1 2 Was den Punkt b der Vorlage betrifft, ſo möchte ich zunächſt zu der Renovierung der Boll⸗ werksanlagen bemerken, daß auch dieſe Arbeiten ſich erſt im Laufe des Sommers als notwendig erwieſen, und daß ſie im Einverſtändnis mit dem Dezernenten der Tiefbauverwaltung, Herrn Baurat Bredtſchneider, vorgenommen worden ſind. Herr Direktor Kümmel hat, ehe er an dieſe Arbeiten heranging, Herrn Baurat Bredtſchneider als Sach⸗ verſtändigen zugezogen; nach deſſen Vorſchlage, der von der Deputation und vom Magiſtrat gebilligt wurde, und der auf eine vorläufige Ausbeſſerung der Anlagen hinausging, wurden die Arbeiten in der mitgeteilten Weiſe ausgeführt. Herr Baurat Bredtſchneider wird, wenn noch weitere Mit⸗ teilungen gewünſcht werden ſollten, in der Lage ſein, über die Art der Arbeiten noch näheres mit⸗ zuteilen. Daß die Filter in dieſem Jahre nicht ausreichen würden, war nicht vorauszuſehen, weil nach dem Gutachten der Sachverſtändigen, auf Grund deren wir das Werk übernommen haben, angenommen werden mußte, daß ſie für die im letzten Sommer entnommenen Waſſermengen ausreichen würden. Wir waren ſelbſt überraſcht, daß trotz dieſer Gutachten die Filter nich t ausreichten. Darum iſt jetzt ſo ſchnell wie möglich auf einen eubau gedrungen worden. Dieſer wird vorausſichtlich vor dem Ein⸗ ſetzen der heißen Zeit und ſo zeitig fertiggeſtellt werden, daß die Filter bis dahin gebrauchsfertig ſein werden. Wir werden alſo im Sommer in der Lage ſein, über reichliche Filterflächen zu verfügen. Übrigens ſind die Arbeiten ſchon ausgeſchrieben und ein Teil des Baumaterials bereits angefahren; wir werden am Ende des Winters mit dem Bau be⸗ ginnen, und im Laufe des Frühjahrs wird die Arbeit fertiggeſtellt ſein. Schließlich Punkt e der Vorlage, betreffend die Kanaliſationsgebühr. Auch dieſe iſt uns tatſächlich erſt kürzlich bekannt geworden. Wir hatten bis dahin keine Kenntnis davon gehabt, daß die Gebühr in dieſem Jahre veranlagt werden würde, und waren daher auch hier nicht in der Lage, die Aus⸗ gabe rechtzeitig zum Etat anzumelden. Ich glaube daher, für alle in dieſer Vorlage beantragten Nachbewilligungen nachgewieſen zu haben, daß der Vorwurf des Herrn Stadtv. Dr Frentzel auf ſie nicht zutrifft. Wir haben überall mit Ver⸗ hältniſſen zu rechnen gehabt, die wir bei der Auf⸗ ſtellung des Etats nicht kannten, und die ſich erſt im Laufe des Jahres, teilweiſe erſt ganz kürzlich, klar⸗ geſtellt haben. Bürgermeiſter Matting: Meine Herren, da nicht nur die Deputation und der Dezernent an der Anfrage des Herrn Dr Frentzel beteiligt ſind, ſondern in erſter Linie, ja wohl ausſchließlich der Magiſtrat, ſo möchte ich im Anſchluß an die Worte des Herrn Stadtrats Seydel auch noch eine Erklärung abgeben. Was die Poſition a betrifft, ſo würde das Monitum des Herrn Stadtverordneten Dr Frentzel meiner Anſicht nach berechtigt ſein, wenn hier die Deputation nach der Aufſtellung des Etats will⸗ kürliſch über die ihr durch den Etat zur Verfügung geſtellten Mittel hinausgegangen wäre. So verhält ſich die Sache aber doch nicht. Als wir die Waſſer⸗ werke übernahmen, waren wir darüber einig, daß die allmähliche Einfügung in den ſtädtiſchen Orga⸗ niſationsplan ſelbſtverſtändlich ſei. Das hat nach und nach durchgeführt werden müſſen, von den Beamten angefangen bis auf die Arbeiter. Die Umgeſtaltung der Beamtenverhältniſſe war, ſoviel ich weiß, im Laufe des erſten Verwaltungsjahres zum Abſchluß gebracht, nicht dagegen die Einfügung der vorhandenen Arbeitskräfte in die ſtädtiſchen Beſoldungsgrundſätze. Nun wäre es ja möglich geweſen, da dieſe Arbeiten bei Aufſtellung des Etats noch nicht abgeſchloſſen waren, vielleicht ein Pauſch⸗ quantum als Zuſchlag für dieſe Poſition einzuſtellen und zu ſagen: wahrſcheinlich wird dieſe Poſition nicht ausreichen. Das würde man aber nur für den Fall zugeben können, wenn die Deputation tat⸗ ſächlich bei der Aufſtellung des Etats hätte über⸗ ſehen können, daß die zur Verfügung ſtehenden Mittel nicht ausreichten. Aus den Worten des Herrn Stadtv. Dr Frentzel habe ich einen ſolchen Vorwurf nicht entnommen; es würde auch ſehr ſchwer ſein, ihn zu begründen. Zu Punkt b iſt, glaube ich, die Angelegenheit durch die Erklärung des Herrn Dezernenten er⸗ ſchöpft. Was dagegen die Poſition c angeht, ſo trifft hier auch eigentlich dasſelbe zu. Gewiß liegt hier eine Omiſſion vor; man hätte allerdings voraus⸗ ſehen können, daß eine Veranlagung zur Kanali⸗ ſation erfolgen würde. Sie war aber tatſächlich noch nicht erfolgt, und infolgedeſſen hätte die Deputation bei der Aufſtellung des Etats nur darauf hinweiſen können, daß eine ſolche Veran⸗ lagung noch in Ausſicht ſtehe. Aber hier wirklich eine feſte Summe als Gebühr einzuſtellen, dazu war ſie nach den Informationen, die Herr Stadtrat Seydel eben gegeben hat, nicht in der Lage. Ich möchte deshalb meinen, daß für dieſen Fall die Er⸗ klärungen des Magiſtratsvertreters wohl ausreichen, um die Beſchwerden des Herrn Stadtv. Dr Frentzel zu erledigen, und möchte Sie bitten, die Über⸗ ſchreitungen zu bewilligen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magi⸗ ſtrats, wie folgt: Für das Ordinarium des Sonderetats Nr. 10 für 1908 werden aus laufenden Mitteln der Waſſerwerke 12 924,50 ℳ nachbewilligt, und zwar: a) 4 400,— ℳ zur Verſtärkung der Mittel beim Abſchnitt 1 Nr. 2 — Löhne für die Heizer und 24 der Werke Teufelsſee und Jungfern⸗ eide —, 5) 5 500,— ℳ zur Verſtärkung der Mittel beim Abſchnitt 4 Nr. 4 — Unterhaltung der Grund⸗ ſtücke, Gebäude, Filter und Brunnen —, c) 3 024,50 ℳ Kanaliſationsbeitrag für die Waſſerwerksgrundſtücke Akazienallee 33/35.) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Punkt 6 der Tagesordnung: Vorlage betr. Erwerb von Straßenland. Druckſache 7. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſt rats, wie folgt: 1. Dem Ankauf einer etwa 12,75 OR. großen Straßenlandfläche des Grundſtücks Galvani⸗ ſtraße 9 — Band 28 Blatt Nr. 1418 des Grundbuchs von der Stadt Charlottenburg —