große Arbeitslaſt weniger Gehalt zu geben als ſpäter, wo die Einrichtung ſich eingeführt hat. Und die Erſparung beträgt doch tatſächlich nur 1500 ℳ! Ich weiß nicht, ob es unbedingt nötig geweſen wäre, auf eine ſo kleine Erſparnis ſo viel Wert zu legen. (Stadtv. Bollmann: Sehr richtig!) Wenn ich aber trotz alledem, trotz dieſer Be⸗ denken, die Kenntnisnahme der Magiſtratsmit⸗ teilung empfehle, ſo geſchieht es aus dem Grunde, weil ich perſönlich und weil meine Freunde der Überzeugung ſind, daß dieſe Differenzpunkte zwi⸗ ſchen unſerer Auffaſſung und der Auffaſſung des Magiſtrats nicht ſo ſchwerwiegend ſind, um es deshalb zu einem Konflikte kommen zu laſſen, und weil wir unſerſeits alles dazu tun wollen, um die Einrichtung, wie ich bereits geſagt habe, nicht noch weiter zu verzögern oder gar durch ein prinzipielles Ablehnen des Magiſtratsbeſchluſſes unſerſeits zu gefährden. Ich möchte alſo die Kenntnisnahme der Magiſtratsmitteilung unſer⸗ ſeits beantragen, und ich möchte mir nur die Frage an den Magiſtrat erlauben, ob er die ärztliche Stelle auszuſchreiben gedenkt oder nicht, und ob er ganz von der Erwägung zurückgekommen iſt, dem ärztlichen Leiter in abſehbarer Zeit eventuell Penſionsberechtigung in Ausſicht zu ſtellen, ob er dieſe Anſicht ganz aufgegeben hat. Stadtſchulrat )r Neufert: Meine Herren, der Herr Referent hat ſich darüber gewundert, daß der Magiſtrat nicht in vollem Umfange die Beſchlüſſe der Stadtverordnetenverſammlung ak⸗ zeptiert hat. Ich möchte aber darauf hinweiſen, daß es ſich in beiden Fällen nur um ſehr gering⸗ fügige Abweichungen handelt. Was zunächſt die Feſtſetzung des Gehalts an⸗ langt, ſo iſt der Magiſtrat voll auf den Standpunkt getreten, für den angeſtellten Arzt, der ſich bewährt hat, die Summe feſtzuſetzen, die die Stadtver⸗ ordneten wünſchen, die ganz erheblich über das hinausgeht, was der Magiſtrat ſeinerzeit be⸗ ſchloſſen hatte. Nur im erſten Jahre, im Probe⸗ jahre, ſoll es bei der niedrigeren Summe ſein Be⸗ wenden haben. Nun, meine Herren, das geſchieht auch bei den Lehrern und Lehrerinnen,; ein auf Probe Angeſtellter bekommt erheblich weniger Gehalt. In ſehr vielen anderen Fällen — ich will Beiſpiele nicht häufen — iſt es genau ebenſo. Wenn Sie bedenken, daß die Möglichkeit ja doch nicht ausgeſchloſſen iſt, daß der zuerſt in die Stelle Gewählte den Anforderungen nicht entſpricht, nun, ſo iſt er ganz gewiß mit 4500 ℳ hinreichend bezahlt; er ſteht dann immer noch ſo gut wie eine ganze An⸗ zahl von anderen Beamten, die ſich in ihrer Stellung ſchon bewährt haben, und die auf ihre Vorbereitung mehr Zeit und Geld verwendet haben. Wenn er ſich aber bewährt, ſo tritt er ſchon nach einer ſehr kurzen Zeit, nach einem Jahre, in den Voll⸗ genuß derjenigen Summe, die auch der Stadt⸗ verordnetenverſammlung angemeſſen erſchien. Wir wollen hoffen, daß der zweite Fall eintritt. Jeden⸗ falls iſt darin eine weſentliche Verbeſſerung den früheren Vorſchlägen gegenüber zu erblicken, daß eine Probezeit eingeführt wird; ich hoffe, darin wird die Stadtverordnetenverſammlung dem Magiſtrat beipflichten. Was den anderen Punkt anlangt bezüglich der zweiten Aſſiſtenzarztes, ſo iſt der Magiſtrat nur ſehr vorſichtig geweſen. Er leugnet nicht, daß 116 unter