preußiſche Regierung im November dem Landtage klärung zum erſten Male erfahren, wie ſich der eine entſprechende Vorlage machen; dieſe Vorlage kommt in eine Kommiſſion und wird im Landtage erſt im Januar oder noch ſpäter im nächſten Jahre verabſchiedet werden können. Aus dieſen Gründen, weil es gar nicht möglich iſt, das zu berückſichtigen, weil es auch gar nicht möglich, die Verhältniſſe in anderen Komunen zu berückſichtigen, wenn wir etwa im Oktober den Normaletat revidieren würden, habe ich mir bei der damaligen Beratung den Vorſchlag erlaubt, ernſtlich in Erwägung zu ziehen, ob wir nicht jetzt möglich ſt bald einen Normaletat vorlegen ſollen mit dem ausdrücklichen Bemerken, da ß nach Verabſchiedung der Vor⸗ lagen im Reiche‚, im Staat und in anderen Kom munen eine Nachre vi⸗ ſion dieſes Normaletats erfolgen ſoll e. Wenn wir dieſen Weg nicht beſchreiten, meine Herren, dann, werden Sie ſehen, werden wir genau dieſelbe Debatte, die wir heute haben, im Oktober dieſes Jahres haben, und worauf ich weit mehr Wert lege: wir werden nicht in der Lage ſein, unſere Gehälter denen der anderen Kommunen auch ſo anzupaſſen, daß wir nicht zu befürchten brauchen, daß uns Schwierigkeiten in der Beſetzung unſerer Stellen mit guten, vorzüglichen Kräften entſtehen. Und dieſer Punkt iſt doch ſo weſentlich für uns, daß der Magiſtrat ſeine volle Tragweite ſehr hoch ſchätzen und beſtrebt ſein müßte, unter allen Um⸗ ſtänden eine ungünſtige Differenzierung unſerer Kommune gegenüber anderen Kommunen zu ver⸗ meiden. Ich habe die Ausführungen des Herrn Kollegen Meyer auch bezüglich unſeres Verhält⸗ niſſes gegenüber anderen Kommunen nicht ſo auf⸗ gefaßt, daß er ſagt: die Teuerungszulagen ſind bei uns geringer, ſondern daß er ſagt: die augenblick⸗ liche volle Bezahlung unſerer Beamten iſt zum Teil geringer als in anderen Kommunen. Und das kann ich nur beſtätigen, ſoweit ich mich habe über die Gehälter informieren können, die in anderen umliegenden Kommunen bezahlt werden. Aus dieſer Situation müſſen wir herauskommen, und wir können meines Erachtens nur aus ihr heraus⸗ kommen, wenn wir jetzt ſchleunigſt einen Normal⸗ etat vorgelegt erhalten, und wenn wir eine Nach⸗ reviſion etwa nach einem Jahre uns vorbehalten. Stadtv. Otto: Meine Herren, auch ich muß in Übereinſtimmung mit Herrn Kollegen Dr Stadt⸗ hagen erklären, daß mich die Erregung des Herrn Oberbürgermeiſters überraſcht hat. Ich glaube, weder im Inhalte noch in der Form der Aus⸗ führungen meines Freundes Meyer lag dazu die geringſte Veranlaſſung vor. Ich will dem Herrn Kollegen Stadthagen nicht darin folgen, daß ich jetzt in eine Beſprechung über den Normaletat eintrete; d ie Frage ſcheidet in unſerer Anfrage völlig aus. Unſere Anfrage umfaßt zwei Punkte, einmal: iſt der Magiſtrat dem Beſchluſſe der Stadtverordnetenverſammlung die Teuerungszulagen betreffend beigetreten? und zum zweiten: in welcher Form denkt er ſich die Auszahlung? Ich erkenne an, daß der Herr Ober⸗ bürgermeiſter durch ſeine Ausführungen uns auf dieſe beiden Anfragen eine klärende Antwort gege⸗ ben hat. Aber ich glaube, der