98 beſchränken. Der Etatsausſchuß hat folgende Ande⸗ rungen beſchloſſen: Einmalige Ausgaben. Abſchnitt 12, Anſatz a ſoll lauten: Neupflaſterung der Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße zwiſchen Bismarckſtraße und etwa 250 m ſüdlich derſelben mit Stampfaſphalt 121 000 (Die Bauausführung ſoll erſt in Angriff genommen werden, wenn gleichzeitig Straßen⸗ bahngleiſe eingebaut werden können.) Als Erläuterung iſt einzuſetzen: Die Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße erhält einen Mittelfahrdamm von 15 m Breite und auf den je 9,45 m breiten Bürgerſteigen etwa 4 m breite Raſenſtreifen. Der Verſammlung wird empfohlen zu be⸗ ſchließen: 1. die Petitionen um Aſphaltierung von Straßen a) des Buchdruckereibeſitzers Broditz und Gen., p) des Freiſinnigen Bezirksvereins Char⸗ lottenburg⸗Südweſt, c) des Haus⸗ und Grundbeſitzervereins von 1895, ſowie die Petition des Freiſinnigen Be⸗ zirksvereins Charlottenburg⸗Südweſt betr. Verkehrsverhältniſſe im Bezirk Lietzenſee werden dem Magiſtrat als Material über⸗ wieſen. Der Magiſtrat wird erſucht, im Etatsjahre 1910 die Neupflaſterung nachſtehend genann⸗ ter Straßen in erſter Linie in Ausſicht zu nehmen: Peſtalozziſtraße zwiſchen Kaiſer⸗Friedrich⸗ und Wilmersdorfer Straße, Danckelmannſtraße zwiſchen Knobelsdorff⸗ und Potsdamer Straße, Grolmannſtraße zwiſchen Kurfürſtendamm und Savignyplatz, Kanalſtraße zwiſchen Spree⸗ und Wilmers⸗ dorfer Straße. Ich bitte, den Etat mit dieſen Anderungen an⸗ zunehmen. II1. Stadtv. Braune: Meine Herren, ich vermiſſe in der Aufſtellung der vom Etatsausſchuß für 1910 zur Aſphaltierung vorgeſchlagenen Straßen das reſtliche Stück Kantſtraße zwiſchen Kaiſer⸗Friedrich⸗ und Neue Kantſtraße. Dieſe Straße iſt ſeit zirka zehn Jahren ſtückwe iſe aſphaltiert worden, und es muß auffallen, daß gerade dieſes reſtliche Stück noch übrig geblieben iſt, welches in dieſem Jahre auch nicht zur Aſphaltierung in Ausſicht genommen wurde. Ich möchte empfehlen, dieſen Straßenteil doch recht bald zu aſphaltieren. Denn das er⸗ ſchütternde Geräuſch des dortigen großen Wagen⸗ verkehrs und der Umſtand, daß die Maſten der elektriſchen Beleuchtung dort mitten auf dem Bürger⸗ ſteig aufgeſtellt ſind, wo ſie den Verkehr hindern, ſowie daß die in den Straßenbahnkörper auf jeder Seite 1 ½ m hineinſpringenden Bordſchwellen den Wagenverkehr auf dem Fahrdamm auch ſehr er⸗ ſchweren, zumal jetzt die Fahrſtraße neben den Schienen durch Schneeberge ſehr beengt und des⸗ wegen der Wagenverkehr ſehr gefährdet iſt, machen es notwendig, daß die Aſphaltierung der Straße baldigſt in Ausſicht genommen wird. Berlin hat in erſter Linie ſeine Hauptverkehrs⸗ und Geſchäfts⸗ ſtraßen, die Leipziger und die Friedrichſtraße, aſphaltiert, weil das Wagengepolter zu ſtörend für Sitzung vom 17. März 1909. die Anwohner ſowohl wie für die Paſſanten war. Charlottenburg hat ſeine Berliner und die anderen Straßen, in denen der größte Verkehr herrſchte, zuerſt aſphaltiert, die Kantſtraße nur bis auf dieſes Stück. Aus denſelben