235 Was das Fernrohr ſelbſt anbetrifft, ſo habe ich richtung ſeinerzeit in Ausſicht genommen war, iſt ja erklärt: meiner Erinnerung nach iſt es ein terreſtri⸗ ſches. Das iſt aber leicht feſtzuſtellen. Der Be⸗ ſchluß kann ja ſo gefaßt werden, wie der Herr Referent vorgeſchlagen hat, ohne der Sache zu ſchaden. Stadtv. Dr. Landsberger: Ich habe mit großer Freude, meine Herren, dieſe Vorlage begrüßt. Es iſt ſchön, daß die Stadt Charlottenburg dazu ſchreitet, an einer ihrer Schulen der heranwachſenden Jugend die Möglichkeit zu geben, ſich mehr mit dem geſtirnten Himmel, der, wie Sie wiſſen, nach Kant das Korrelat für das Pflichtgefühl in uns ſein ſoll, zu beſchäftigen. nur der dortigen Schule, ſondern allen Schülern der Stadtgemeinde die Möglichkeit gegeben werden ſoll, dort Beobachtungen anſtellen zu lernen und ſich damit vertraut zu machen, wie man Himmelser⸗ ſcheinungen ſtudiert. Ich wäre ſonſt etwas bedenk⸗ lich geweſen, ob die Ausſtattung dieſer kleinen Stern⸗ warte mit ſolchen Mitteln und mit ſolchen Zielen hätte erfolgen müſſen, wie ſie in der Magiſtrats⸗ vorlage vorgeſehen worden ſind, und die doch ſchon ein wenig über das elementare Lernen hinaus⸗ gehen und auf den aſtronomiſchen Beobachtungs⸗ dienſt hinübergreifen. Indes gerade mit Rückſicht darauf, daß ein weiterer Kreis von Schülern, dar⸗ unter ſicherlich ſolchen, die eine beſondere Begabung und beſondere Neigung für dieſe Art von Beobach⸗ tungen und Studien frühzeitig zeigen, die Möglich⸗ keit zu ſolchen Beobachtungen erhalten ſoll, ſtimme ich voll der Vorlage zu. Ich möchte auch noch die Anregung des Herrn Kollegen Dr Borchardt unter⸗ ſtreichen und befürworten, daß zu beſtimmten Zeiten auch Erwachſenen die Möglichkeit, an geeigneten Abenden Beobachtungen vorzunehmen, gewährt werden möchte. (Die Beratung wird geſchloſſen.) Berichterſtatter Stadtv. Dr. Hubatſch (Schluß⸗ wort): Ich wollte nur eine kurze Bemerkung machen. Ich habe gar nicht davon geſprochen, daß die Sternwarte auch dem Publikum geöffnet werden ſollte; ich habe es aber für ſelbſtverſtändlich ange⸗ nommen, daß, wenn erſt einmal die Benutzung durch die Schüler geregelt ſein wird — das muß doch vorangehen —, ſich dann auch Mittel und Wege werden finden laſſen, ſie auch dem Publikum zu öffnen. (Die Verſammlung beſchließt nach dem An⸗ trage des Magiſtrats, wie folgt: Zum Zwecke der Errichtung einer Stern⸗ warte auf dem Neubau des Reform⸗Real⸗ gymnaſiums auf Weſtend werden für letzteren Neubau 18 500 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds nachbewilligt.) 