Herr Oberbürger⸗ meiſter überſieht, daß wir durch dieſe ſeine Er⸗ Meyer gewandt. der Angelegenheit, um nicht no Magiſtrat zu der ganzen Angelegenheit ſtellt. (Sehr richtig!) Wir haben unſere Beſchlüſſe am 15. April gefaßt; wir haben eine Sitzung am 6. Mai gehabt und erfuhren darüber nichts; wir haben heute, am 20. Mai, eine Sitzung — auf der Tagesordnung ſtand nichts; wir hätten die nächſte Sitzung am 17. Juni und hätten abwarten müſſen, ob uns der Magiſtrat zum 17. Juni irgendwelche Mitteilungen zugehen ließe. Meine Herren, dieſe Verhältniſſe haben uns veranlaßt, nun unſererſeits bei dem Magiſtrat anzufragen, wie er ſich eigentlich zu unſeren Anträgen ſtellt, und ich glaube, der Herr Oberbürgermeiſter wird anerkennen müſſen, daß eine zwingende Veranlaſſung zu dieſer Anfrage vorlag. Sie lag vor im Intereſſe der Sache, und ſie lag vor im Intereſſe der vielen Beteiligten, die natürlich den Beſchluß des Magiſtrats bisher ebenſo wenig kannten wie wir. Was nun die Sache ſelbſt angeht, ſo nehme ich gar keinen Anſtand — und ich glaube, auch Herr Kollege Meyer wird das ganz gern tun —, anzuerkennen, daß der Magiſtrat unſerem Be⸗ ſchluſſe, die materielle Regelung der Teuerungs⸗ zulage betreffend, vollinhaltlich beigetreten iſt. Das erfüllt uns mit aufrichtiger Freude, und dieſe Freude wäre gewiß noch reiner und unge⸗ miſchter, wenn ſich der Herr Oberbürgermeiſter auf dieſe Feſtſtellung beſchränkt hätte. (Sehr richtig!) Was den Zahlungsmodus angeht, ſo hat der Herr Oberbürgermeiſter ſich in längeren Ausfüh⸗ rungen gegen die Ausführungen meines Freundes Aber ich glaube, er hat dabei überſehen, daß Herr Kollege Meyer einmal ſeinen grundſätzlichen Standpunkt entwickelte, wie er ſich perſönlich die Auszahlung der Teuerungszulage denkt, zum Schluß ſeiner Ausführungen ſich aber dahin zuſammengefaßt hat: er beſchränke ſich für den gegenwärtigen Zeitpunkt darauf, den Wunſch auszuſprechen, daß die beiden Viertel⸗ jahresraten der Teuerungszulagen nunmehr aus⸗ gezahlt werden. Und der Herr Oberbürgermeiſter hat durch die Mitteilung des Magiſtratsbeſchluſſes uns bekannt gegeben, daß der Magiſtrat genau in dieſem Sinne zu verfahren gedenkt. Denn wenn am 1. Juli — ich befürchte ja freilich, wenn die Prozentrechnung im Magiſtrat ſo lange dauert, daß es nicht eher werden wird — dieſe Teuerungs⸗ zulage ausgezahlt werden wird, ſo werden doch zwei Raten zuſammen ausgezahlt werden: die Rate, die am 1. April fällig war, und die Rate, die am 1. Juli fällig wird. Wir würden alſo auch in dieſem Falle das durch den Magiſtratsbeſchluß zur Ausführung gebracht ſehen, was Herr Kollege Meyer in unſerem Namen gewünſcht hat. Wir können uns alſo ſachlich — mit der ein⸗ zigen Ausnahme, daß der 1. Juli ein ſehr ſpäter Termin iſt — mit den Ausführungen des Herrn Oberbürgermeiſters einverſtanden erklären, und darum, glaube ich, erübrigt es ſich im Intereſſe eine Differenz wirklich entſtehen zu laſſen, die Herr Kollege Zietſch ja ſchon leibhaftig erſtanden ſieht, auf Näheres ein⸗ zugehen, ſondern uns mit der Antwort des Magiſtrat befriedigt zu erklären. (Bravo!) 5 4