Gründen empfehle ich dem Magiſtrat, recht bald die Aſphaltierung des weſt⸗ lichen Teiles der Kantſtraße, vorläufig wenigſtens das Stück zwiſchen Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße und Windſcheidſtraße in Ausſicht zu nehmen. Stadtbaurat Bredtſchneider: Meine Herren, die Kantſtraße hat auf der Strecke zwiſchen Kaiſer⸗ Friedrich⸗Straße und dem Amtsgerichtsplatz tat⸗ ſächlich noch Steinpflaſter, während alle andern Teile der Straße bereits aſphaltiert ſind. Inſofern wäre es mit Rückſicht auf die Bedeutung der Straße wohl angemeſſen, daß man dieſe Inſel innerhalb des Aſphaltpflaſters beſeitigt und das Steinpflaſter durch Aſphalt erſetzt. Der Verkehr allerdings — das möchte ich Herrn Stadtv. Braune ſagen — verlangt eine ſolche Maßregel wohl kaum; der Ver⸗ kehr iſt noch nicht ſo groß, daß aus dem Grunde der Straßendamm verbreitert werden müßte; denn naturgemäß würde mit der Verbreiterung des Straßendammes die Aſphaltierung Hand in Hand gehen müſſen. Aber, meine Herren, die Kantſtraße kann zurzeit in dieſem Teile nicht aſphaltiert werden; denn gerade in dieſen Teil wird die Untergrundbahn hineingebaut, und es wäre wohl nicht zweckmäßig, daß man dieſen Teil der Kantſtraße aſphaltiert, bevor die Untergrundbahn hineingebaut iſt. Wünſcht aber Herr Stadtv. Braune, daß dieſer Teil der Kantſtraße möglichſt ſchnell aſphaltiert wird, ſo empfehle ich ihm, für unſern Antrag, der heute als Punkt 1 der Tagesordnung zur Beratung ſtand, ſelbſt einzutreten und zu ſtimmen und auch möglichſt viele ſeiner Freunde zu bewegen, gleichfalls dem Antrage zuzuſtimmen, dann wird ſein Wunſch be⸗ züglich Aſphaltierung der Kantſtraße auf dem ſchnellſten Wege in Erfüllung gehen; denn ſobald die Untergrundbahn in die Straße hineingebaut ſein wird, wird der Fahrdamm eo ipso auch aſphal⸗ tiert werden. Berichterſtatter Stadtv. Jolenberg: Der Wunſch des Kollegen Braune mag wohl Berück⸗ ſichtigung verdienen; aber er hätte ihn wirklich in dieſem Jahre nicht vorbringen ſollen. Während wir im vorigen Jahre noch in der Lage waren, eine halbe Million für Neupflaſterungen in den Etat einzuſtellen, mußten wir uns in dieſem Jahre zu unſerem allgemeinen Bedauern auf eine viel kleinere Summe beſchränken; es ſind im ganzen nur 161 000 ℳ für Neupflaſterungen verfügbar, und wir ſind in dieſem Jahre nicht imſtande, vielen durchaus berechtigten Wünſchen nachzukommen. Wir hatten außerdem im vorigen Jahre dem Ma⸗ giſtrat empfohlen, für dieſes Jahr eine Reihe von Straßen bei der Neupflaſterung in erſter Linie zu berückſichtigen. Angeſichts des knappen Etats mußte der Magiſtrat ſich aber darauf beſchränken, lediglich die Kaiſer⸗Friedrich⸗Straße umzupflaſtern. Es müſſen deshalb bei dem nächſten Etat, wenn wieder Mittel zur Verfügung ſind, nach dem Beſchluſſe des Etatsausſchuſſes diejenigen Straßen zuerſt vorgenommen werden, die wir dem Magiſtrat zur Neupflaſterung im vorigen Jahre empfohlen haben. Ich möchte alſo Herrn Kollegen Braune bitten, doch in dieſem Jahre mit ſeiner Forderung zurück⸗