2042 — oben darauf ein Gefäß nach Intzeſcher Konſtruktion? richtig ausgeführt hat, mehr in die Achſe der Darauf wurde mir erwidert: wenn wir den Turm ſo bauen, daß er gerade ausreicht, ein ſolches Gefäß zu umſchließen, dann tritt eine Koſten⸗ erſparnis von 48 000 ℳ ein. Da habe ich mir geſagt: bei einer Vorlage von 370 000 ℳ wollen wir uns um die 48 000 ℳ nicht weiter ſtreiten. Es kommt noch ein zweites Moment in Frage. Bei dem Turm, wie er projettiert iſt, mit 500 chm Inhalt oben, hat man den Raum benutzt, um in der Mitte noch ein zweites Baſſin von 500 obm aufzuſtellen. Man will dieſes zweite Baſſin als Reſervebehälter für den jetzt beſtehenden kleinen Turm benutzen, der etwa 1000 chm Waſſer umfaßt. (Sehr richtig!) Meine Herren, eine ſolche Reſerve mag zwar für den Betrieb bequem ſein und gewiſſe Vorteile bieten; aber deshalb einen Turm von 300 000 ℳ u bauen, das ſcheint mir irrationell. Auch der urgerdeputierte der Waſſerdeputation, der eben⸗ falls einer Sitzung beiwohnte und im allgemeinen auf dem Standpunkt ſtand, dieſe Vorlage zu be⸗ fürworten, ſprach, als von dem Reſervebehälter die Rede war, nur davon, daß das für den Betrieb eine Annehmlichkeit und eine gewiſſe N ü tz⸗ lichkeit hätte; aber daß es für den Betrieb notwendig wäre, das zu erklären, hat ſich der Herr Regierungsrat, deſſen ſachverſtändiges Urteil ich in jeder Beziehung anerkenne, wohl gehütet. Man hat geſagt, die Waſſerzirkulation im Turm würde verbeſſert, wenn man ein Reſervebaſſin hätte. Meine Herren, in dem Turm iſt die Waſſer⸗ zirkulation die ganzen Jahre hindurch, während deren er beſteht, recht gut geweſen, wir ſind mit unſerem Charlottenburger Waſſer außerordentlich zu⸗ frieden. Es mag ja für den Betrieb eine gewiſſe Bequemlichkeit haben, wenn man eine Reſerve hat: aber notwendig iſt ſie nicht. Wieviel Städte bauen denn neben einem Waſſerturm gleich noch einen zweiten zur Reſerve! Meine Herren, wenn der Turm mit 500 chm auf plus 98 m Höhe gebaut werden ſollte, dann würde ich auch nichts dagegen haben, wenn man den im Innern des Turmes gebotenen Raum dazu benutzt, noch ein zweites Baſſin aufzuſtellen. Angenehm, wie geſagt, iſt es für den Betrieb; aber eine Notwendigkeit liegt dazu nicht vor. Der Kernpunkt der Frage iſt der brauchen wir ein Gefäß von 5000bm auf plus 98m 2 Meine Herren, wir haben hier einen Turm in der Zeichnung, dem man es ohne weiteres von außen nicht anſieht, ob es ein Waſſerturm iſt. Das kann ein Bergfried ſein, mittelalterliche Form, oben Zinnen, kleine Ecktürmchen, vielleicht um Ausguck zu halten uſw.; (Heiterkeit) es kann auch ein Glockenturm ſein — es ſind ſo große Schallöcher angebracht. Wer es nicht weiß, daß es ein Waſſerturm ſein ſoll, der wird es dem Turme ſelbſt nicht anſehen. Einem Bauwert, das man errichtet, ſoll man doch eine Form geben, aus der man den Zweck des Gebäudes wahr und tlich erkennt. Will man einen Turm bauen zur erſchönerung der Gegend von Weſtend mit 3 mal 100 000 ℳ, meine Herren, ich würde unter umſtänden wohl geneigt ſein, dafür einzutreten, wenn wir das Geld dazu haben. Dann gehört aber der Turm — ſo habe ich mir geſagt — nicht hier in die Eſchenallee, neben den kleinen dicken Turm, ſondern