, eine beſſere Beleuchtung der Kurfürſtenſtraße Sorge ſchon bei der Etatsberatung mit poſitiven Vor⸗ zu tragen. Stadtv. Dunck: Was Herr Kollege Stein be⸗ züglich der Kurfürſtenſtraße geſagt hat, unterſtütze ich gern. Ich will aber darauf hinweiſen, daß noch ſchlimmer als die Kurfürſtenſtraße die Straßen bedacht ſind, die von der Kurfürſtenſtraße nach der Tauentzien⸗ und Kleiſtſtraße führen. Die Kur⸗ fürſtenſtraße hat wenigſtens Doppelbrenner; die übrigen Straßen, die von ihr zur Tauentzien⸗ und Kleiſtſtraße führen, haben nur einfache Brenner, z. B. die Bayreuther, Ansbacher, Nürnberger Straße und wie ſie alle heißen, die geradezu in myſtiſches Dunkel gehüllt ſind. Wenn nun die Kurfürſtenſtraße beſſere Beleuchtung bekommen ſoll, ſo wäre es geradezu unmöglich, nicht auch die andern Straßen beſſer zu beleuchten. Ich möchte deshalb den Antrag dahin erweitern, auch die Nebenſtraßen mit beſſerer Beleuchtung zu verſehen. Stadtrat Caſſirer: Meine Herren, durch die Gasbeleuchtungstechnik, die in den letzten Jahren einen koloſſalen Fortſchritt gemacht hat, iſt ein Bedürfnis nach mehr Licht in den Straßen ent⸗ ſtanden. Dieſer Wunſch nach mehr Licht iſt durch die neueſte Beleuchtungsart in den Straßen Ber⸗ lins, durch die Intenſivbeleuchtung, noch mehr in den Vordergrund getreten. Sonſt könnte man es nicht recht verſtehen, daß wegen der Beleuchtung der Kurfürſtenſtraße ſo ſchwere Klagen vorgebracht werden. Die Kandelaber der Kurfürſtenſtraße ſind mit Doppelbrennern verſehen, die Kandelaber ſtehen parallel, im Gegenſatz zu andern Straßen, wo ſie diagonal ſtehen. Es iſt alſo eigentlich eine durchaus angemeſſene Beleuchtung. Wenn man daran denkt, daß noch vor wenigen Jahren in dieſer Straße eine Schnittbrennerbeleuchtung geweſen iſt, ſo iſt der Fortſchritt in der Beleuchtung ſo ge⸗ waltig, daß man eigentlich zufriedengeſtellt ſein müßte. Aber, wie ſchon vorher bemerkt, die aus⸗ gezeichnete Beleuchtungsart, wie ſie jetzt in vielen Straßen Berlins eingeführt iſt, hat zur Folge gehabt, daß auch bei uns weitergehende Wünſche ausgeſprochen werden. Die Gasdeputation hat dieſe Frage eingehend geprüft. Die Herren, welche Mitglieder der Gas⸗ deputation ſind, werden mir beſtätigen können, daß ſeit Monaten faſt in jeder Sitzung die Frage der Straßenbeleuchtung einer ausgiebigen Erörterung unterzogen wird. Sie werden, meine Herren, ſich auch wohl überzeugt haben, daß am Kurfürſten⸗ damm mit einer Intenſivbeleuchtung Verſuche angeſtellt werden. Wir werden bei der Verbeſſerung der Straßenbeleuchtung uns nicht nur auf die Kurfürſtenſtraße beſchränken, ſondern wir werden auch die Wünſche, welche von anderer Seite hier vorgetragen worden ſind, in Berückſichtigung ziehen. Nur möchte ich Sie bitten, meine Herren, daß Sie uns die nötige Zeit laſſen, um dieſe außerordentlich wichtige Frage auch eingehend zu ſtudieren. Man iſt in Berlin ſehr ſprunghaft vorgegangen; es iſt noch nicht erwieſen, ob das Syſtem, welches dort eingeführt iſt, wirklich ſo iſt, daß wir es ſtlaviſch übernehmen können, ob nicht noch mancherlei Ver⸗ beſſerungen notwendig ſein werden, und ob wir nicht an den Fehlern, die ſich dort gezeigt haben, lernen