der Penſionierung ausſchalten. Das ſchließt natür⸗ lich nicht aus, daß einmal eine Verwaltung ange⸗ geben hat: wir brauchen für dieſe und dieſe Arbeit jüngere Leute. Das könnte man nicht von vorn⸗ herein abweiſen; denn es gibt ſelbſtverſtändlich auch Arbeiten, bei denen man nur jüngere Leute be⸗ ſchäftigen kann. Es iſt dies aber eine rein hypotheti⸗ ſche Ausführung, die ich hier mache; ob der Fall ſich ſo zugetragen hat, das weiß ich nicht. Jedenfalls wird der Fall unterſucht werden. Eine weitere Auskunft kann ich nicht geben, da Herr Wilk erſt geſtern die Erfahrung gemacht hat und deshalb auch die Verwaltung zurzeit noch in Unkenntnis des Vorganges iſt. Dann hatte ich mich eigentlich zum Worte ge⸗ meldet, um gegen einige Ausführungen des Herrn Referenten zu Abſchnitt 11 und 12, Gewerbe⸗ und Kaufmannsgericht, Stellung zu nehmen. Der Herr Referent meinte, der Magiſtrat habe in Ausſicht geſtellt, daß er für den Fall, daß auf dieſem Ge⸗ biete eine weitere Inanſpruchnahme der ſtädtiſchen Verwaltung ſtattfinde, bedacht ſein wolle, eine Ent⸗ ſchädigung für dieſe Arbeiten vom Staate zu erreichen. Ich glaube doch, daß die Erklärungen, die der Magiſtrat abgegeben hat, etwas zurückhaltender geweſen ſind. Wenigſtens gerade, was die Tätig⸗ feit der Gewerbe⸗ und Kaufmannsgerichte anbe⸗ trifft, hat — wenn ich mich nicht irre, unter Zu⸗ ſtimmung des Etatsausſchuſſes der Magiſtrat ſich auf den Standpunkt geſtellt, daß wir uns bis⸗ her ſehr gern dieſer Aufgabe unterzogen haben und auch für die Zukunft, ſelbſt für den Fall, daß eine Erweiterung dieſer Gebiete in Ausſicht ſtehen ſollte, uns wohl kaum entſchließen würden, gerade hierfür Entſchädigungsforderungen geltend zu machen. Es wurde allerdings erklärt: ſollte die Neigung des Fiskus, auf anderen Gebieten die Stadt für fiskaliſche Zwecke in Anſpruch zu nehmen, weiter ſich verbreiten, dann würde der Magiſtrat bedacht ſein, eine Entlaſtung herbeizuführen. Es wurde, wenn ich nicht irre, bei dieſer Gelegenheit mitgeteilt, daß wir unter anderem wegen der Ent⸗ ſchädigung für die Steuerveranlagungsgeſchäfte inzwiſchen bereits mit der Regierung bzw. mit dem Finanzminiſter in Verhandlungen eingetreten ſind, Ihnen die Säle verweigert um eine größere Entſchädigung zu erreichen. Stadtv. Klick. Meine Herren, ſchon im Aus⸗ ſchuß wurde bemängelt, daß der Okonom des Schillertheaters Anhängern der ſozialdemokrati⸗ ſchen Partei die Hergabe ſeiner Verſammlungs⸗ und Feſträume verweigert. Der Magiſtrat hat erklärt, daß er keinen direkten Einfluß auf den Oko⸗ nom habe, da derſelbe den Reſtaurationsbetrieb von dem Pächter des Schillertheaters gepachtet habe. Das Theater ſelbſt iſt mit ſtädtiſchen Mitteln gebaut, und die Sozialdemokraten haben zu den Koſten des Baues im Verhältniß zu ihrer Steuer⸗ kraft beigetragen. Es verſtößt gegen die Gleich⸗ berechtigung der Bürgerſchaft, wenn der Herr ſich nun weigert, ſeine Lokalitäten faſt der Hälfte der Bevölkerung zur Verfügung zu ſtellen. Aber auch in einem anderen Fall, wo der Ma⸗ giſtrat einen direkten Einfluß auf das Pachtverhält⸗ nis hat, ſind der ſozialdemotratiſchen Partei die Säle