Stadtſchulrat erſt vor einer Woche vom Urlaub zurückgekehrt und jetzt durch Abiturientenexamina uſw. ſehr ſtark in Anſpruch genommen iſt, ſo daß ich kaum (Gelegenheit gehabt habe, mit ihm über wichtigere Dinge zu ſprechen. Über dieſe Frage habe ich allerdings mit ihm geſprochen und habe mich 4.240 Einverſtändniſſes vor der Einbringung dieſes Antrages und nachher noch beſonders ver⸗ ſichert. Die Sache wäre ſchon von mir im Dezernats⸗ wege erledigt worden, wenn uns die Mittel zur Verfügung geſtanden hätten. Mittel beſtehen für die Errichtung der 1 M-Klaſſe im Etat nicht; infolgedeſſen hatte ich mit der Möglichkeit zu rechnen, daß der Herr Stadtſchulrat, deſſen Ver⸗ treter ich doch nur war, irgendwelche Vorbehalte zu machen hätte und eine Prüfung etwa noch vor⸗ nehmen wollte. Dieſe Vorausſetzung trifft, wenig⸗ ſtens für den Augenblick, nicht mehr zu: der Herr Stadtſchulrat hat ſich von der Notwendigkeit der Errichtung der 1 M⸗Klaſſe überzeugt, und wir beide jedenfalls ſind bereit, für die Errichtung dieſer Klaſſen einzutreten, und fönnen Ihnen nur dankbar ſein, wenn Sie uns die Mittel zur Verfügung ſtellen. Ich nehme an, daß der Magiſtrat davon Gebrauch machen wird, obgleich ich keine Erklärung für den Magiſtrat abgeben kann. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Stadtv. Otto und Gen., wie folgt: Die Stadtverordnetenverſammlung erſucht den Magiſtrat, zum 1. Oktober dieſes Jahres an der Auguſte⸗Viktoria⸗Schule eine IM⸗ Klaſſe zu errichten.) Vorſteher Kaufmann: Meine Herren, für die gemiſchte Deputation zu Punkt 3 der Tages⸗ ordnung ſind in Vorſchlag gebracht die Herren Dr Borchardt, Dr Frentzel, Holz, Kaufmann, Dr Landsberger, Dr Rothholz, Dr Stadthagen, Wöllmer, Zander und Zietſch. Wenn ich keinen Widerſpruch höre, ſtelle ich feſt, daß die Verſammlung mit der Wahl dieſer Herren in die gemiſchte Deputation einverſtanden iſt. — Widerſpruch erfolgt nicht; — ſtelle feſt, daß die genannten Herren gewählt ind. Punkt 11 der Tagesordnung: Vorlage betr. teilweiſe Regulierung des Guſtav⸗ Adolf⸗Platzes, der Kaiſerin⸗Auguſta⸗Allee und Nebenſtraßen. — Druckſache 363. Berichterſtatter Stadtv. Dzialoszynski: Meine Herren, das Regulierungsprojekt, welches uns mit dieſer Vorlage unterbreitet wird, iſt von weit⸗ tragender Bedeutung. Wie Sie wiſſen, konzen⸗ trieren ſich unſere Intereſſen in hervorragendem Maße in demjenigen Stadtteil, welcher füdlich von der Spree und nördlich von dem Spandauer Schiffahrtskanal begrenzt wird. Dort liegt ein Teil unſeres Stadtgebietes, welcher ungefähr halb ſo groß iſt wie das übrige bebaute und unbebaute Charlottenburg. Dieſer Stadtteil wird durch die Stadtbahn in zwei Teile geteilt. Er iſt bis jetzt wenig reguliert und angebaut. Reguliert und angebaut, zum Teil wenigſtens, iſt derjenige Teil, welcher zwiſchen der Stadtbahn und der Spree liegt und ſich um das Landgericht III1 herum gruppiert. Derjenige Teil, welcher zwiſchen dem 420 — Verbindungskanal und