dann muß man ihn, wie der Herr Referent Bismarckſtraße legen, damit man ihn von Berlin aus ſieht und die Silhouette von Weſtend dadurch gewinnt. Die Herren, welche den Germaniaturm von Quiſtorp gekannt haben, werden mir zugeben: da war Weſtend brillant betont, es machte einen herrlichen Eindruck. Mit einem ſolchen Ver⸗ ſchönerungsturm würde ich unter Umſtänden auch einverſtanden ſein. Aber die Stelle, die jetzt dafür vorgeſehen iſt, — das hat mir der Herr Vertreter des Hochbauamts auch zugegeben — iſt eine ſehr unglückliche Stelle. Die Silhouette von Stadt und Weſtend würde ganz bedeutend gewinnen, wenn man den Turm an eine andere Stelle brächte. Da kamen aber wieder die Betriebs⸗ bedenken. Es wurde mir mitgeteilt: wenn man den Turm um ein paar hundert Meter verſetzte, dann entſtünden bedeutende Mehrkoſten; bei⸗ ſpielsweiſe würde eine Druckverminderung von 2m eintreten. Man müſſe das Waſſer für alle Zukunft 2 m höher heben, und dadurch würden Koſten entſtehen, die ein Kapital von 250 000 repräſentierten. Meine Herren, für dieſe Zahl muß ich dem Herrn Direktor des Waſſerwerks die Verantwortung überlaſſen. Schon der Sach⸗ verſtändige, den ich vorhin nannte, war etwas anderer Meinung; er machte den Einwurf, eine Verſetzung des Turmes um einige 100 m könne doch einen ſo bedeutenden Einfluß nicht haben. Der Herr Direktor des Waſſerwerks gab ſofort zu: „Ja, das iſt ſo; ich habe freilich enge Rohre gewählt; wähle ich größere, dann iſt natürlich der Betriebs⸗ verluſt nicht ſo groß.“ Alſo wie das mit den 250 000 ℳ liegt, das muß ich dem Herrn Direktor des Waſſerwerks überlaſſen. Ich aber habe mir geſagt: unter dieſen Umſtänden kann ich einen Antrag auf Verſetzen des Turms, auf Erbauung des Turms an einer anderen Stelle nicht ſtellen, denn die 250 000 ℳ ſind dafür eine zu große Summe. Ich habe aber weiter gefolgert: wenn einmal die betriebstechniſchen Rückſichten ſo in den Vorder⸗ grund geſtellt werden, dann wollen wir auch die weiteren Konſequenzen ziehen und wollen nicht einen ſolchen Turm bauen, von dem man nicht weiß, was das Bauwerk bezweckt, dann wollen wir einen Turm bauen, der klar und wahr aus⸗ drückt, daß es ein Waſſerturm iſt. Als die Rede davon war, auf das kleine Türmchen das Becken aufzuſetzen, iſt von ſeiten der Bauverwaltung ein Türmchen gezeichnet worden — langer Stil und oben das kleine Ding —, und es wurde von einer Seite bemerkt, daß das doch eigentlich ſcheußlich ausſehe. Meine Herren, ich muß geſtehen, auch mein äſthetiſches Gefühl war von dieſem Turm durchaus nicht befriedigt. Aber ich meine: wenn etwas praktiſch iſt, dann ſind die Herren Architekten dazu da, es in eine ſolche Form zu bringen, daß das äſthetiſche Gefühl auch befetanigt wird. (Sehr richtig!) Nun ging ich vorgeſtern oben auf Weſtend ſpazieren und ſah auf einmal über den Wipfeln der Kiefern im Süden einen neuen Waſſerturm winken. Ich hatte ihn noch nicht geſehen. Ich ging darauf zu und kam nach der Station Eichkamp. Da iſt ein Waſſerturm gebaut worden, der mich außerordentlich intereſſierte. Der Turm trägt oben einen Doppelwaſſerbehälter von 450 bm Waſſer, alſo ungefähr das, was wir nach der Vorlage gebrauchen. Dieſes Gefäß oben iſt zwei⸗