—— 318 — Wit.. . 2 4. „ 2 2 „ 4. Zandr.... 4 22 340, 344 Sienſah 2 318, 342, 345 Beginn der Sitzung 6 Uhr 25 Minuten. Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Meine Herren, ich eröffne die Sitzung. Der Herr Vorſteher hat ſich zur Wiederher⸗ ſtellung ſeiner Geſundheit nach Loſchwitz bei Dresden begeben. Er iſt mit den beſten Hoffnungen auf baldige Geneſung abgereiſt und ſendet der Verſammlung ſeine beſten Grüße. Als Vertreter des Magiſtrats ſind abgeordnet die Herren Stadträte Boll, Stendel, Moll, Dr Jaffé, Scholtz, Caſſirer, Dr Gottſtein, Stadtſchulrat Dr Neufert, Stadtſyndikus Dr Maier, Stadtbaurat Seeling und zu Tagesordnung Nr. 25 die be⸗ treffenden Dezernenten. Als Beiſitzer walten die Stadtverordneten Herren Dr Borchardt und Ruß. Herr Stadtv. Dr Borchardt führt die Rednerliſte. Entſchuldigt ſind die Stadtverordneten Herren Becker, Dr Crüger, Dzialoszynski, Haack, Kaufmann, Klau, Leben, Litten, Münch, Protze, Rackwitz, Dr Röthig, Scholz, Sellin, Wagner, Wöllmer. Ausgelegt werden Einbürgerungsgeſuche: a) des Kaufmanns Emmerich Aich, b) des Kaufmanns Otto Alexander nebſt Familie, c) des Kolporteurs Ignatz Hauſer nebſt Familie, d) der Hilfslehrerin Eliſabeth Kuyper, e) der unverehel. Alexandrine von Drachenfels. In der Verwaltungsſtreitſache Krieger gegen die Stadtverordnetenverſammlung hat das Ober⸗ verwaltungsgericht am 7. April dieſes Jahres die Entſcheidung des Bezirkausſchuſſes beſtätigt. Die Wahlen der Herren Stadtv. Lemm und Paetel ſind hiernach für ungültig erklärt worden. Abſchrift der Entſcheidung habe ich dem Magiſtrat und den Herren Stadtverordneten bereits zugehen laſſen. Zur Auslegung kommt der III. Jahresbericht des Vereins für Kinderausflüge 1907/8. Dann iſt ein Schreiben des Deutſchen Städte⸗ tages in München eingegangen: Die Größe des für die Tagung in München beſtimmten Verſammlungsraumes geſtattet es, neben den zirka 340 ſtimmberech⸗ tigten noch etwa 200 weitere Abgeſandte der Verbandsmitglieder zuzulaſſen; dieſe als Zuhörer. Bezügliche Anmeldungen werden bis zum 20. Juni an die Zentralſtelle erbeten. Einladungsſchreiben bzw. Zutrittskarten werden demnächſt zugeſandt werden. Falls die Anmeldungen die Anzahl der verfügbaren Zuhörer⸗Plätze überſteigen ſollten, erfolgt Verteilung nach dem Verhältnis der Stimmen Es iſt in Vorſchlag gebracht worden, daß als 2. Mit⸗ glied, als Zuhörer, Herr Kollege Otto nach München entſandt wird. Wenn kein Widerſpruch erhoben wird, ſo nehme ich an, daß die Verſammlung dem zuſtimmt. Stadtv. Dr. Borchardt: Ich erhebe durchaus keinen Widerſpruch, möchte aber die Anregung mir geſtatten, ob in einem ſolchem Falle es nicht ange⸗ bracht wäre, daß wir vielleicht mehr Zuhörer ent⸗ ſenden, ſo wie es meines Erachtens auch andere Städte gemacht haben. Soviel ich weiß, hat die Stadt Schöneberg, der noch weniger ſtimmberech⸗ 344 Delegierte zuſtehen als der Stadt Charlotten burg, ich glaube, ſechs entſandt, und ich möchte mi die Anregung erlauben, ob es nicht angängig wäre daß wir eine größere Anzahl Zuhörer delegieren. Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Ich möchte noch hinzufügen, daß die Abſchrift, die ich eben verleſen habe, vom Magiſtrat mit dem Anheim⸗ ſtellen an uns gelangt iſt, e in Mitglied der Stadt⸗ verordnetenverſammlung als Zuhörer abzuordnen. Wir würden demgemäß wohl erſt den Magiſtrart noch zu hören haben, aus welchen Gründen er ſich auf ein Mitglied beſchränkt. Oberbürgermeiſter Schuſtehrus: Meine Herren, wir ſind bei der Zuſchrift von der Anſicht ausge⸗ gangen, daß Sie ſelbſt wünſchen würden, nur e in e Perſönlichkeit Ihrer Verſammlung zu entſenden, da in der vorigen Sitzung der Wunſch ausgeſprochen wurde, daß zwei Magiſtratsmitglieder und zwei Stadtverordnete entſendet würden, und ferner, weil wir uns ſagen, daß nur 200 Plätze frei ſind und wir uns deshalb etwas beſcheiden müſſen. Wenn jede Stadt und auch Charlottenburg ſo viel Vertreter wie Schöneberg entſenden würde, würde wahrſcheinlich der vorhandene Platz nicht ausreichen, und dann würde uns von München aus die Zahl unſerer Vertreter gekürzt werden. Aber ich ſtelle ganz anheim, meine Herren, zu beſchließen, wie Sie es für richtig halten. Ich bitte aber dabei zu bedenken, daß wir es uns dann wohl gefallen laſſen laſſen müßten, daß die Münchener ſchreiben: Ihr habt zu viele gewählt, ihr müßt ein paar Vertreter zurückſtellen, — was ja gerade nicht ſehr angenehm ſein würde. Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Es iſt kein Antrag geſtellt worden, mehrere Herren zu ent⸗ ſenden, ſondern nur eine Anregung gegeben. Stadtv. Zietſch: Ich ſtelle hiermit den Antrag, daß je ein Vertreter von jeder Fraktion als Zuhörer entſandt werde, im ganzen alſo vier Stadtverordnete. Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch. Es iſt der Antrag geſtellt worden, noch 4 Vertreter als Zu⸗ hörer nach München zu entſenden. Ich bitte die Herren, die dafür ſind, die Hand zu erheben. (Geſchieht.) Das iſt die Minderheit. (Stadtv. Zietſch: Ich bitte um die Gegenprobe!) Dann bitte ich um die Gegenprobe. Wer dafür iſt, nur noch ein Mitglied zu entſenden, den bitte ich, die Hand zu erheben. (Geſchieht.) Das iſt die Mehrheit. Es bleibt alſo dabei, Herrn Otto zu entſenden. Dann bitte ich eine Vorſtellung entgegen⸗ zunehmen: Herr Aſſeſſor Dr Thurow iſt dem Magi⸗ ſtrat als Hilfsarbeiter überwieſen. Wir treten nun in die Tagesordnung ein. Es iſt zwar gleich ꝙ7 Uhr; aber wir können wohl die Punkte, die der Wahl vorhergehen ſollen, ſchnell erledigen. Punkt 1 der Tagesordnung: Vorlage betr. Gewährung eines feſten Einkom⸗ mens an Hilfslehrerinnen. — Druckſache 248.