auch für gewöhnlich nicht Sitte iſt, mit ſolchen Zahlen hervorzutreten, ſo halte ich mich als Be⸗ richterſtatter des Ausſchuſſes doch für verpflichtet, nachdem von einem Mitgliede des Ausſchuſſes von einer Zufallsmehrheit geſprochen worden iſt, hier feſtzuſtellen, daß der Beſchtucß mit 5 gegen 46 Simme gefaßt worden iſt. Vorſteher Karimaun⸗ Wir temmen zur Ab⸗ ſtimmung. Herr Kollege Holz hat den Antrag ge⸗ ſtellt, die Sache an den Ausſchuß zurückzuverweiſen. Das iſt einem Vertagungsantrage gleich zu er⸗ achten, der Antrag käme daher zuerſt zur Abſtim⸗ mung. (Die Abſtimmung erfolgt. — Zurufe.) Es wird die Gegenprobe verlangt. Ich bitte die⸗ jenigen Herren, die dagegen ſind, die Hand zu er⸗ heben. (Geſchieht. — Zurufe.) Das Bureau iſt jetzt einig: es iſt die Mehrheit gegen die Zurückverweiſung. (Widerſpruch.) — Ja, meine Herren, nachdem 840 Bild der Ver⸗ ſammlung durch Hinzukommen einiger Kollegen ſich geändert hat, würde ich nochmal abſtimmen laſſen. Das Bureau hat aber erklärt, daß die Mehr⸗ heit gegen den Holzſchen Antrag geſtimmt hat. Stadtv. Schwarz (zur Geſchäftsordnung): Ich konſtatiere, daß von den Herren, die eben hereinge⸗ kommen ſind, einige die Hand erhoben haben und mitgezählt worden ſind. Ich meine alſo, die letzte Abſtimmung muß nochmal ſtattfinden. Vorſteher Kaufmann: Die Herren, die ger⸗ eingekommen ſind, ſind berechtigt, an der Ab⸗ ſtimmung teilzunehmen. Das Bureau erklärt, daß die Mehrheit gegen den Antrag Holz geweſen iſt. Ich ſtelle alſo feſt, daß die Zurückverweiſung an den Ausſchuß abgelehnt worden iſt. (Die Verſammlung nimmt nach dem Antrage des Ausſchuſſes von der Mitteilung Kenntnis und erſucht den Magiſtrat, der Stadtverordnetenverſammlung a) von den einlaufenden Einbürgerungsge⸗ ſuchen durch Auslegung, b) von den erledigten Geſuchen durch Mit⸗ teilung in mindeſtens dreimonatigen Zwiſchenräumen Kenntnis zu geben.) Punkt 3 der Tagesordnung: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Bewilligung eines Zuſchuſſes zum Bau eines Perſonenbahnhofs an der Berlin⸗Hamburger Anſchlußbahn ſüdlich des Kaiſerdammes. 0 Druckſachen 77, 100. Verichterſlatter Stadtv. Wöllmer: Meine Herren, der Ausſchuß hat nach eingehenden Dar⸗ legungen der Magiſtratsvertreter die Überzeugung gewonnen, daß die Bewilligung des Zuſchuſſes von 250 000 ℳ zum Bau eines Perſonenbahnhofs nicht mit irgendwelchen Bedingungen oder For⸗ derungen zu verquicken iſt, ſondern er hat ſich lediglich auf den Standpunkt geſtellt, daß die Frage zu prüfen iſt: welche Vorteile beſtehen für die Stadt⸗ 114 — 0 „daß gerade an cch 1 4 . . nhof ut wir m Hinblick auf das Gelände 417 5 44 das der eed eet Denn es kann nicht 2 3040 olut ſicher geiten, daß der Bahnhof gerade an 11— Stelle errichtet werden muß. Man kann alſo bei der Beurteilung der Frage nicht einfach davon ausgehen: gebaut wird der Bahnhof doch, ob wir einen Zuſchuß leiſten oder nicht. Der Ausſchuß war, daher einſtimmig der Anſicht, daß die Vorlage in keiner Weiſe mit irgendwelchen Nebenbedingungen zu belaſten iſt. Wie Sie aus der Vorlage erſehen, hat die Neuweſtend⸗ Aktiengeſellſchaft es abgelehnt, an den Koſten zu partizipieren. Der Ausſchuß hat das ſehr bedauert; es liegt jedoch außerhalb unſerer Macht, hier chn etwas zu erreichen. Es er⸗ ſchien dem Ausſchuſſe deshalb nach den Darlegungen des Magiſtrats auch in dieſem Punkt nicht opportun, dem Fiskus irgendwelche Bedingungen aufzuer⸗ legen. Das Reſultat würde ja nur eine Ver⸗ zögerung oder gar eine Anderung der Bahnhofs⸗ anlage ſein, was wir nicht wünſchen. Die, Frage iſt ſchließlich noch die: wie ſtark wird das uns gehörige Terrain durch die Ausgabe von 250 000 ℳ belaſtet? Das Terrain umfaßt 18 ha. Es würde demnach auf die Quadratrute ein Aufſchlag von rund 20 ℳ entfallen. Es iſt einleuchtend, daß der Wertzuwachs unſeres Ter⸗ rains durch die Anlage eines ſolchen Bahnhofs ſich erheblich mehr erhöhen wird. Der Ausſchuß ge⸗ langte daher einſtimmig zu dem Beſchluſſe, Ihnen die Annahme der Magiſtratsvorlage zu empfehlen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Aus⸗ ſchuſſes, wie folgt: I. Zum Bau einer Perſonenſtation an der Berlin⸗Hamburger Anſchlußbahn ſüdlich des Kaiſerdammes wird ein einmaliger Zuſchuß von 250 000 ℳ bewilligt unter der Bedingung, daß der Betrieb auf dieſer Station im Jahre 1909 eröffnet wird, und daß vom Tage der Eröffnung ab ſämtliche Vorortzüge von und nach Spandau zur Aufnahme von Fahrgäſten daſelbſt halten. Der Betrag zu 1 iſt den Mitteln für die Verbreiterung und Verlängerung der Bis⸗ marckſtraße zu entnehmen.) 44. Vorſteher Kaufmann: Punkt 4 der Tages⸗ Lenung 7 Vorlage betr. Teilung von 3 Armentommiſſtons⸗ bezirken. Druckſache 101. 4 (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Armenkommiſſionsbezirke 4 (Schloßviertel 3), 11 (Kalowswerder, am Nonnendamm, am Königsdamm, nördlich und ſüdlich, und Martinikenfelde), 12 (Halbinſel und Lützow 1) werden zum 1. April 1908, wie von der Ar⸗ mendirektion vorgeſchlagen, in je 4 Be⸗ zirke — A und B — geteilt.,