Herr Referent hat darauf hingewieſen, daß die Frage erörtert worden wäre, ob nicht ein Spar⸗ kaſſengebäude dort errichtet werden könnte. Nach meinem Dafürhalten muß doch dazu die Möglich⸗ keit geboten ſein. Das Grundſtück iſt vorzüglich zentral gelegen. Ihnen allen, meine Herren, iſt es doch nicht unbekannt, daß das jetzige Gebäude weſentlich zu klein iſt und den heute zu ſtellenden Anforderungen gar nicht mehr entſpricht. Es wäre ſehr leicht denkbar, daß man etwa im Erd⸗ geſchoß eines auf dem neuen Grundſtück zu er⸗ richtenden Gebäudes eine Sparkaſſe und in den oberen Etagen andere Verwaltungszweige unter⸗ brächte, die hier in ihren Gebäuden jetzt ein kümmerliches Daſein friſten. Sollte das aber nicht möglich ſein — ich würde mich in dieſer Beziehung auch belehren laſſen —, ſo wäre doch noch eine andere Möglichkeit geboten: die Stadtverwaltung könnte ein Wohnhaus in eigener Regie errichten und die Wohnungen zu billigen Preiſen vermieten. Ich habe die Überzeugung, daß dabei die Stadt auch nicht ganz ſchlecht fahren würde. Sollten Sie aber nicht zu einer Entſcheidung in dieſem Sinne gelangen, ſo würde ich bitten, dem Vor⸗ ſchlage des Herrn Referenten zuzuſtimmen und die Vorlage an einen Ausſchuß von 11 Mitgliedern zu verweiſen. Stadtv. Protze: Ich kann Herrn Kollegen Wilk nicht recht verſtehen. Für eine Sparkaſſe würde der Raum von 45 Quadratruten, den das Grundſtück bietet, viel zu klein ſein. Man müßte doch, wenn man heute ein Sparkaſſengebäude er⸗ richten wollte, große Treſors bauen und ganz andere Einrichtungen treffen, als wir ſie jetzt be⸗ ſitzen. Die Stadt vergrößert ſich doch! Und dann haben wir es nicht nötig, für ein Sparkaſſengebäude die Rute mit 4300 ℳ zu bezahlen. Dazu haben wir andere Grundſtücke, die nicht halb ſo teuer 7 ſind und ſich jedenfalls ebenſo gut eignen wie dieſes. Ich meine, die Stadt tut ſehr gut, wenn ſie dieſes Angebot annimmt. Den Vorſchlag, die Stadt ſolle ſelbſt ein Haus bauen und vermieten, hat der Herr Kollege wohl nicht ernſt gemeint. (Oho! bei den Sozialdemakraten.) Sie werden doch ſelber nicht zugeben wollen, daß die Stadt das Geld zum Fenſter hinauswirft. Wenn Sie die Quadratrute mit 4300 ℳ bezahlen müſſen, dann erhalten Sie Wohnungen, die 3000 und 5000 ℳ koſten, aber keine billigen Wohnungen von 300 und 400 ℳ. Stadtv. Dr. Stadthagen: Meine Herren, Sie kennen mich aus den geheimen Sitzungen als prinzipiellen Gegner des Verkaufs von Grund⸗ ſtücken der Stadt. Aber keine Regel ohne Aus⸗ nahme, und ſo liegt die Sache hier. Als grund⸗ ſätzlicher Gegner des Verkaufs von ſtädtiſchen Grundſtücken kann man in dieſem Falle, ja, m u ß man im Intereſſe der Stadt nach allen Richtungen der Magiſtratsvorlage zuſtimmen. Ich enthalte mich bei der heutigen Situation weiterer Ausfüh⸗ rungen. Wir können im Ausſchuß die Sache näher beſprechen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Be⸗ richterſtatters die Einſetzung eines Ausſchuſſes von 11 Mitgliedern zur Beratung der Magiſtratsvorlage und wählt zu Ausſchußmitgliedern die Stadtv. Gredy, Haack, Harniſch, Jolenberg, Klau, Klick, 4 4 Schmidt, Schwaß, Dr Stadthagen und ilk.) Vorſteher Kaufmann: Ich ſchließe die öffent⸗ liche Sitzung. (Schluß der Sitzung 7 Uhr 40 Minuten.) Druck von Adolf Gertz, G. m. b. H., Charlottenburg.