——ZIit = Straße fahren und dadurch die Leute, die in den kleinen Wohnungen ihre Schlafzimmer nach vorn haben, in der Nacht ſtören —, und wenn ferner der geforderte Droſchkenhalteplatz etwa in der Mitte der Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße an paſſender Stelle eingerichtet werden könnte: dann würde den Wünſchen der Petenten, die keineswegs un⸗ gerechtfertigt ſind, in vollem Maße entſprochen ſein. Haben nun dieſen, wie geſagt berechtigten Forderungen bisher Hinderniſſe entgegengeſtanden — und es iſt eigentlich kaum anzunehmen, daß ohne das Beſtehen ſolcher Hinderniſſe die Ent⸗ wicklung dieſer doch immerhin ſchönen und groß⸗ zügig angelegten Straße ſolange aufgehalten werden konnte —, ſo möchte ich um Auskunft darüber bitten, ob bzw. wann die Beſeitigung dieſer Hinderniſſe ſich ermöglichen laſſen wird. Stadtſyndikus Dr. Maier: Meine Herren, die Anfrage der Herren Stadtv. Jachmann und Gen. betrifft drei Punkte: erſtens die Aſphaltie⸗ rung der Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße, zweitens die Schaffung einer Straßenbahnverbindung im Zuge der Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße und drittens die An⸗ lage einer Droſchkenhalteſtelle an der Kreuzung der Bismarck⸗ und Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße, (Stadtv. Jachmann: Wiederverlegung der T⸗Linie!) event. mindeſtens aber eine Verlegung der I⸗ Linie, Kupfergraben —Halenſee, durch die Bis⸗ marck⸗ bis zur Suarezſtraße. Bevor ich auf dieſe Anfrage antworte, möchte ich vor allen Dingen klarſtellen, daß Herr Stadtv. Jachmann darin irrt, daß aus der Breite der Straße von 33,9 m irgend⸗ etwas in bezug auf die Frage der Verlegung von Straßenbahnen zu folgern iſt. Es iſt un⸗ zutreffend, wenn er meint, daß das Fluchtlinien⸗ geſetz in der Beziehung irgendwelche Geſichts⸗ punkte feſtſtellt, etwa in dem Sinne, daß Straßen, die mehr als 26 m breit ſind, als ſogenannte Hauptverkehrsſtraßen anzuſehen ſind. Ich erwähne das deswegen beſonders, weil in der Offentlich⸗ keit mit dieſem Argument in einer Weiſe operiert worden iſt, die nicht ſachgemäß war. Ich komme nun zur Beantwortung der ein⸗ zelnen Anfragen. Meine Herren, die Aſphaltierung der Kaiſer⸗ Friedrich⸗Straße bringt die Tiefbaudeputation für das Etatsjahr 1907 in dem Teile zwiſchen dem Stuttgarter Platz und der Peſtalozziſtraße einerſeits und der Peſtalozzi⸗ und Bismarckſtraße anderſeits in Vorſchlag. Sie hat zu dieſem Behufe in den Haushaltsvoranſchlag für den erſten Teil der Straße einen Betrag von 121 000 ℳ, für den zweiten Teil einen ſolchen von 168 100 ℳ ein⸗ geſtellt. Sie hat aber dieſe Einſtellung mit der aufſchiebenden Bedingung belaſtet, daß die Bau⸗ ausführung erſt in Angriff genommen werden ſoll, wenn gleichzeitig Straßenbahngeleiſe in die Straße eingebaut werden. Es wird nun Sache der Gemeindekörperſchaft ſein, darüber zu befinden, ob ſie den Anträgen der Tiefbaudeputation ent⸗ ſprechen will oder nicht. Aus der Belaſtung dieſer Einſtellung mit der Bedingung, daß die Bauausführung erſt in Angriff genommen werden ſoll, wenn gleichzeitig Straßenbahngleiſe in die Straße eingebaut werden, erſehen Sie, daß auch die Tiefbaudeputation ſich mit der Frage der Schaffung einer Straßenbahnverbindung im Zuge der Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße beſchäftigt hat. Bei dieſer Gelegenheit möchte