——% 370 ——— richtung des Kartenregiſters und die Umwandlung! gegeben werden können, und ich ſtelle daher anheim, einer Bureauvorſteherſtelle in eine Magiſtrats⸗ aſſeſſorſtelle. Wenn ich den Herrn Vorredner richtig verſtanden habe, richten ſich ſeine Wünſche und ſeine Bedenken im weſentlichen gegen den zweiten Teil der Vorlage. Hinſichtlich des erſten Teils hat er zwar auch einige Vorbehalte ausge⸗ ſprochen, die aber mehr informatoriſcher Natur zu ſein ſchienen, und ich glaube, es wird leicht möglich ſein, die erforderte Auskunft Herrn Stadtv. Boll⸗ mann ſchon in der heutigen Sitzung zu geben. Meine Herren, der Magiſtrat würde großes Gewicht darauf legen, daß Sie wenigſtens dieſen Teil der Vorlage, die Einrichtung des Karten⸗ regiſters, ſchon heute beſchließen. Er beruht auf auf einer ſehr ſorgfältigen Vorbereitung, die ge⸗ wonnen iſt an Hand der Erfahrungen, die wir in unſerer eigenen Verwaltung gemacht haben, und der Erfahrungen, die in anderen großen Städten gemacht worden ſind, wie Herr Direktor Weißen⸗ born auf einer eigens zu dieſem Zwecke ange⸗ tretenen Informationsreiſe in einer Reihe größerer Städte ermittelt hat; er wird nachher vielleicht noch in der Lage ſein, Ihnen darüber Auskunft zu geben. Daß dieſe Kartenformulare eine außer⸗ ordentliche Erleichterung gegenüber den gebundenen Liſten bedeuten, dieſe Erfahrung haben wir in unſerer Verwaltung ſchon wiederholt gemacht. Wir haben die gebundenen Konten in der Spar⸗ kaſſe aufgelöſt in loſe Karten, wir haben in dem Meldeamt das Kartenweſen eingeführt; überall hat es ſich bewährt, und ich bin feſt überzeugt, daß Sie auch dieſer Vorlage ohne jedes ſachliche Be⸗ denken zuſtimmen können. Was die anderen Ausführungen des Herrn Stadtv. Bollmann betrifft, ſo liegt mir daran, nur zwei Außerungen desſelben hier richtig zu ſtellen oder ihnen entgegenzutreten. Es klang aus ſeinen Worten ſo etwas heraus, als ob wir die Tätigkeit unſerer Bureaubeamten und auch der Ehrenbeamten, hier in specie der Deputierten, nicht genug würdigten, indem wir ein zu großes Gewicht auf die Tätigkeit der drei oberen Beamten der Steuerverwaltung legten. Ich glaube, es iſt nicht nötig, dieſen Vorwurf zu widerlegen; es genügt, ihm zu widerſprechen. Denn unſere ganze Verwaltung iſt in hervor⸗ ragendem Maße auf die Tätigkeit ſowohl unſerer Bureaubeamten wie unſerer Ehrenbeamten ange⸗ wieſen und weiß ſie vollſtändig zu ſchätzen; ſie hat das ſeit Jahrzehnten getan, und nichts deutet auf eine Anderung hin. Das Zweite war, daß es ſo ſcheinen könnte, als wollten wir, indem wir hier die Schaffung einer Magiſtratsaſſeſſorſtelle beantragen, nur die oberen Beamten entlaſten. Auch das trifft ſelbſtverſtändlich nicht zu. Die ganze Organiſation, vor allen Dingen auch die Einführung des Kartenregiſters, iſt zu dem Zwecke von uns in Ausſicht genommen, die Bureau⸗ tätigkeit, d. h. die Arbeit der Bureaubeamten, zu entlaſten. Überhaupt die ganze Reorganiſation der Steuerverwaltung iſt lediglich und ſeit Jahren von uns erwogen und durchdacht worden im Inter⸗ eſſe der Vereinfachung des Bureaudienſtes und im Intereſſe der Bureaubeamten, auch zum Zwecke einer gleichmäßigeren Verteilung der Arbeit, zum Zwecke der Vermeidung der Überſtunden uſw. Selbſtverſtändlich wird über dieſe Details der Or⸗ ganiſation im Plenum keine ausführliche Antwort dieſen Teil der Vorlage dem Ausſchuß zu überweiſen. Ich möchte aber noch einmal bitten, den andern Teil der Vorlage zu beſchließen. Wir ſind leider durch die Stadtverordnetenferien in einen kleinen Verzug geraten; es iſt aber die höchſte Eile, wenn dieſer Teil — und das iſt der wichtigſte Teil — der Reform noch für dieſes Steuerveranlagungsjahr durchgeführt werden ſoll. Ich möchte deshalb bitten, dieſer Dringlichkeit entgegenzukommen, in⸗ dem Sie dieſen oder jenen Wunſch, den Sie vielleicht noch haben, zurückſtellen. Es wird auch in dieſer Hin⸗ ſicht vielleicht nachher um Ausſchuß immer noch Zeit ſein, Fragen zu beantworten und Zweifel zu klären; aber die Summe bitte ich jedenfalls zu be⸗ willigen. Stadtv. Bollmann: Ich glaube im Einver⸗ ſtändnis mit meinen Freunden zu handeln, wenn ich von der Verweiſung des erſten Teiles der Vorlage in den Ausſchuß Abſtand nehme. Bezüglich der Ausführungen des Herrn Bürger⸗ meiſters zu dem anderen Teil der Vorlage muß ich aber ſagen, daß wir allerdings das Gefühl haben, daß die drei Herren ſehr ſtark in den Vordergrund geſchoben ſind und die Tätig⸗ keit der Bureaubeamten und der Deputiert en nicht genügend ge⸗ würdigt i ſi. Dann muß ich noch daran er⸗ innern, daß meines Wiſſens im Herbſt 1906 der zweite Aſſeſſor und erſt im Herbſt 1907 der ju⸗ riſtiſche Hilfsarbeiter nebſt zwei Bureauvorſtehern in Stelle XI eingeſtellt ſind. Das, was ich ſonſt noch auf dem Herzen habe, hier im Plenum vor⸗ zubringen, halte ich nicht für opportun; ich muß mir dies daher für den Ausſchuß vorbehalten. Ich bitte meinen Antrag auf Ausſchußberatung für den zweiten Teil der Vorlage anzunehmen. (Die Beratung wird geſchloſſen.) Borſteher Kaufmann: Der Herr Bericht⸗ erſtatter hat die Annahme der Magiſtratsvorlage beantragt; Herr Kollege Bollmann beantragt, Nr. II des Magiſtratsantrages an einen Ausſchuß von 11 Mitgliedern zu verweiſen. (Die Verſammlung beſchließt zu I nach Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur Beſchaffung eines Kartenregiſters für die Steuerverwaltung werden 7360 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds bewilligt. und zu 11 — Neuſchaffung einer Magiſtrats⸗ aſſeſſorſtelle — die Einſetzung eines Ausſchuſſes von 11 Mitgliedern). Ich bitte, die Vorſchlagsliſte für den Ausſchuß im Laufe der weiteren Verhandlungen einzu⸗ reichen; ſie iſt bis jetzt nicht eingelaufen. dem Punkt 21 der Tagesordnung: Vorlage betr. Bewilligung einer Beihilfe an die von Bodelſchwinghſchen Kolonien bei Bernan. — Druckſache 323. Berichterſtatter Stadtv. Protze: MeineHerren, nach den Mitteilungen des Vorſtandes der Kolonien ſind in den drei verbundenen Kolonien Hoffnungs⸗