daran ſein müßten. Es iſt z. B. dort eine hori⸗ zontale Kreisſäge von großem Durchmeſſer; Sie können ſich denken, welches Unheil dieſe Säge an⸗ richten kann, ſobald ſie ſpringt. Ich würde emp⸗ fehlen, daß die Herren, wenn ſie nicht wiſſen, daß ſolche Schutzvorrichtungen angebracht werden müſſen, ſich einmal nach der Fraunhoferſtraße be⸗ geben und die Arbeiterſchutzvorrichtungsausſtel⸗ lung ſich anſehen; dort ſind alle dieſe Vorrichtungen vorgeführt. Ebenſo wirft die Holzbearbeitungsmaſchine Spähne ab; die werden in dem betreffenden Raume einfach aufgeſpeichert. Das widerſpricht jeder Feuerſicherheit. Im Privatbetrieb verlangt die Polizei, daß dafür geſorgt wird, daß die Holz⸗ abgänge der Maſchinen beſeitigt werden; man hat die denkbar beſten Einrichtungen geſchaffen durch Exhauſtoren, die dafür ſorgen, daß auch nicht der geringſte Spahn mehr zu ſehen iſt. Auch das wird in der Wohlfahrtsausſtellung vorgeführt. Dann möchte ich weiter, weil es ſich bei dieſem Kapitel auch um die Straßenreinigung handelt, auf einen Mißſtand hinweiſen, der ſich, geradezu zu ſagen, zu einem öffentlichen Skandal ausge⸗ bildet hat: auf unſer Verhältnis zu der Firma Fricke. Dieſe Firma hat jedenfalls bei Vergebung der Fuhrleiſtungen ſich als billiger Mann aufge⸗ ſpielt und iſt dadurch in die Lage gekommen, die ſtädtiſchen Fuhrleiſtungen zu übernehmen. Sie alle werden ſchon geſehen haben, wie 16jährige, 17jährige junge Leute auf unſeren Sprengwagen ſitzen. Ich habe gegen die Beſchäftigung dieſer jungen Leute abſolut nichts einzuwenden, wenn die Erfahrung lehren würde, daß ſie tatſächlich verſtehen, mit dieſen Wagen umzugehen, oder uberhaupt verſtehen, ſich in gebührlicher Weiſe auf der Straße zu benehmen. Ih habe öfters die Beohachtung gemacht daß man z. B. abends turz vor 6 Uhr beobachten kann, wie 6 bis 8 Spreng⸗ wagen hintereinander in ſchärfſtem Trabe durch ge⸗ wiſſe Straßen fahren. Die Firma Fricke iſt jeden⸗ falls auch ſchon davon unterrichtet geweſen; das beweiſt der Umſtand, daß ſie an manchen Ecken Leute hingeſtellt hat, um diejenigen aufzuſchreiben, die ſich durch allzu ſchnelles Fahren oder durch ihre ſportlichen Neigungen auszeichnen. Es hat ſich aber nichts geändert; die Kerle haben zwar tat⸗ ſächlich einige Tage in ihrem Treiben innege⸗ halten; aber als ſie die Kontrolleure nicht mehr ſahen, fuhren ſie wieder in derſelben Weiſe darauf los wie früher. Ich möchte empfehlen, daß der Firma Fricke anheimgeſtellt wird, die alten Arbeitskräfte wieder⸗ einzuſtellen, alte Männer, wie wir ſie auf den Sprengwagen zu ſehen gewohnt waren. (Heiterkeit.) Wir müſſen immer in Betracht ziehen, daß ein alter erfahrener Mann mit dem ſtädtiſchen Eigen⸗ tum ſchonender umgeht als ein junger Menſch. Ich habe mir auch die Frage vorgelegt, warum die Firma Fricke dieſe jungen Leute beſchäftigt. Das iſt ganz klar: ſie bezahlt ihnen einen Lohn von 18 ℳ. die Woche. Dafür kann ein verheirateter Mann den Wagen nicht fahren: das iſt ganz aus⸗ geſchloſſen. Außerdem iſt die Arbeitszeit außer⸗ ordentlich lang bei der Firma Fricke. Ich bin der Überzeugung, daß es dem Ma⸗ giſtrat gelingen wird, bei einigem guten Willen auf die Firma Fricke einen Einfluß auszuüben, um dieſe