Berichterſtatter Stadtv. Wöllmer: Der Magi⸗ ſtrat beantragt, ihn zu ermächtigen, die für den Erwerb des Volksparkgeländes Jungfernheide zu entrichtende zweite Kaufpreisrate in Höhe von 13, Millionen ℳ ſchon vor der Umgemeindung des vorlängs des Volksparkgeländes verlaufenden Teiles der Saatwinkler Chauſſee vorbehaltlich der vertrag⸗ lichen Rechte an den Fiskus zu zahlen. Sie haben dieſe Vorlage einem Ausſchuſſe überwieſen, und der Ausſchuß hat die Frage eingehend geprüft, ob die Zahlung der zweiten Rate des Kaufpreiſes dem In⸗ tereſſe der Stadtgemeinde widerſpricht. Der Aus⸗ ſchuß hat nach den eingehenden Darlegungen des Herrn Syndikus die Überzeugung gewonnen, daß ein Widerſpruch der Intereſ en nicht vorliegt, daß im Gegenteil gerade vom Standpunkt der ſtädtiſchen Intereſſen die Zahlung gebilligt werden muß. Ich habe den Auftrag, hierbei hervorzuheben, daß die Zahlung vorbehaltlich aller vertraglichen Rechte erfolgt, insbeſondere vorbehaltlich derjenigen Bedingungen, die für die Wirkſamkeit des Vertrages feſtgeſetzt ſind. Der Ausſchuß iſt alſo der Anſicht, daß, wenn auch die Zahlung vorher erfolgt, die Auf⸗ laſſung der erworbenen Ländereien nicht vor der Umgemeindung auch der Saatwinkler Chauſſee ſtattzufinden braucht. E= Ich habe ferner noch hervorzuheben, daß Ihre Zuſtimmung zu dieſer Vorlage lediglich eine Er⸗ mächtigung darſtellt und nicht gleichzeitig auch einen Auftrag enthält. Es bleibt demnach dem Magiſtrat überlaſſen, in welcher Weiſe er die Zahlung vor⸗ nehmen will. Ich beantrage die Annahme der Vorlage. Der Ausſchuß iſt einſtimmig zu dieſem Beſchluß gelangt. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Aus⸗ ſchuſſes, wie folgt: Der Magiſtrat wird ermächtigt, die für den Erwerb des Volksparkgeländes Jungfernheide zu entrichtende zweite Kaufpreisrate im Betrage von 1 750 000 ℳ ſchon vor der Umgemeindung des vorlängs des Volksparkgeländes verlau⸗ fenden Teils der Saatwinkler Chauſſee vorbe⸗ haltlich der vertraglichen Rechte an den Fiskus zu zahlen.) Vorſteher⸗Stellvertr. Dr. Hubatſch: Punkt 3 der Tagesordnung: Vorlage betr. Wahl eines ſtellvertretenden Vor⸗ ſitzenden für das Gewerbegericht. Druck⸗ ſache 153. Stadtv. Otto: Ich beantrage die Wiederwahl des Herrn Magiſtratsaſſeſſors Dr. Stolze. Vorſteher⸗Stellvertr. Dr. Hubatſch: Es iſt die Wiederwahl des Herrn Dr Stolze beantragt. Wenn kein Widerſpruch laut wird, ſo darf ich annehmen, daß die Verſammlung dem zuſtimmt. Das iſt der Fall; ich ſtelle das feſt. Herr Dr Stolze iſt wieder⸗ gewählt. 23 4 Punkt 4 der Tagesordnung. Vorlage betr. Bewilligung von Koſten für die 225 Ausbildung von Feuerwehrleuten im Fahren mit Elektroautomobilen. Druckſache 154. Stadtv. Kern: MeineHerren, die vorliegende Vorlage betrifft zwar keine außergewöhnlich hohe Ausgabe, aber doch eine Ausgabe, die ſtändig wieder⸗ kehrt, inſofern nämlich, als doch Automobilfahrer der Feuerwehr ausſcheiden, penſioniert werden und dergl. 9 Ich habe mich gewundert, weshalb nicht bereits auch ein Chauſſi beſchafft worden iſt. Ich halte das für außerordentlich zweckmäßig. Dieſes Fahrzeug, ohne Karoſſerie hergeſtellt, wird zur Ausbildung der Automobilfahrer verwendet, aber nicht allein zu dieſem Zweck, ſondern es kann auch zum Transport von Laſten und durch Aufſetzen einer abnehmbaren Karoſſerie zu allen möglichen Geſchäftsfahrten der Feuerwehr verwendet werden. Ich habe gerade keine Bedenken, daß die Aus⸗ bildung der Feuerwehrleute an anderer Stelle erfolgt; aber ich halte es für zweckmäßiger, wenn die Feuerwehr ſelbſt ihre Leute ausbildet. Dazu würde hier die Gelegenheit gegeben ſein, wenn einer der beſſeren Fahrer, ſagen wir, zum Ober⸗ fahrer ernannt wird, dem man eine angemeſſene Gehaltszulage gewährt, und der dann die praktiſche Ausbildung der ſpäteren Anwärter übernimmt. Die theoretiſche Ausbildung müßte Hand in Hand mit dieſer Ausbildung gehen; ſie würde ſicherlich von den Offizieren der Feuerwehr übernommen werden können. Ich bitte, dieſe meine Ausführungen als An⸗ regungen zu betrachten und ſie vielleicht dahin zu verdichten, daß im nächſten Jahre ein Chauſſi be⸗ ſchafft wird. Im übrigen bitte ich Sie, die Vorlage unverändert für dieſes Jahr anzunehmen. (Bravo!) (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Verſamm⸗ lung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Für die Ausbildung von 5 Feuerwehrleuten im Fahren mit Elektroautomobilen werden 1050 ℳ aus den laufenden Mitteln bewilligt.) Vorſteher⸗Stellvertr. Dr. Hubatſch: Das Pro⸗ tokoll vollziehen heute die Herren Becker, Wolffen⸗ ſtein, Zander. Wir kommen zum folgenden Punkte der Tages⸗ ordnung, Punkt 5: Vorlage betr. Bewilligung von Mitteln zur Er⸗ langung eines Grundplans für die Bebauung von Groß⸗Berlin. — Druckſache 155. Stadtv. Wolffenſtein: Meine Herren, ich wollte der an und für ſich klaren Vorlage des Ma⸗ giſtrats nur einige Worte hinzufügen. Das Bedürfnis, einen generellen Bebauungs⸗ plan für Berlin und ſeine Vororte zu ſchaffen, liegt ſchon lange vor. Bereits vor 10 Jahren hat die Akademie des Bauweſens darauf hingewieſen. Das Bedürfnis iſt jetzt dringend geworden. Das Wachstum von Groß⸗Berlin iſt rapide vor ſich ge⸗ gangen, wie es kein Menſch geahnt hat. Ebenſo iſt der Verkehr dementſprechend gewachſen. Vor 30 Jahren haben Berlin und die 25 Vororte 1 Million Einwohner gehabt, jetzt nach 30 Jahren 3 Millionen. Und wenn nach einem Menſchenalter die Bevölke⸗ rungszahl wieder etwa um das Doppelte geſtiegen ſein wird, ſo muß vorſorgend für ſolche Menſchen⸗ anſammlung eine Regelung der Anſiedlungen nach