E er ſeine Ziele eingehend auseinanderſetzt — ich glaube, es wird nicht nötig ſein, hier den Antrag im einzelnen zu verleſen, er hat ja ausgelegen —, aber ganz beſonders folgende Wünſche äußert: Wir bitten die Stadtverordnetenverſammlung, uns durch eine angemeſſene bare Unterſtützung und durch Überweiſung von Ortsarmenarbeit in einer angemeſſen erſcheinenden Höhe in den Stand zu ſetzen, unſer Ziel im Weſten tatkräftiger betreiben zu können. Ich möchte zunächſt noch erläuternd bemerken, daß die Gemeinde Oberſchöneweide dieſe ge⸗ wünſchte Ortsarmenarbeit bereits geleiſtet hat, und daß die in der Nähe dieſer Kommune gelegenen Wälder infolgedeſſen auch gut in Stand gehalten werden können. Ich möchte aber dieſen Vorſchlag des Waldſchutzvereins noch etwas erweitern, indem ich darauf hinweiſe, daß wir ja gerade, vielleicht abgeſehen von der Ortsarmenarbeit, auch in der Lage ſein werden, für die Arbeitsloſen hier eine Stelle zu finden, wo wir diejenigen unter ihnen beſchäftigen können, für die die Steinklopf⸗ arbeit zu ſchwer iſt. Meine Herren, das iſt ja nur ein Vorſchlag, der gerade der augenblicklichen Situation des Arbeitsmarktes angemeſſen iſt, der aber im Magiſtrat vielleicht weitere Erwägung finden kann. Ich möchte, um Sie nicht zu lange mit den Einzelheiten aufzuhalten, in der Annahme, daß Sie der ganzen Sache freundlich gegenüberſtehen, und daß auch der Magiſtrat der Sache nunmehr, wie er ja eigentlich immer ſonſt theoretiſch der Sache gegenübergeſtanden hat, ſich auch praktiſch der Sache gegenüber nicht ungünſtig verhalten wird, nur noch kurz auf die wichtigen Verhandlungen hinweiſen, die im Preußiſchen Herren⸗ hauſe vor einiger Zeit über den Grunewald ſtattgefunden haben. Dort iſt von dem Herrn Miniſter für Landwirtſchaft, Domänen und Forſten bei Beratung der Anträge des Herzogs von Trachen⸗ berg, die dort vorgelegt worden ſind, nach dem ſtenographiſchen Berichte geſagt worden: Es ſtehen auf der einen Seite die Städte mit dem Wunſche, daß die Staatswaldungen zu ihren Gunſten als Volksparks für die Städte erhalten werden; auf der andern Seite ſtehen die Intereſſen der Staatsverwaltung, weil ſie dieſe hochwertigen Terrains ver⸗ kaufen möchte, um ſich Geld zu ſchaffen zum Ankauf von Odländereien und zu ihrer Auf⸗ forſtung. Meine Herren, wenn auch der Herr Miniſter für Landwirtſchaft und Forſten ſich im ganzen ziemlich entgegenkommend für die Erhaltung der Wälder um Berlin herum ausgeſprochen hat, ſo möchte ich doch meinem Bedauern Ausdruck geben, daß überhaupt ein Gegenſatz in dieſer Frage zwi⸗ ſchen den Städten und dem Staate konſtruiert worden i ſt. Meines Er⸗ achtens hat der Staat in allererſter Linie das Intereſſe, daß die Bewohner der großen Städte Gelegenheit haben, ihre Körper zu ſtählen, ihrem Körper durch Erholung in den Wäl⸗ dern wieder die Kraft zuzuführen, die ſie leider in unſeren rauchigen, engen Straßen bei unſerer nervenzerrüttenden Tätigkeit unter Umſtänden ein⸗ Küßen. 