſich nicht ohne weiteres vermeiden. Später, beim Neubau der Brücke, wird man viel⸗ leicht Holzpflaſter nehmen können. Es würde aber für die Anwohner von Intereſſe ſein, zu erfahren, wann die Brücke neu gebaut wird. Vielleicht wird es auch möglich ſein, noch vor dem Neubau der Brücke das Pflaſter dort zu ändern. Wie be⸗ kannt, iſt das eins der unangenehmſten Geräuſche, wenn Wagen mit einem Mal vom Aſphalt auf anderes, in dieſem Falle ſogar recht ſchlechtes Stein⸗ pflaſter übergehen. Stadtbaurat Bredtſchneider: Die Mittel für den Neubau der Marchbrücke ſind in der Anleihe vorgeſehen, und mit dem Neubau der Marchbrücke wird begonnen werden, ſobald es möglich ſein wird. Ich denke, daß wir in.2 bis 3 Jahren mit dem Neu⸗ bau werden beginnen können. Die zweite Frage, ob es möglich iſt, vor dem Neubau der Brücke die Pflaſterſtelle, das heißt den Übergang vom Asphalt auf Steinpflaſter, zu beſeitigen und bis zur Brücke gleichfalls Aſphalt oder Holzpflaſter zu legen, muß ich dahin beant⸗ worten, daß es zweckmäßig iſt, zu warten, bis die Marchbrücke neu hergeſtellt wird. Stadtv. Gebert: Meine Herren, ich kann nur das eine erklären, daß die Brückenverhältniſſe im allgemeinen, ſoweit die Holzbrücken in Frage kommen, in Charlottenburg ziemlich trübe aus⸗ ſehen. Es müßte hier in erſter Linie im Intereſſe des Verkehrs darauf Wert gelegt werden, daß die Holzbrücken überhaupt verſchwinden. Wenn auch angeführt werden mag, daß die Regulierung der Straßen eine gewaltige Rolle dabei ſpielt, ſo kann uns das Bauen der Brücken unter keinen Um⸗ ſtänden vorenthalten werden. Ich verweiſe bei dieſer Gelegenheit auf die Dove⸗Brücke. Dort flutet ein ungeheurer Verkehr von Laſtwagen herüber. Dieſe Brücke wird der Überzeugung bin ich — aus der Reparatur überhaupt nicht herauskommen; man wird dort immer in anbe⸗ tracht des ungeheuren Verkehrs, der dort ſtatt⸗ findet, reparieren müſſen. Es wird daher der Wunſch meiner Freunde zum Ausdruck gebracht, daß die Reparaturen dieſer Holzbrücken ſchneller geſchehen als bis dato; nach unſerer Auffaſſung wird die Sache äußerſt langſam gehandhabt. Anſchließend hieran möchte ich noch an den Magiſtrat eine Anfrage ſtellen über den Unfall, der ſich auf der neu erbauten Brücke in der Flucht⸗ linie der Charlottenburger Chauſſee reſp. der Berliner Straße ereignet hat — — (Glocke des Vorſtehers.) Vorſteher Kaufmann: Ich möchte bemerken, daß die Angelegenheit mit dieſer Vorlage in keinem Zuſammenhange ſteht. Ich würde bitten, eine ſelbſtändige Anfrage an den Magiſtrat zurichten. Stadtv. Gebert: Es handelt ſich doch um Brückenangelegenheiten überhaupt! 2 1 Borſteher Kaufmann: Nein, es handelt ich hier um die Rachbewilligung einer Über⸗