—— 1286 —— unterhaltungen am 12. d. M. in den Ausſtellungs⸗ glaube, hallen, endlich der Jahresbericht über die Ver⸗ waltung des Wilhelmsſtifts hierſelbſe. Am 13. d. M., mittags 12 Uhr, findet im Bürgerſaal des Rathauſes zu Berlin ein außer⸗ ordentlicher Brandenburgiſcher Städtetag ſtatt. Es ſoll beraten werden über das Lehrerbeſoldungs⸗ geſetz und über den Geſetzentwurf betr. Beſeitigung der Steuervorrechte der Beamten. Ich bitte die Stadtverordnetenverſammlung, ſich über die Ab⸗ ſendung von Mitgliedern zu dem Städtetage zu äußern. Die Einladungen durch den Vorſitzenden des Städtetages, Herrn Oberbürgermeiſter Koeltze, ſind an Magiſtrat und Stadtverordnete ergangen. Stadtv. Otto: Meine Herren, wir haben die früheren Brandenburgiſchen Städtetage jedesmal mit dem Vorſteher und ſeinem Stellvertreter und mit 4 Mitgliedern der Verſammlung beſchickt. Ich würde Sie bitten, auch diesmal ſo zu verfahren, mit Rückſicht aber auf die beiden Punkte, die auf der Tagesordnung ſtehen und die zurzeit das preußiſche Abgeordnetenhaus beſchäftigen, außer⸗ dem noch die 3 Mitglieder unſerer Verſammlung, die auch dem preußiſchen Abgeordnetenhauſe an⸗ gehören, ebenfalls als Vertreter zum Städtetage zu entſenden. Über die Wahl der 4 Mitglieder aus der Ver⸗ ſammlung werden ſich die Gruppen erſt noch ver⸗ ſtändigen müſſen; wir können wohl in einem ſpäteren Zeitpunkt dem Herrn Vorſteher die Namen hinaufreichen. Vorſteher Kaufmann: Das Wort wird nicht weiter verlangt; ich nehme daher das Einverſtändnis der Verſammlung an, ſo zu verfahren, wie Herr Kollege Otto beantragt hat. — Ich ſtelle das feſt und ſehe demnächſt den Vorſchlägen entgegen. Wir treten in die Tagesordnung ein. Punkt ! der Tagesordnung: Mitteilung betr. Fernſprechgebühren. — Druck⸗ ſache 31. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung nimmt Kenntnis.) Punkt 2 der Tagesordnung: Borlage betr. Stiftung eines Stadtpreiſes für den Charlottenburger Schwimmverein von 1887. Druckſache 32. Stadtv. Gebert: Meine Herren, ich möchte bei dieſer Vorlage doch eine Anfrage an den Magi⸗ ſtrat richten: ob dieſer Verein auch gleichzeitig den Schwimmunterricht an Schüler der Volksſchulen mit erteilt, reſp. ob die Unterſtützung ihm ohne jeglichen Klaſſenunterſchied gewährt wird. Die Beantwortung dieſer Frage würde für uns von Wichtigkeit ſein für die Zuſtimmung zu der Vorlage. Vorſteher Kaufmann: Kann der Herr Stadt⸗ ſchulrat darüber Auskunft geben? Stadtſchulrat Dr. Neufert: Es iſt mir augen⸗ blicklich nicht genau bekannt, ob dieſer Verein, der hier in Rede ſteht, identiſch mit dem Verein iſt, der tatſächlich einer großen Anzahl Charlottenburger Gemeindeſchüler Schwimmunterricht gibt. Ich aube, er iſt mit ihm identiſch, Der Verein hal ſeit, einer ganzen Anzahl von Jahren eine große Anzahl von Schülern der oberen Klaſſen der Ge⸗ meindeſchulen unterrichtet, und er hat von der Stadt einen Zuſchuß bekommen. Ich wüßte nicht, daß die Zahl der Schwimmvereine ſo groß wäre, daß hier eine Verwechſlung möglich wäre. Stadtv. Gebert: Nachdem wir hier eine klare Antwort nicht bekommen haben, möchte ich doch beantragen, daß wir heute die Beſchlußfaſſung über die Poſition noch ausſetzen, bis wir klipp und klar einen Ausweis haben, wieweit dieſer Verein ſeine Tätigkeit ausdehnt. Stadtv. Dr. Stadthagen: Es ſcheint mir aus den Worten, die bisher hier geäußert ſind, doch kein Grund hervorzugehen, um von dem Beitrag, den der Magiſtrat wünſcht, abzuſehen. Ich möchte Sie bitten, der Vorlage zuzuſtimmen. (Bravo!) (Die Beratung wird geſchloſſen.) Vorſteher Kaufmann: Herr Kollege Gebert hat Vertagung der Beſchlußfaſſung beantragt. (Die Verſammlung lehnt die Vertagung der Beſchlußfaſſung ab und beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur Beſchaffung eines Stadtpreiſes für den Charlottenburger Schwimmverein von 1887 zu dem im Juni d. I. ſtattfindenden „Internationalen Wettſchwimmen“ werden 200 ℳ bewilligt, die aus laufenden Mitteln zu entnehmen ſind.) a Punkt 3 der Tagesordnung: Vorlage betr. Zahlung eines Anliegerbeitrages. K Druckſache 33. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur Zahlung des auf das Familienhaus⸗ grundſtück Sophie⸗Charlotten⸗Straße 113— Band 159/244 Bl. Nr. 5580/8083 — ent⸗ fallenden Beitrages zu den Koſten der erſten Einrichtung und Pflaſterung der Sophie⸗ Charlotten⸗Straße werden 642,94 ℳ. aus laufenden Mitteln bewilligt.) Punkt 4 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer „Garantiefonds für das Spielfeſt“ Druck⸗ ſache 34. Stadtv. Neukranz: Meine Herren, ich möchte auf dieſen Punkt Ihre Aufmerkſamkeit richten. Wodurch iſt dieſes Defizit entſtanden? Durch den Mangel an einem genügenden Spielplatz. Es iſt uns zwar vor kurzem hier die Auskunft gegeben, daß die kleinen Spielplätze uns erhalten bleiben; aber es fehlt doch ein großer Spielplatz mit allen den Anlagen, die ein Spiel bei jeder Witterung er⸗ möglichen. Wir wiſſen, daß in der neuen Anleihe eine größere Summe von 750 000 ℳ für einen neuen Spielplatz ausgeſetzt iſt. Aber erſtens iſt