Mißſtände zu beſeitigen. Vorſteher Kaufmann: Herrn Kollegen Wilt iſt das Wort „Kerle“ entfahren Ich ſehe mich des⸗ halb veranlaßt, zu bemerken, daß, wenn irgend jemandem von einer andern Seite dieſes Wort entfahren wäre, die Herren von jener Seite darüber entrüſtet geweſen wären. Stadtv. Wilk: Meine Herren, es iſt nun ein⸗ mal ſo Gebrauch in der Arbeiterſprache; wir können die Worte nicht auf die Wagſchale legen; da ent⸗ ſchlüpft einem mal ein Wort. Ich bitte jedenfalls, es nicht übel zu nehmen. Stadtrat Meyer: Es ſind verſchiedene Wünſche und Beſchwerden vorgebracht worden. Zunächſt eine Beſchwerde darüber, daß unſere Feuerwehrleute an ihren dienſtfreien Tagen zu ſehr in Anſpruch genommen werden. Seit etwa 3 Jahren iſt die Arbeit vom Magiſtrat ſo geordnet, daß jeder Feuerwehrmann eine ganz feſt be⸗ ſtimmte Anzahl freier Tage im Monat hat, wo er abſolut keinen Dienſt tut, und allmonatlich bekommt der Dezernent, der meine Wenigkeit iſt, die Liſte vorgelegt über die Tätigkeit, die die Feuerwehr⸗ leute an den übrigen dienſtfreien Tagen noch zu erledigen haben. Dieſe Tätigkeit hat ſich in den letzten Jahren derartig günſtig geſtaltet, daß die durchſchnittliche Beſchäftigung eine zirka 3ſtündige geweſen iſt. Die Leute der Feuerwehr haben mir ſelbſt erklärt, daß dies viel beſſer gegen früher ſei, und daß ſie jetzt ſehr zufrieden wären. Ich nehme an, daß die Beſchwerde, die der Herr Stadtver⸗ ordnete vorgebracht hat, ſchon aus früherer Zeit ſtammt, wo die Feuerwehrleute tatſächlich 6 bis 7 Stunden Dienſt hatten, während ſie jetzt nur 2 bis 3 Stunden Dienſt tun und 5 bis 6 abſolut dienſtfreie Tage haben. Wenn man zirka 17 Jahre Mitglied der Deputation und zirka 7 Jahre De⸗ zernent iſt, kann man die Verhältniſſe kennen und beurteilen, und ich muß ſagen, daß die Leute wirklich keinen Grund haben, ſich zu beſchweren. Die zweite Beſchwerde betrifft die Luft auf der Hauptfeuerwache. Die Hauptfeuerwache iſt unſere älteſte Wache und nicht ſo gebaut wie die Oſtwache und die Südwache. Aber auch die Depu⸗ tation hat ſchon, als vor ungefähr 2 Jahren Herr Kollege Scharnberg dieſe Beſchwerde einmal in der Deputation vorbrachte, Beſchluß gefaßt, daß alles aufgeboten werden ſoll, die Ventilation des Schlafſaals der Wache ſo einzurichten, daß ſie als gut zu bezeichnen iſt. Nach meiner eigenen An⸗ ſchauung und nach den Geſprächen, die ich darüber mit Feuerwehrleuten, die dort ſchlafen, gehabt habe, haben ſie anerkannt, daß es ſehr viel beſſer geworden iſt. Allerdings an ſehr heißen Tagen wird die Luft wohl nicht gerade angenehm ſein, wenn 20 Leute dort ſchlafen. Aber was geſchehen kann, ſoll geſchehen, und wenn noch Mißſtände vorhanden ſind, ſo ſoll auch ihnen abgeholfen werden. Die dritte Beſchwerde betrifft die Bezahlung. Sie wiſſen, daß die Deputation die höhere Be⸗ ſoldung der Feuerwehrleute beim Magiſtrat be⸗ fürwortet hat, und wir hoffen, daß der Dezernent des Normaletats und ſpäter der Magiſtrat ſie be⸗ rückſichtigen wird. Ich möchte aber nicht unter⸗ laſſen, zu bemerken: als wir vor etwa 3 Jahren den Normaletat geregelt haben, marſchierte Char⸗ lottenburg bezüglich der Bezahlung der Feuer⸗ wehrleute an der Spitze. Inzwiſchen ſind in den