Dieſe zweite Eingabe dürfte bei der Verhand⸗ lung des betreffenden Gegenſtandes auch ihre Erledigung finden. Schließlich ſehe ich mich genötigt, ein weiteres Schreiben des Haus⸗ und Grundbeſitzervereins auf Grund des § 27 der Geſchäftsordnung hier auszulegen. Ich würde es ſonſt möglicherweiſe nicht für nötig gehalten haben. Herr Stadtv. Platz hat infolge Verzuges nach Wilmersdorf ſein Mandat niedergelegt. Er hat mir ſeine Niederlegung mit dem Auftrage mit⸗ geteilt, die Verſammlung herzlichſt von ihm zu grüßen und ſein Bedauern auszuſprechen, nicht weiter mit uns arbeiten zu können. Herr Stadtv. Platz war ſeit dem 10. Januar 1900 Mitglied dieſer Verſammlung; er gehörte der Grundeigen⸗ tums⸗ und der Parkdeputation, dem Vorſtande der Sparkaſſe und der Deputation für den Arbeits⸗ nachweis an. Herr Platz hat mit regem Intereſſe an allen Dingen, die ihm oblagen, teilgenommen, und ich glaube im Sinne der Verſammlung zu handeln, wenn ich ein Dankſchreiben für ſeine Mitarbeit an ihn richte. Vor der Tagesordnung wünſcht Herr Kollege Zietſch das Wort. Stadtv. Zietſch: Im Namen meiner Freunde bitte ich Sie, den Punkt 27, die Wahl eines Mit⸗ gliedes zur Schuldeputation reſp. die Nichtbe⸗ ſtätigung der Wahl eines Mitgliedes zur Schul⸗ deputation betreffend, von der Tagesordnung der nichtöffentlichen Sitzung abzuſetzen, den Punkt vielmehr auf die Tagesordnung der nächſten öffent⸗ lichen Sitzung zu ſtellen. Es handelt ſich für uns bei dieſer Sache nicht nur um eine rein perſönliche Angelegenheit, ſondern uns ſcheint eine Kritik dieſes Falles in ſachlicher Beziehung angemeſſen und vonnöten, und zwar dieſe Kritik zu üben in öffentlicher Sitzung dünkt uns um ſo notwendiger, als Stellung genommen werden muß gegen ein Eingreifen der Regierung in die Selbſtverwaltung der Gemeinde. Stadtv. Otto: Meine Freunde haben kein Bedenken, dem Antrage Zietſch zuzuſtimmen. Wir ſind im Falle Penzig ähnlich verfahren. Da ſich auch keine Bedenken in bezug auf die Arbeiten der neuen Schuldeputation ergeben — dieſe kann ihre Arbeit doch beginnen —, ſo können wir dieſem Antrage zuſtimmen. Vorſteher Kaufmann: Ich nehme an, daß die Verſammlung einverſtanden iſt, den Gegenſtand von der heutigen Tagesordnung abzuſetzen. Ich werde ihn auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung ſetzen. (Stadtv. Otto: Auf die öffentliche!) — Ich weiß nicht, ob das möglich ſein wird; der Punkt wird jedenfalls wohl auf die Tagesordnung der niüchtöffentlichen Sitzung gebracht werden, da wir nach unſerer Geſchäftsordnung vielleicht die Be⸗ gründung in nichtöffentlicher Sitzung erledigen müſſen. Wir haben einen ähnlichen Fall ſchon einmal gehabt. Ich werde die Sache aber prüfen, ob die Angelegenheit nicht formell zunächſt in nicht⸗ öffentlicher Sitzung beraten werden muß. Jeden⸗ falls wird der Punkt auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung geſetzt werden, und wenn es ſich erübrigt, zunächſt eine Beratung in nichtöffentlicher 239- —— feen auf die Tagesordnung der öffentlichen Sitzung etzen. Punkt 1 der Tagesordnung: Einführung der neugewählten Stadträte Mittag, Dr Penzig, Ring und Sachs. Dberbürgermeiſter Schuſtehrus: Ihre Wahl zu Magiſtratsmitgliedern, meine verehrten Herren, iſt vom Regierungspräſidenten beſtätigt worden; es liegt mir infolgedeſſen ob, Sie in der heutigen öffentlichen Stadtverordnetenverſammlung in Ihr Amt einzuführen und Sie auf Ihr Amt zu ver⸗ pflichten. Ihnen allen, meine verehrten Herren, iſt unſere ſtädtiſche Verwaltung nicht fremd; Sie ſind ſeit einer Reihe von Jahren in ihr als Stadtver⸗ ordnete tätig geweſen, und in der Arbeit dieſer Jahre haben ſich freundliche Beziehungen zwiſchen Ihnen einerſeits und dem Magiſtrat und ſeinen einzelnen Mitgliedern anderſeits entwickelt. Wir blicken deshalb mit vollem Vertrauen auf die ge⸗ meinſame Arbeit, die uns nun im gemeinſchaft⸗ lichen Kollegium mit Ihnen in Zukunft obliegen wird, und ich weiß mich in Übereinſtimmung mit ſämtlichen Mitgliedern des Magiſtrats, wenn ich Sie mit dem Ausdruck der Freude bei Ihrem Ein⸗ tritt in unſer Magiſtratskollegium begrüße und Ihnen die Verſicherung abgebe, daß Sie uns allen als Kollegen herzlichſt willkommen ſind. Sie, meine verehrten Herren Sachs und Ring, haben den Staatsdienereid bereits abgeleiſtet. Unter Hinweiſung auf den von Ihnen bereits ge⸗ leiſteten Eid verpflichte ich Sie auf Ihr Amt durch Handſchlag an Eides Statt. (Der Handſchlag erfolgt.) Sie, meine verehrten Herren Mittag und Dr Penzig, haben den Staatsdienereid abzuleiſten, indem Sie den Wortlaut desſelben, den ich Ihnen hiermit überreiche, unter Nennung Ihres Vor⸗ und Zunamens laut verleſen und die rechte Hand dabei erheben. (Die Stadträte Dr Penzig und Mittag leiſten den Eid.) Indem ich Ihnen, meine verehrten Herren Kollegen, die Beſtätigungsurkunde aushändige, heiße ich Sie im Magiſtrat herzlichſt willkommen. Vorſteher Kaufmann: Meine ſehr verehrten Herren Stadträte! Nachdem Sie vom Herrn Ober⸗ bürgermeiſter in Ihr Amt eingeführt worden ſind, habe ich die Ehre und beſondere Freude, Sie namens der Stadtverordnetenverſammlung zu be⸗ grüßen. Sie haben in längerer Zeit mit uns zu⸗ ſammen an dem Wohle der Stadt gearbeitet und werden nun Gelegenheit haben, von der andern Seite des Hauſes die Dinge mit zu beurteilen. Ich hoffe, daß Sie bei dieſer Beurteilung den gleichen Sinn des Gemeinwohls im Auge behalten werden, daß Sie helfen werden, den zu unſerer Freude liberal wirkenden Magiſtrat zu verſtärken, und daß Sie ein neues Bindeglied ſein werden zwiſchen Magiſtrat und Stadtverordneten, um die guten Beziehuugen, die zwiſchen uns beſtehen, auch noch zu befeſtigen. Ich heiße Sie in dieſem Sinne herzlichſt willkommen und hoffe, daß Sie Freude in Ihrem neuen Amte finden werden. Stadtrat Dr Penzig: Meine Herren, nach dem Sitzung ſtattfinden zu laſſen, ſo werde ich ihn feierlich geleiſteten Eide geſtatten Sie mir noch