Umſtänden zwei Aſſiſtenzärzte werden ein⸗ geſtellt werden müſſen; allein ermeint: die vor⸗ liegenden Berechnungen ſind noch nicht ſo⸗ 1.4 daß man ſich unbedingt auf den Standpunkih Ber Stadtverordnetenverſammlung ſtellen muß. Ich erkenne an — und ich habe es im Magiſtrat ebenſo zum Ausdruck gebracht —, daß die Berechnungen, welche der Herr Referent angeſtellt hat, außer⸗ ordentlich ſorgfältig geweſen ſind; aber ſie beruhen doch auf der Statiſtit der Stadt Straßburg und der Stadt Wiesbaden allein, und die Wiesbadener iſt nicht unabhängig von der Straßburger Berech⸗ nung; in Wirklichkeit werden alſo nur die Straß⸗ burger Zahlen in Frage kommen. Und es iſt doch nicht geſagt, daß etwas, was ſich an einer oder an zwei Stellen bewährt hat, nun an allen anderen ſich auch bewähren muß, daß dieſelben Erſcheinun⸗ gen, die bei mittleren Städten im Weſten hervor⸗ getreten ſind, auch bei uns ſich zeigen müſſen. Da alſo die Möglichkeit nicht ausgeſchloſſen iſt, daß es Zeiten geben könnte, in denen ein zweiter Aſſiſtenzarzt noch nicht voll beſchäftigt iſt, ſo dürfte es ſich nach Anſicht des Magiſtrats unter allen Um⸗ ſtänden empfehlen, und es iſt ein Erfordernis einer ſparſamen Verwaltung, daß erſt genau geprüft wird, ob die Probe auf das Exempel auch ſtimmt. Ich perſönlich bin der Anſicht: die Probe wird ſtimmen; aber ich meine, es iſt doch ein ſehr geringer Schaden, wenn wir noch ein paar Monate warten, um ganz ſicher zu gehen. Der Magiſtrat ſagt ja nur: bring mir den Beweis, daß ſich tatſächlich ſo viel Schüler in der Klinik zur Behandlung melden, als nötig ſind, um dauernd zwei Aſſiſtenten zu be⸗ ſchäftigen, daß alſo das Bedürfnis für zwei da iſt, und ich werde die entſprechenden Beſchlüſſe faſſen. Er ſagt nicht, daß er es auf eine längere Zeit, vielleicht auf eine nicht abſehbare Zeit, hinaus⸗ ſchieben will. Ich glaube, die Schulverwaltung wird der Frage alle Aufmerkſamkeit widmen und wird mit den nötigen Anträgen nicht zögern, ſobald ſie auf Grund der gemachten Erfahrungen dartun kann, daß das Bedürfnis nach Einſtellung des zweiten Aſſiſtenzarztes vorliegt. Ich meine, die Differenzpunkte ſind, wie auch der Herr Referent ſchon ſagte, durchaus nicht ſchwerwiegender Art, und von einem Konflikte kann meines Erachtens gar nicht die Rede ſein. Überlaſſen Sie es doch dem Magiſtrat, daß er die Verwaltung möglichſt vorſichtig führt! Ich glaube, es kann nur im Intereſſe der Stadtgemeinde ſein. Die Stelle wird jedenfalls ausgeſchrieben werden, und wir werden prüfen, ob der Gewählte ſich bewährt. Sollte es uns gelingen, wie wir hoffen, einen recht tüchtigen Mann zu bekommen, nun, meine Herren, dann wird es natürlich in unſerem Intereſſe ſein, dieſen Mann uns dauernd zu erhalten. Er wird ſchon ſehr bald mit der Forderung an uns herantreten, daß ihm auch Penſionsberechtigung zuteil wird, und ich glanbe, der Magiſtrat wird gern bereit ſein, den billigen Wunſch eines tüchtigen Beamten zu befriedigen. Beſchlüſſe aber nach dieſer Richtung liegen noch nicht vor. Ich möchte nur den Herrn Referenten beruhigen: Grund zur entgegengeſetzten Annahme liegt erſt recht nicht vor. (Die Beratuug wird geſchloſſen.) Berichterſtatter Stadtv. Dr. Röthig (Schluß⸗ wort): Ich möchte nur die eine Frage an den