können. Deshalb möchte ich Sie bitten, uns die nötige Zeit zu laſſen. Die Gasdeputation iſt ſchlägen werden tommen können. Stadtv. Wöllmer: Meine Herren, nur ein paar Worte! Die Kurfürſtenſtraße iſt keine ſtarte Vertehrsſtraße; ſie iſt kaltgeſtellt durch den großen Zug der Bülowſtraße, Kleiſtſtraße, Tauentzienſtraße und der Lützowſtraße und Hitzigſtraße über den Kurfürſtendamm bis zum Zoologiſchen Garten. Dort iſt der ſtarke Verkehr; aber die Kurfürſten⸗ ſtraße hat keinen ſtarken Verkehr. Ich habe feſt⸗ geſtellt, daß die Beleuchtung in der Kurfürſten⸗ ſtraße genau ſo gut iſt wie in der Lützowſtraße in Berlin, die einen weit größeren Verkehr hat als die Kurfürſtenſtraße. Ich möchte aber, um dem Herrn Antragſteller entgegenzukommen, ihn bitten, ſeinen Antrag vielleicht ſo zu modifizieren, in Rückſicht auf das, was der Herr Stadtrat geſagt hat, daß die Stadtverordnetenverſammlung dem Magiſtrat emp⸗ fiehlt, bei der Verbeſſerung der Straßenbeleuch⸗ tung zunächſt einmal die Kurfürſtenſtraße und die angrenzenden Straßen zu berückſichtigen. Ich glaube, daß es wirklich nicht nötig iſt, daß wir nun eine Straße herausgreifen, die es meiner Überzeugung nach nicht ſo nötig hat wie andere, und einen Antrag ſtellen, ſofort den Magiſtrat zu veranlaſſen, eine Verbeſſerung der Beleuchtung dieſer Straße herbeizuführen. Stadtv. Stein: Meine Herren, was den Ver⸗ kehr in der Kurfürſtenſtraße anlangt, ſo nimmt dieſe Straße einen großen Teil des Vertehrs nach dem Zoologiſchen Garten auf. Ich bin in der Lage, das aus täglicher Beobachtung und Benutzung dieſer Straße wirrlich beurteilen zu können. Aber mancher, der das beſſer weiß, wird es ja anders beurteilen können. Ich habe gar keinen Antrag geſtellt, daß der Magiſtrat nun ſofort die Beleuchtung beſſern ſoll. Ich habe nur gebeten, die Stadtverordnetenver⸗ ſammlung möge beſchließen, den Magiſtrat zu erſuchen, das zu tun. Damit iſt gar kein Ziel geſetzt. Ich wollte das Entgegenkommen, das der Herr Stadtrat gezeigt hat, hervorrufen, und ich bin durchaus zufrieden, wenn in dieſem Sinne be⸗ ſchloſſen wird. Stadtv. Dzialoszynski: Ich möchte an den Magiſtrat das Erſuchen richten, die Verſuche für eine beſſere Beleuchtung doch nach Möglichreit zu beſchleunigen. Es iſt ja richtig, daß am Kurfürſten⸗ damm jetzt Verſuche mit Intenſivlicht gemacht werden; aber wer dieſes Licht mit demjenigen vergleicht, das in Berlin brennt, am Anhalter Bahnhof und in der Königgrätzer Straße, der wird ſagen, daß dieſes Licht auch nicht im entfernteſten an die glänzende Beleuchtung heranreicht, die Berlin geſchaffen hat. Wenn wir ein derartig aus⸗ gezeichnetes Vorbild haben, welches in allen Kreiſen der Bevölkerung, wo ich herumgehört habe, an⸗ erkannt wird, dann müſſen wir doch endlich aus dem Stadium des Probierens herauskommen. Denn nicht nur die Kurfürſtenſtraße, ſondern noch weit wichtigere Straßenzüge, beſonders der Kur⸗ fürſtendamm, erheiſchen eine erheblich beſſere Be⸗ leuchtung, als ſie jetzt haben. Stadtv. Dr. Stadthagen: Meine Herren, der Grund der Klage liegt im weſentlichen, wie mir mit der Frage beſchäftigt, und wir hoffen, daß wir ſcheint, darin, daß die betreffenden Straßen, die