447 — Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Die vorhin zu erzielen, ſo daß man vielleicht auf noch weniger verleſene Anfrage wird geſchäftsordnungsmäßig ſo behandelt werden wie gewöhnlich; ſie wird auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung geſetzt werden Punkt 13 der Tagesordnung: Borlage betr. Beſchaffung eines Drehſtrom⸗Gleich⸗ ſtrom⸗Umformers auf Gasanſtalt 11. — Druck⸗ ſache 389. Berichterſtatter Stadtv. Wagner: Es handelt ſich hier um eine mehr prinzipielle Anderung, indem nämlich die Stromquelle der Gasanſtalt wo anders hergenommen werden ſoll als wie jetzt. Es ſtehen augenblicklich auf der Gasanſtalt zwei Turbodynamos mit je 100 Kilowatt, aus denen jetzt der Strom kommt. Es hat ſich in den Stromkreiſen eine verſchiedene Beanſpruchung be⸗ merkbar gemacht; infolgedeſſen ſind von der Ver⸗ waltung Ampeéremeter eingeſetzt worden, um zu ſehen, woran die verſchiedenen Störungen, die bisher eingetreten ſind, liegen. Es iſt ein Ring, der die Koksförderung betreibt, und ein Ring, der die Kohlenförderung betreibt. In dem einen hat ſich ein Strom von 100 Ampere, in dem andern ein Strom von 500 Ampere gezeigt. Dieſer Unter⸗ ſchied in dem letzteren läßt ſich dadurch erklären, daß die Greifer plötzlich einſetzen und dadurch Stöße in die Anlage hineinkommen. In ähnlicher Weiſe, wie bei den Waſſerwerken ein Puffer durch einen Windkeſſel eingeſetzt wird, iſt hier auch der Gedanke naheliegend, einen Puffer in Form von Akkumulatoren in die Anlage hineinzubringen. Die zweite Möglichkeit lag darin, die Elektrizität von dem Elektrizitätswerk zu entnehmen. Die Frage kam auf eine reine Geldfrage hinaus: die Akkumulatoren koſten 36 000 ℳ., während ein Elektrizitäsumformer von Drehſtrom in Gleich⸗ ſtrom 14 000 ℳ koſten ſoll. Ich glaube, dieſe ein⸗ fachen Zahlen ſind aber nicht ganz ſo zu nehmen, wie ſie hier vorliegen, ſondern bei der neuen Anlage werden doch wohl noch verſchiedene Anſchlüſſe und Veränderungen von Motoren uſw. und Sachen, die ſich ganz allein aus der neuen Art der Beſchaffung der Stromquelle ergeben, notwendig werden und dadurch die Sache ſich teurer ſtellen. Im allge⸗ meinen iſt dennoch die Sache zu begrüßen. Der Betrieb wird einfacher und ſicherer, die Bedienung wird einfacher und leichter überſichtlich. Was wird nun mit den alten Maſchinen, die augenblicklich in der Gasanſtalt ſtehen? Es iſt beabſichtigt, die eine Turbodynamo ruhig weiter⸗ arbeiten zu laſſen, nämlich in dem Stromkreis der Koksförderungsanlage, wo ſie nicht den Stößen ausgeſetzt wird wie die in der Kohlenförderungs⸗ anlage, in der die Greifer arbeiten. Die zweite Turbodynamo, wurde mir von dem Direktor der Gasanſtalt geſagt, wäre auch wünſchenswert, wenn ſie augenblicklich auch in Ruhe ſtände, damit, im Falle Störungen im Elektrizitätsbetriebe eintreten, eine Reſerve vorhanden wäre. Es iſt außerdem noch feſtgeſtellt, daß die Kilowattſtunde bei dem jetzigen Syſtem ungefähr 25Pfennig koſtet, während ſie bei Entnahme aus dem Elektrizitätswerk 10 bzw. 11 Pfennig beträgt, und es iſt mit der Turbodymano, die noch wie bisher arbeiten ſoll, durch die gleichmäßigere Arbeit ſpäter vielleicht noch eine größere Ermäßigung als 10 Pfennig kommen würde. Ich erlaube mir, Ihnen die Annahme der Vor⸗ lage zu empfehlen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Ma⸗ giſtrats, wie folgt: 2) Die Beſchaffung eines Drehſtrom⸗Gleich⸗ ſtrom⸗Umformers für das Gaswerk 11 wird genehmigt. b) Die auf 14 000 ℳ. veranſchlagten Koſten werden aus Anleihemitteln bewilligt.) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Das Proto⸗ koll vollziehen heute die Herren Dr de Gruyter, Jaſtrow und Leben. Es iſt ein Antrag eingegangen: Die Stadtverordnetenverſammlung erſucht den Magiſtrat, die Errichtung von vermiet⸗ baren Pavillons über den erbauten und zu erbauenden unterirdiſchen Bedürfnisanſtalten in Erwägung zu ziehen. Der Antrag wird auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung geſetzt werden. Wir kommen zu Punkt 14 der Tagesordnung: Antrag der Stadtv. Stein und Gen. betr. Be⸗ leuchtung der Kurfürſtenſtraße. — Druckſache 390. Der Antrag lautet: Die Stadtverordnetenverſammlung wolle beſchließen, den Magiſtrat zu erſuchen, für eine beſſere Beleuchtung der Kurfürſtenſtraße. Sorge tragen zu wollen. Antragſteller Stadtv. Stein: Meine Herren, die Kurfürſtenſtraße liegt zum großen Teil zwar auf Berliner Gebiet; aber immerhin liegt ein Teil auch in Charlottenburg. Sie iſt eine der älteſten Straßen von Neu⸗Charlottenburg. Daraus iſt zu erklären, daß die Bäume der Straße ſehr groß ſind und viel Schatten werfen. Die Anlieger der Straße in Charlottenburg ſind tieftraurig, daß für die Straße alles rückgängig geworden iſt — nicht auf Veranlaſſung der ſtädtiſchen Behörden, aber durch die Umſtände. Denn nebenbei iſt die Tauentzienſtraße entſtanden, und der Verkehr zieht nun aus der Kurfürſtenſtraße fort. Sie meinen, die Straße liegt faſt vollſtändig im Dunkeln. Wer von Ihnen einmal abends durch die Straße geht, wird das beſtätigt finden. Es liegt daran, daß die Bäume zu groß, zu laubreich ſind, ſo daß die Straßenlaternen verdunkelt werden. Nun iſt aber auch die Straßenbeleuchtung nicht eine der beſten. Das war vor 18 Jahren anders. Vor 18 Jahren ungefähr bekam die Kurfürſten⸗ ſtraße auf Charlottenburger Gebiet Gasglühlicht. Auf Berliner Gebiet geſchah das noch lange nicht; es gingen noch Jahre hin, bis auf der Berliner Seite Gasglühlichtlaternen angebracht wurden. Damals waren die Charlottenburger Bewohner der Kur⸗ fürſtenſtraße hoch beglückt über dieſen Fortſchritt vor Berlin. Das hat ſich jetzt geändert. Die Be⸗ leuchtung iſt dieſelbe geblieben; in andern Teilen der Stadt iſt aber eine beſſere Beleuchtung ein⸗ getreten. Ich habe deshalb in meinem Antrage gebeten, daß die Stadtverordnetenverſammlung beſchließen möchte, den Magiſtrat zu erſuchen, für