Punkt 10 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnum mer Drd. Kapitel vII1—1—12a für 1907. — Druck⸗ ſache 184. (Die Beratung wird eröffſtet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur Verſtärkung des Etatsanſatzes Ord. Kapitel vII Abſchnitt 1 Nr. 1 a für 1907 — Techniſche Hilfe für Projektierungsarbeiten einſchließlich Kranken⸗, Invaliden⸗ und Un⸗ fallverſicherungsbeiträge — werden 4000 aus laufenden Mitteln nachbewilligt.) Punkt 11 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kapitel X B Abſchnitt 30 für 1907. Druck⸗ ſache 185. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kapitel X B Abſchn. 30 für 1907 — Er⸗ weiterung der Anſtaltsräume der Desin⸗ fektionsanſtalt — werden 1350 aus laufen⸗ den Mitteln des Rechnungsjahres 1907 be⸗ willigt.) Punkt 12 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärtung der Etatsnummer Ord. Kap. X—113 für 1907. — Druckſache 186. Stadtv. Wilt: Ich möchte den Magiſtrat gelegentlich der Verſtärkung dieſer Etatsnummer erſuchen, doch in Erwägung zu ziehen, ob es nicht möglich iſt, den ſogenannten minderwertigen Arbeitskräften auf dem Lagerplatz der Tiefbau⸗ verwaltung den Stundenlohn von 30 auf 40 Pf. zu erhöhen. Sie werden mir zugeben müſſen, meine Herren, daß es unter den heutigen Teuerungs⸗ verhältniſſen geradezu ein Ding der Unmöglichkeit iſt, bei 30 Pf. Stundenlohn eine Familie zu er⸗ 1 C* 1 nähren. Ich nehme bei Ihrer bekannten Arbeiter⸗ freundlichkeit an, daß Sie meiner Anregung zu⸗ ſtimmen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magi⸗ ſtrats, wie folgt: Die Etatsnummer Ord. Kapitel K Abſchn. 11 Nr. 3 für 1907 (Insgemein, auch zum Erſatz von Arbeitslöhnen an andere Verwaltungs⸗ zweige bei Verwendung minderwertiger Arbeitskräfte) wird um 498,91 ℳ aus laufen⸗ den Mitteln verſtärkt.) Vorſteher Kaufmann: Punkt 13 der Tages⸗ ordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Drd. Kapitel XIV —2 5 für 1907. — Druckſache 187. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kapitel XIV Abſchn. 2 Nr. 5 für 1907 (Sonſtige Ausgaben zugunſten der örtlichen Polizeiverwaltung) werden 190,20 ℳm aus laufenden Mitteln des Rechnungsjahres 1907 bewilligt.) Punkt 14 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung von Etatsnum mern des Sonderetats Nr. 5 für 1907. — Druckſache 188. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die aus der Seite 238 und 239 der Vorlagen für die Stadtverordnetenverſammlung abge⸗ druckten Nachweiſung erſichtlichen Etats⸗ nummern werden um die in der Spalte 8 dieſer Nachweiſung angegebenen Beträge, ins⸗ geſamt 27 283,24 ℳ, erhöht.) Punkt 15 der Tagesordnung: Vorlage betr. Errichtung einer Sternwarte auf dem Neubau des Reform⸗Realgymnaſiums auf Weſtend. — Druckſache 189. Berichterſtatter Stadtv. Dr. Hubatſch: Meine Herren, die Einrichtung eines aſtronomiſchen Obſer⸗ vatoriums iſt für jede höhere Lehranſtalt von außer⸗ ordentlichem Werte, und die höheren Schulen würden wohl längſt mit ſolchen Einrichtungen aus⸗ geſtattet ſein, wenn die Anlage nicht ziemlich ſchwierig und ziemlich koſtſpielig wäre. Die Beobachtung, die man bei den Abiturien⸗ tenprüfungen machen kann, lehrt, daß auf teinem Gebiete der Mathematik ſo leicht Fehler gemacht werden und Irrtümer ſich einſchleichen, als auf dem Gebiete der mathematiſchen Geographie. Dies würde entſchieden nicht der Fall ſein, wenn die Schüler genügend Gelegenheit hätten, durch eigene Beobachtungen feſte und klare Grundanſchauungen auf dieſem Gebiete zu gewinnen. Es iſt ferner zu beachten, daß von allen wiſſenſchaftlichen Gebieten, auf denen unſere Schüler ſich bewegen lernen, keins ſo geeignet wie das aſtronomiſche iſt, zu lernen, was wiſſenſchaftliche Beobachtung und wiſſenſchaftliches Denken iſt, keins ſo geeignet iſt, anſchaulich ihnen vor die Augen zu führen, wie in der Wiſſenſchaft der Schein von der Wirklichkeit ſcharf und gewiſſenhaft geſondert werden muß, und wie die allergeringſte Abweichung von der tatſäch⸗ lichen Wahrheit die allergrößten Fehler und Irr⸗ tümer zur Folge hat. Dieſe Grundanſchauungen, die die Schüler durch ſolche Beobachtungen ge⸗ winnen können, ſind für ihre geſamte Bildung von außerordentlichem Werte. Nun iſt ja in der Tat die Anlage eines ſolchen Obſervatoriums nicht leicht. Es iſt dazu erforder⸗ lich ein ſehr feſter und ſolider Unterbau, auf dem die Inſtrumente ruhen können; denn die geringſte Schwankung, die leiſeſte Erſchütterung macht eine wiſſenſchaftliche Beobachtung unmöglich. Es ge⸗ hört ferner dazu eine freie Beherrſchung des Hori⸗ zonts; ferner eine klare und reine Luft, frei von Dunſt und Rauch. Dieſe Umſtände ſind nicht immer zuſammen zu finden und laſſen ſich nicht für jede Anſtalt beliebig herſtellen. Aber hier auf dem Neubau des Reformrealgymnaſiums auf Weſtend