4 Borſteher Kaufmann: Punkt 16 der Tages⸗ ordnung 7 Vorlage betr. Verwendung der Mittel für Ein⸗ richtung des Bürgerhauſes. — Druckſache 190. Berichterſtatter Stadtv. Dr. Borchardt: Meine Herren, die Begründung der Vorlage, die Ihnen zuge⸗ gangen iſt, iſt ja durchaus überſichtlich und deutlich. Die Summe von 199000 ℳ, welche für die innere Ein⸗ Beſonders erfreulich iſt, daß nicht bis jetzt nicht vollſtändig verbraucht worden. Sie konnte aber auch nicht mehr vollſtändig in Anſpruch genommen werden, weil einige Erforderniſſe der äußeren Einrichtung, für welche Mittel vorher noch nicht vorgeſehen waren, hinzugekommen waren, die von dieſen Mitteln beſtritten wurden. Trotzdem iſt die Summe noch nicht voll verbraucht, und es ſind noch 15 590 ℳ. zur Verfügung. Die innere Ein⸗ richtung wird aber, zumal ja auch die äußere Ein⸗ richtung etwas erweitert worden iſt, zweifellos noch mehr Mittel in Anſpruch nehmen. Es iſt vorge⸗ ſehen, dieſe zu einem ſpäteren Zeitpunkte aus An⸗ leihemitteln zur Verfügung zu ſtellen. Gegenwärtig macht ſich dagegen die Anbrin⸗ gung von Jalouſien an der Sonnenſeite dringend notwendig, die doch zur inneren Einrichtung nicht gut gerechnet werden können, und deren Koſten zu etwa 6000 ℳ veranſchlagt ſind. Der Magiſtrat ſchlägt vor, da er ſich nicht für befugt erachtet, die Koſten hierfür aus den Mitteln der inneren Ein⸗ richtung zu decken, einen Gemeindebeſchluß darüber herbeizuführen und ihm die Ermächtigung zu geben, die Koſten für die Anbringung dieſer Jalouſien aus den für die innere Einrichtung zur Verfügung ſtehenden 15590 ℳ zu nehmen, ſowie den übrig⸗ bleibenden Betrag für Mittel der inneren Einrich⸗ tung zu verwenden, wofür dann, wie geſagt, ſpäter noch weitere Mittel werden zur Verfügung geſtellt werden müſſen. Ich kann Ihnen nur empfehlen, dieſer Vorlage Ihre Zuſtimmung zu geben. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Ma⸗ giſtrats, wie folgt: Aus dem für den Bau des Bürgerhauſes noch zur Verfügung ſtehenden Betrage von 15 590,67 ℳ ſind 6000 ℳ zur Herſtellung von Jalouſien für die Weſtſeite des Hauſes zu verwenden; der Reſt iſt zur Vervoll⸗ ſtändigung der inneren Ausſtattung auf⸗ zubrauchen.) Vorſteher Kaufmann: Meine Herren, ich werde veranlaßt, noch einmal auf Nr. 15, über die wir eben Beſchluß gefaßt haben, zurückzukommen. Der Herr Referent macht mich darauf aufmerkſam, daß er in ſeinen Ausführungen den Magiſtrat er⸗ ſucht habe, in eine Prüfung darüber einzutreten, ob dieſes vielfach beſprochene Fernrohr benutzbar iſt, an Stelle des Refraktors, der mit 5000 ℳ vor⸗ geſehen iſt, zu treten. Das ändert an dem Be⸗ ſchluſſe, den wir gefaßt haben, nichts. Ich will aber konſtatieren, meine Herren, daß bei der großen Unruhe hier im Hauſe es nicht einmal mir möglich geweſen iſt, den Herrn Referenten ſo zu verſtehen. — Ich werde noch nachträglich darüber abſtimmen laſſen, daß die Verſammlung an den Magiſtrat das Erſuchen richtet, das betreffende Fernrohr, das die Stadt geſchenkt erhalten hat, daraufhin unterſuchen zu laſſen, ob es imſtande iſt, den Refraktor zu er⸗ ſetzen. Wird dieſe Frage bejaht, ſo wird der Ma⸗ giſtrat von ſelbſt die für den Refraktor in Ausſicht genommene Summe nicht in Anſpruch nehmen. (Die Verſammlung beſchließt demgemäß.) Punkt 17 der Tagesordnung: Vorlage betr. Ermietung von Räumen zur Er⸗ weiterung der 3weigſtelle der Bolksbücherei im Dſten der Stadt. — Druckſache 191.