— 223 — gen Situation, in der wir uns heute wegen der zu erwartenden Abänderung des Normaletats des Staates befinden, (Stadtv. Otto: Sehr richtig!) unſeren Normaletat, den wir jetzt für 5 Jahre feſt⸗ ſtellen wollen, mit ganz beſonderer Vorſicht einer Prüfung unterziehen. Wenn Sie nun aber, den Anregungen des Herrn Stadtv. Dr Crüger und des Herrn Referenten folgend, auch die Teuerungs⸗ zulagen einer Reviſion unterwerfen wollen — und ich muß geſtehen, daß mir der Gedanke ſympathiſch iſt — und einen Ausſchuß einſetzen zur Beratung der Frage, ob die Teuerungszulagen zu erhöhen und in welchem Maße ſie zu erhöhen ſind, dann, fürchte ich, werden dieſe Arbeiten uns wieder von den Arbeiten für den Normaletat abziehen. Ich möchte alſo auch meinen, daß der Antrag Crüger ein praktiſches Mittel zur Erfüllung unſerer Wün⸗ ſche und zur Erfüllung der Wünſche, die die Be⸗ amten und die Arbeiter haben, iſt, daß alſo die Revi⸗ ſion des Normaletats zum Oktober vorgenommen wird mit rückwirkender Kraft zum 1. April, und daß inzwiſchen veraten wird — und das kann in raſcherer Zeit erfolgen, das erfordert nicht ſo lange Vorbereitungen —, ob und in welcher Weiſe wir die Teuerungszulagen gegenüber dem bisherigen Zuſtande erhöhen. Ich glaube auch mit dem Herrn Vorſteher, daß das die glücklichſte Löſung der Frage iſt. Vorſteher Kaufmann: Meine Herren, es liegen keine Wortmeldungen mehr vor. Ich denke, wir werden über die Vorfragen abſtimmen, ehe wir über Kapitel 1 ſelbſt beraten und beſchließen. (Zuſtimmung.) Es liegen verſchiedene Anträge vor. Herr Kollege Otto hat beantragt: Die Stadtverordnetenverſammlung erſucht den Magiſtrat um eine Vorlage betr. Weiter⸗ gewährung von Teuerungszulagen unter be⸗ ſonderer Prüfung der Frage der Erhöhung der Teuerungszulagen. Herr Kollege Dr. Crüger beantragt — ich nehme an, daß der erſte Antrag des Herrn Kollegen Dr. Crüger als ſolcher überhaupt zurückgezogen iſt — (Stadtv. Dr. Crüger: Nein!) — dann liegen von Herrn Dr. Crüger zwei An⸗ träge vor. Ich werde ſie verleſen. Der erſte Antrag lautet: a) Die Stadtverordnetenverſammlung erſucht den Magiſtrat, ſpäteſtens im Herbſt eine Vor⸗ lage betr. die Beamtengehaltserhöhung vor⸗ zulegen und die Gehaltserhöhung mit rück⸗ wirkender Kraft vom 1. April 1908 ein⸗ zurichten. b) Die Teuerungszulage wird nach den gleichen aat bewilligt wie im preußiſchen taat. Der andere Antrag, der von Herrn Dr. Crüger nur angedeutet iſt, den ich aber zu dem meinigen mache, geht dahin: die ganze Angelegenheit der Beratung des Normaletats und der damit verbundenen Teuerungszulagen einem Ausſchuß von 15 Mũiütgliedern zur Vorberatung zu überweiſen, und zwar mit der Auflage, uns möglichſt in der nächſten Sitzung darüber zu berichten. Wir können auch ſagen: „uns ſo bald wie möglich darüber zu berichten“. — Ich denke, daß wir dieſen dritten Antrag auch erledigen. (Stadtv. Dr. Erüger: Entſpricht vollkommen meinen Wünſchen!) Das Einfachſte wird ſein, wir überweiſen alle drei Anträge dem Ausſchuß. (Sehr richtig!) Alſo ich ſchlage der Verſammlung vor, die Fragen des Normalbeſoldungsetats, der Erhöhung der Löhne und der Gehälter, in Verbindung mit der Gewährung von Teuerungszulagen bezw. einer Erhöhung der Teuerungszulagen — kurzum alle dieſe Fragen und die dazu vorliegenden Anträge der Herren Kollegen Otto und Dr. Crüger einem Ausſchuß von 15 Mitgliedern zu überweiſen. — Ich höre keinen Widerſpruch und ſtelle daher feſt, daß die Verſammlung ſo beſchloſſen hat. Es werden für dieſen Ausſchuß in Vorſchlag gebracht die Herren Kollegen Bollmann, Dr. Bor⸗ chardt, Dr. Crüger, Dr. Frentzel, Dr. Hubatſch, Kaufmann, Kern, Otto, Protze, Dr. Rothholz, Schwarz, Dr. Spiegel, Dr Stadthagen, Wilk und Zietſch. Wenn ich leinen Widerſpruch höre, neyme ich an, daß dic Berſammlung den Ausſchuß ſo gebildet hat. — Ich ſtelle das feſt. Wir gehen nunmehr über zu Kapitel 1 ſelbſt. Berichterſtatter Stadtv. Otto: Der Etats⸗ ausſchuß hat zu Kapitel 1, Allgemeine Verwaltung, folgende Anderungen beſchloſſen: Ausgaben. Mit der Schaffung der beantragten neuen Beamtenſtellen erklärt ſich der Ausſchuß einver⸗ ſtanden. Der Herr Kämmerer teilt mit, daß dem Magi⸗ ſtrat ein Antrag vorliegt, die für die Geſchäfts⸗ ſtelle XI zum 1. Oktober 1908 beantragten Stellen für 4 Setretäre und 8 Aſſiſtenten ſchon vom 1. April 1908 ab zu bewilligen. Der Mehrbetrag beläuft ſich auf 13 800 Der Ausſchuß n mmt Kenntnis und beſchließt: Abſchnitt 1. Beſoldungen. Nr. 12 — Gehälter der Bureau⸗ und Unterbe⸗ amten — wird erhöht auf 1488375 ℳ, vor⸗ behaltlich des Eingangs des bezüglichen Magi⸗ ſtratsantrages. — Ich bemerke dazu, daß dieſer Magiſtratsantrag eingegangen iſt, und empfehle Ihnen die Annahme dieſes Antrages. — Abſchnitt 3. Nr. 18 — Dem Sekretär a. D. Braun 801 4 399 ℳ — 1200 ℳ — iſt zu ſtreichen. Nr. 19 bis 25 werden Nr. 18 bis 24. Abſchnitt 7. Nr. 4 — Druckkoſten — erhöht auf 37000 ℳ Nr. 5 — Formulare — erhöht auf 37000 ℳ Abſchnitt 9. Nr. 1 — Mietzins —. Bei den Unteranſätzen c, d, e ſind die Einzelſummen zu ſtreichen und dafür zu ſetzen 10 175,67 Der Sollbetrag für 1908 erhöht ſich au; 26354,67 Abſchnitt 11. Nr. 6a — Druckkoſten — erhöht auf 7500 ℳ 6b — Aufnahme der ſtenographiſchen Be⸗ richte uſw. und Druckkoſten — erhöht auf 7500