Gemeindeſchulen erfordern über 200 000 ℳ mehr, 1 Neu finden Sie die eben vorhin beſprochene Schul⸗ zahnklinik in dem Schuletat, und im übrigen finden Sie weſentlich höhere Raten für alle diejenigen Forderungen, welche hier oft genug beſprochen worden ſind. Ich möchte nur ganz kurz dabei den Ausbau der Jugendſpiele erwähnen und dabei be⸗ tonen, daß es unſeren Bemühungen gelungen iſt, innerhalb der Sua8t auch zwei neue 4½ an, ſchaffen: 187400 1) einen Spielplatz in der Nähe vom Lützow und einen Spielplatz an einer Stelle, wo er beſonders not⸗ Epiphanienkirche. (Bravo!) Die Koſten für die Einrichtung dieſer Spielplätze finden Sie im Etat für das nächſte Jahr vorgeſehen. Dann ſind weitere Raten bei der Schulver⸗ waltung eingeſtellt für den Ausbau der Kindergärten, für den Nachhilfeunterricht, für die Erweiterung der orthopädiſchen Kurſe, die neulich ſehr lebhaft auch in der Preſſe beſprochen worden ſind, für den Aus⸗ bau der Arbeitsſtunden im Winter; ich brauche mit den Summen Ihre Zeit nicht in Anſpruch zu neh⸗ men; ſie ſind eingehend in dem Erläuterungsbericht angegeben. Erwähnen muß ich aber bei dieſem Kapitel noch den Bau der Gemeindedoppelſchulen als das Fundament. Meine Herren, die Gemeindedoppel⸗ ſchulen ſind in der letzten Zeit — ich glaube, ſeit zwei Jahren — um keine neue vermehrt worden; wir haben uns anderweitig durchhelfen müſſen. Das hat ſeinen Grund gehabt, wie Sie ja wiſſen, zum Teil wenigſtens in Schwierigteiten, die in der Verwaltung vorhanden geweſen ſind. Wir haben das dadurch gut zu machen gewußt, daß wir auf einmal zwei Gemeindedoppelſchulen gleichzeitig in Bau genommen haben. Wir hatten im vergangenen Jahre 610 000 ℳ. für Gemeindedoppelſchulen vor⸗ geſehen und haben in dieſem Jahre eine höhere Summe, nämlich 759 000 ℳw, eingeſtellt. Dieſe Raten ſtanden uns zur Verfügung, und damit ſind die Koſten gedeckt ſowohl für den Aufbau auf der Schule in der Joachimstaler Straße, den Sie neulich beſchloſſen haben, als auch den geſamten Grunderwerb und die Baukoſten für den Bau in der Sybelſtraße und außerdem die erſte Rate für den Bau ſowie die Grunderwerbskoſten für die Schule auf Weſtend. Wie ſich die einzelnen Summen errechnen, das anzugeben, dürfte vielleicht im Aus⸗ ſchuß noch Zeit ſein; ich wurde gerade von einem Referenten aus Ihrer Mitte über dieſes Kapitel bereits interpelliert. Ich betone, daß dieſe Rate ſo, wie ſie von der Deputation vorgeſchlagen iſt, vom Magiſtrat angenommen iſt, und ich glaube, daß mit dieſer Bemeſſung unſerſeits dasjenige getan iſt, was für den Bau von Gemeindedoppelſchulen zur⸗ zeit notwendig iſt. Ebenſo wie die Gemeindeſchulen fordern die höheren Schulen und die Fortbildungsſchulen er⸗ hebliche Summen mehr. Ich möchte aus dem Kapitel „höhere Schulen“ nur das Eine erwähnen, daß Sie neu die Inſtitu⸗ tion eines Schularztes für die höheren Schulen finden. Wir wollen mit dieſer Inſtitution einen erſten Verſuch auch an den höheren Schulen im kommenden Jahre machen. Unſer Armen⸗ und Krankenweſen bleibt ſelbſt⸗ 120 jetzt 550. verſtändlich nicht zurück; es erfordert rund 200 000ℳ mehr. Wenn Sie die Etats anſehen, ſo werden Sie im erſten Moment die Meinung haben, daß unſer