verweigert worden. Es handelt ſich um den Tiergartenhof. Auch dieſer Herr gibt ſeine Säle zu ſämtlichen anderen Parteiverſammlungen her; rungen von dem illoyalen der Stadtgemeinde geſprochen hat. Illoyalität noch Verhalten ſprechen zu wollen, Klick wohl auch nicht vorgeſchwebt; 188 —— nur der ſozialdemokratiſchen Partei verweigert er ſie, unſerer Anſicht nach aus politiſchen Gründen. Ich meine, man könnte doch dem Beiſpiel anderer Städte — wie Stuttgart und Mannheim — folgen, die diejenigen Räume, die ſich in ſtädtiſchem Beſitz befinden, allen ihren Bürgern, alſo auch den Anhängern der ſozialdemokratiſchen Partei, nach Bedarf zur Verfügung ſtellen. Wir wollen heute keinen Antrag ſtellen, ſondern wollen nur das illoyale Verhalten einiger Herren, die zu der Stadt in einem Pachtverhältnis ſtehen, öffentlich bloßſtellen. Wir behalten uns aber vor, bei der Erneuerung der Pachtvertäge darauf zurückzukommen und eventuell die Auf⸗ nahme eines Paſſus zu beantragen, daß ſämtlichen Bürgern und Einwohnern der Stadt die Säle, die der Stadt gehören, freigegeben werden. (Die Beratung wird geſchloſſen.) Berichterſtatter Stadtv. Dzialoszynski(Schluß⸗ wort): Ich möchte gegenüber dem Herrn Bürger⸗ meiſter aufrechterhalten, daß zwar im Etatsaus⸗ chuß die Meinung allgemein ausgeſprochen wurde, daß die Stadt ſehr gern die Aufgabe erfülle, die Gewerbegerichtsbarkeit und Kaufmannsgerichtsbar⸗ teit auszuüben, daß aber für den Fall, daß weitere Sondergerichte durch die Geſetzgebung der Kom⸗ mune übertragen werden ſollten, von der Ver⸗ waltung der Verſuch gemacht werden würde, der weiteren Belaſtung der Kommune, die durch der⸗ artige Erweiterungen der Gerichtsbarkeit bedingt ſein würde, nach Möglichkeit entgegenzutreten. Vorſteher Kaufmann: Ich werde von Herrn Bürgermeiſter Matting darauf aufmerkſam ge⸗ macht, daß Herr Kollege Klick in ſeinen Ausfüh⸗ Verhalten der Pächter (Sehr richtig! — Zurufe bei den Sozialdemokraten: Stimmt auch!) Ich möchte dieſen Ausdruck allerdings rügen, da die nicht erwieſen iſt. (Widerſpruch bei den Sozialdemokraten.) — Sie iſt von Ihnen behauptet worden, und ich zweifle ja auch nicht an der Richtigkeit deſſen, daß worden ſind; das nehme von einem illoyalen hat Herrn Kollegen ich glaube, es ich als Tatſache an. Aber direkt war ein verfehlter Ausdruck. (Stadtv. Hirſch meldet ſich zum Wort.) — Die Beratung iſt bereits geſchloſſen. Stadtv. Hirſch: Allerdings iſt die Debatte ge⸗ ſchloſſen; aber der Herr Vorſteher wird mir ge⸗ ſtatten, eine Bemerkung zu machen; denn das, was der Herr Vorſteher ausgeführt hat, war ja auch ſachlich. Der Herr Vorſteher hat unter anderm geſagt, daß Herr Kollege Klick eine Behauptung aus⸗ geſprochen hat, aber die Behauptung ſei noch nicht bewieſen. Ich fühle mich nun genötigt, den Beweis dafür zu erbringen. Ich ſelbſt war während ver Stadtverordnetenwahl bei dem Okonomen ds Schillertheaters, um ihn um Hergabe des Saalcs zu bitten. Als er hörte, daß ich Stadtverordneter wäre, war er ſofort bereit. Als er dann im Laufe des Geſpräches weiter hörte, daß ich Sozialdemokrat bin, lehnte er die Hergabe ab und erklärte rund her⸗