7 (Bravo!) ſein, daß die Seenkette, die wir 276 — Ich verſtehe es gar nicht, wie der Staat ſich in dieſer Frage immer ſo paſſiv verhalten konnte, wie es möglich war, daß er Terrains, die in der näch⸗ ſt en Nähe der Großſt ädte lagen, ver⸗ kaufte, um an anderen Stellen ja allerdings auch wichtige Kulturaufgaben zu erfüllen, für die aber das Abgeordnetenhaus ſowohl wie auch das Herren⸗ haus, wie konſtatiert worden iſt, ihm wohl auch ſonſt Geld zur Verfügung geſtellt haben würde. Der Herr Miniſter hat nachher allerdings auf Grund der weiteren Erklärungen von mehreren Seiten ſeine Erklärung etwas ab⸗uſchwächen verſucht; ſie lautet aber nachher auch nicht viel anders, näm⸗ lich: Die Staatsregierung kann ſich allerdings nicht auf den Standpunkt ſtellen, daß der Staat die Verpflichtung hat, den Städten Erholungsſtätten zu erhalten, daß wir aber in der Praxis ſtets ſo gehandelt haben, daß wir immer — ich will ſagen — die goldene Mittelſtraße gegangen ſind. Ja, meine Herren, die goldene Mittelſtraße zu gehen, iſt ſehr ſchön; aber wo die goldene Mittel⸗ ſtraße liegt, das zu entſcheiden iſt allerdings ſchwierig, und es kommt auch auf den Standpunkt an, den man einnimmt. Wenn man den finanziellen Stand⸗ punkt in erſte Linie ſtellt, dann werden allerdings die Intereſſen der Volksgeſundheit, die Intereſſen unſerer Erholung — ich ſage nicht: die Intereſſen der Erholung der Städter, ſondern die Intereſſen der Erholung der Staatsbewohner, die in Großſtädten wohnen oder in große Städte zeit⸗ weiſe kommen, geſchädigt werden. Nun mag man zu der Frage der Grunewald⸗ erhaltung ſtehen, wie man will; man mag, wie die einen, der Anſicht ſein, daß im Grunewald nicht ein Baum niedergeſchlagen werden ſolite, ſo, wie unſer alter hochgeſchätzter Kaiſer Wilhelm 1. es ſeinerzeit nur mit tränenden Augen anſah, wenn er mal durch die Not der Umſtände gezwungen war, einen Baum im Tiergarten fällen zu laſſen; man mag, wie die anderen, ſagen, das wäre ein falſcher Weg, denn zum Teil ſeien die Bäume nicht mehr derartig imſtande, daß es richtig wäre, ſie alle zu erhalten — auch das Unterholz iſt, wie der Verein anerkannt hat, verſchwunden, und es muß eine Ver⸗ ſchönerung durch Laubanlagen eintreten, die ja in ſanitärer Hinſicht auch Wichtigkeit haben — man mag andererſeits wieder der Meinung ſein, daß zwar Straßen durch den Grunewald geführt werden können, daß dieſe aber unter keinen Umſtänden an irgend einer Stelle bebaut werden ſollen; andere wieder mögen die Anſicht haben, daß große Straßen durch den Grunewald wohl durchgelegt werden können in weiten Abſtänden von einer halben oder Dreiviertelſtunde, ſodaß ganz große Karrees da⸗ zwiſchen entſtehen, und, weil dadurch wieder die Verkehrsverhältniſſe verbeſſert werden, dadurch die Möglichkeit der Städter, dorthin zu gelangen, verbeſſert wird; — immerhin wird man, glaube ich, allſeitig darin einig ſein, daß mög⸗ lichſt auch in unmittelbarer Nähe der Kommunen Groß⸗Berlins, ſpeziell auch Charlottenburgs, der Waldbeſtand im großen ganzen erhalten bleiben, in großen Komplexen erhalten bleiben mu ß, und zweitens wird man, glaube ich, darin einig haben, die Havelufer, die wir haben, uns,