Krankenweſen günſtiger abſchneidet als im ver⸗ gangenen Jahre, dagegen unſer Armenweſen be⸗ ſonders viel ungünſtiger. Meine Herren, das be⸗ ruht darauf, daß wir einem Wunſche der Stadt⸗ verordnetenverſammlung ſtattgegeben und im Etat die Bezahlung für unſere Armenkranken vorgeſehen haben, ſodaß ſelbſtverſtändlich der Armenetat um dieſe Summe hat belaſtet werden müſſen zugunſten des Krankenhausetats. Wenn Sie das Exempel daraus ziehen, ſo ſind die Kranken⸗ anſtalten ſelbſtverſtändlich diejenigen, die einen wendig iſt, an der Senoel Mſrate. neben derſ ehe ne Zuſchuß erfordern. Bei den Krankenanſtalten kommt weiter in 6 Betracht, daß die Bettenzahl in Weſtend hat erhöht werden müſſen. Es ſollen in Zukunft 580 ſein gegen In der Kirchſtraße iſt die bisherige Bettenzahl beibehalten worden. Die Zuſchüſſe, die wir zu unſeren anderen Wohltätigkeitsanſtalten und zu unſeren ſonſtigen Fürſorgeeinrichtungen geben müſſen, ſind eben⸗ falls ſehr erheblich. Ich möchte hier nur ganz kurz erwähnen — Dinge, die zum Teil hier auch heute ſchon in der Debatte erwähnt worden ſind —: die Rettungswachen, die Ferienkolonien, die Volks⸗ küchen, Frühſtück für Gemeindeſchüler, Erholungs⸗ ſtätten vom Roten Kreuz, Volksheilſtättenverein und andere zahlreiche Wohltätigkeitsvereine be⸗ kommen höhere Zuſchüſſe, ſo daß auch bei dieſem Kapitel nicht geringe Mehrerforderniſſe ſind. Beſonders erwähnen möchte ich die Säuglings⸗ fürſorge, die ungefähr 25% mehr erfordert. Es ſoll im nächſten Jahre jenſeits der Spree eine neue Stelle eingerichtet werden; infolge davon wird die Säuglingsfürſorge in Charlottenburg im nächſten Jahre einen Betrag von über 100 000 ℳ. erfordern. Gegenüber dieſen unſeren Anſtalten und den Zuſchüſſen, die wir anderen Anſtalten und Ver⸗ einen geben, bleiben die geſetzlichen Ausgaben, die wir haben, natürlich auch nicht zurück. In erſter Linie belaſten uns, und zwar neu, die Polizeikoſten, die im nächſten Jahre auf Grund des wahrſcheinlich doch kommenden Polizeikoſtengeſetzes höher werden. Wir haben zwar eine Petition eingereicht; trotzdem haben wir aber geglaubt, uns rüſten zu müſſen für den Fall, daß dieſes Geſetz angenommen wird. Deshalb mußten die Koſten erhöht werden. Ich möchte ganz kurz bloß be⸗ merken, daß die Baſis für die Berechnung des Polizeiaufwandes geändert worden iſt. Während wir früher für den Kopf der Bevölkerung einen Betrag zu bezahlen hatten und dieſer Betrag alle fünf Jahre nach der Volkszählung errechnet worden iſt, ſoll jetzt jährlich feſtgeſtellt werden, was die Stadt zu bezahlen hat, und zwar werden bei der Berechnung die wirklichen Koſten zugrunde gelegt, ſodaß die Stadtgemeinde zwei Fünftel der wirklichen Koſten zu erſtatten hat, außerdem noch die Ver⸗ zinſung für die Gebäude unter Abzug gewiſſer kleinerer Ausgaben. Bei uns, meine Herren, wird das einen Betrag von wahrſcheinlcch 120 000 ℳ ausmachen, (Hört, hört!) eine ziemlich erhebliche Steigerung, wenn Sie be⸗ rüclſichtigen, daß wir bisher für Polizeikoſten rund 355 000 ℳ. zu zahlen hatten; in Zukunft werden wir wahrſcheinlich 475 000 ℳ. ausgeben müſſen. Ich kann Ihnen nicht einmal ſagen, ob dies die definitive Summe iſt, oder ob ſie noch etwas höher