dem Landgericht 1II liegt, ſoll nunmehr zum Teil erſchloſſen werden. In erſter Linie handelt es ſich um die Kaiſerin⸗ Auguſta⸗Allee, welche zwiſchen dem Verbindungs⸗ kanal und der Weichbildgrenze reguliert iſt und nunmehr reguliert werden ſoll in dem Teil zwiſchen dem Verbindungskanal und der Osnabrücker Straße. Es wird dadurch eine Hauptverkehrsſtraße er⸗ ſchloſſen, welche dieſen Stadtteil mit Moabit verbinden wird. Dazu kommt der ſüdliche Teil des Guſtav⸗ Adolf⸗Platzes, ferner die Straße 15, welche der Kaiſerin⸗Auguſta⸗Allee parallel läuft, ferner ein Teil des Habsburger Ufers, ein Teil der Söm⸗ meringſtraße zwiſchen Straße 15a und der Kaiſerin⸗ Auguſta⸗Allee und vor allem auch der Platz F, welcher zwiſchen dem Verbindungskanal und der Straße 15 liegt. Die Koſten der Regulierung ſind außerordent⸗ lich bedeutend. Sie belaufen ſich auf 1 768 600 ℳ. Die Stadt wird davon einen Betrag von 147 400 ℳ, zu übernehmen haben. Von der Regulierung ausgeſchloſſen iſt der⸗ jenige Teil, welcher zwiſchen der Darwinſtraße und der Kaiſerin⸗Auguſta⸗Allee liegt. Über die Gründe, warum dieſer Teil des Geländes nicht aufge⸗ ſchloſſen wird, iſt uns in der Vorlage nichts mit⸗ geteilt worden. Bezüglich desjenigen Teils des Guſtav⸗Adolf⸗ Platzes, welcher nördlich der Kaiſerin⸗Auguſta⸗Allee liegt, ſoll uns, wie der Magiſtrat uns mitgeteilt hat, eine beſondere Vorlage zugehen. Ich will davon abſehen, die Einzelheiten der Regulierung, der Koſtenberechnung und der Koſten⸗ verteilung hier näher auseinanderzuſetzen, und mich darauf beſchränken, mit Rückſicht auf die Wichtigkeit der Vorlage ſowie mit Rückſicht darauf, daß noch eine Reihe von Punkten zu erörtern ſein werden, deren Beſprechung ſich für das Plenum wohl kaum eignet, zu beantragen, die Vorlage einem Aus⸗ ſchuß von 13 Mitgliedern zu überweiſen. Stadtv. Protze: Meine Herren, dieſe Sache iſt ſo klar, daß ich einen Grund gar nicht einſehe, warum wir ſie noch einem Ausſchuß überweiſen wollen. Gerade Herr Kollege Dzialoszynski kennt ja den ganzen Sachverhalt und auch die Entſtehung der Vorlage im Tiefbauamt. Und, meine Herren, was hat denn die Stadt für Koſten zu bezahlen? Die Firma Zimmermann & Sohn bezahlt ja faſt die ganzen Koſten! Wir haben nur einen Teil für etwas Platzland zu bezahlen. Wir können doch im Ausſchuß an der Vorlage nichts ändern. Wir können uns nur beglückwünſchen, daß wir ſolche Bürger gefunden haben, die uns unſere Straßen regulieren. Ich kann nicht einſehen, was bei einer ſolchen Vorlage eine Ausſchußbera⸗ tung bezwecken ſoll, und ich bitte Sie, die Vorlage, wie ſie gekommen iſt, anzunehmen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt die Einſetzung eines Aus⸗ ſchuſſes und wählt zu Ausſchußmitgliedern die Stadtv. Bartſch, Bollmann, Dzialoszynski, Dr Frentzel, Freund, Gredy, Haack, 44½ , Jacobi, Klick, Protze, Schwaß und Schmidt.) Vorſteher Kaufmann: Das Protokoll bitte ich heute die Herren Lau⸗ Hirſch und Klick zu vollziehen.