ich kurz darauf eingehen, welche Entwicklung die Beſtrebungen der Ver⸗ waltung genommen haben, eine Straßenbahn⸗ verbindung in der Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße zu ſchaffen. Meine Herren, bereits vor dem Jahre 1897 beabſichtigte die Stadtgemeinde, eine Straßenbahn durch die Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße legen zu laſſen. Nach dem Hauptvertrage vom Jahre 1897, den wir mit den Straßenbahngeſellſchaften geſchloſſen haben, war die Große Berliner Straßenbahn ver⸗ pflichtet worden, eine derartige Straßenbahnlinie zu ſchaffen. Unſere Bemühungen, die Straßen⸗ bahn zur Ausführung dieſer Vertragsver⸗ pflichtung anzuhalten, ſind geſcheitert, und zwar an dem Widerſtande der hieſigen Königlichen Polizeidirektion und des Herrn Polizeipräſidenten in Berlin, die auf dem Standpunkt ſtanden, daß es in Charlottenburg auch Straßen geben muß, in denen keine Straßenbahnverbindung vorhanden iſt, Straßen, wo man durch das Geräuſch der Straßenbahn nicht beläſtigt wird! Es hat der Herr Polizeipräſident damals trotz unſerer ener⸗ giſchſten Bemühungen, die Straßenbahnen durch⸗ zuſetzen, und trotz der Tatſache, daß die Aus⸗ führung dieſer Straßenbahnſtrecke einen weſent⸗ lichen Vertragsbeſtandteil darſtellte, nicht zugelaſſen, daß die Straßenbahn zur Ausführung kam. Ich mache darauf aufmerkſam, daß die Kaiſer⸗ Friedrich⸗Straße — den Herren wird das ja auch bekannt ſein — zwiſchen Wilmersdorfer und Schloßſtraße belegen iſt und daß der Abſtand zwiſchen der Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße und den beiden Straßen durch Bauquartiere gebildet wird, die nur eine mittlere Tiefe von etwa 250 m nach beiden Seiten hin haben. Aus dieſem Grunde ſtand die Polizei auf dem Standpunkt, es ſei möglich für die betreffenden Verkehrsintereſſenten, nach der Wilmersdorfer bzw. Schloßſtraße zu gehen und dort die vorhandenen Verkehrsmittel aufzuſuchen und zu benutzen. Wir haben, nach⸗ dem die Polizei dieſen Standpunkt unbedingt feſtgehalten hatte, mit Zuſtimmung der Stadt⸗ verordnetenverſammlung die Große Berliner Straßenbahn von der Verpflichtung des Baues einer Straßenbahn durch die Kaiſer⸗Friedrich⸗ Straße entbunden, und es iſt nach jahrelangen Verhandlungen im Jahre 1906 der große Nach⸗ tragsvertrag geſchloſſen worden, der für die Auf⸗ gabe der Bahnſtrecke in der Kaiſer⸗Friedrich⸗ Straße andere Aquivalente vorſah, insbeſondere die Schaffung von Verkehrsverbindungen in dem Stadtteil nördlich der Spree. Inzwiſchen iſt es uns gelungen, das Wartenberg'ſche Terrain zu erwerben, die Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße durchzu⸗ legen, und es ſind damit auch veränderte Ver⸗ hältniſſe eingetreten. Nachdem dieſe veränderten Verhältniſſe ein⸗ getreten waren, ſind wir an die Frage der Schaf⸗ fung einer Straßenbahnverbindung durch die Kaiſer⸗ Friedrich⸗ Straße erneut herangetreten. Wir haben bereits im Januar 1907 uns wieder mit der Straßenbahngeſellſchaft in Verbindung geſetzt und ſie zu bewegen verſucht, eine Straßen⸗ bahnverbindung zu bauen. Die Straßenbahn⸗ geſellſchaften haben ſich geſträubt, das auf ihre Koſten zu tun. Nachdem die Verhandlungen, die Straßenbahn zu veranlaſſen, auf ihre eigenen Koſten die Verbindung zu bauen, geſcheitert ſind, hat ſich der Verkehrsausſchuß der Tiefbaudeputation mit der Fragge beſchäftigt, ob wir von dem im