Zur Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kapitel X—1—7 für 1908 (Waſſerverbrauch und Ausbeſſerung der Sprenghydranten) werden 1200 ℳ aus laufenden Mitteln be⸗ willigt.) Punlt 3 der Tagesordnung: Borlage betr. Nachbewilligung beim Etat der Krankenanſtalten für 1908. — Druckſache 88. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrag des Magiſtrats, wie folgt: Beim Ordinarium des Hauptetats Ka⸗ pitel vI für 1908 Abſchnitt 1 Nr. 17 — Hei⸗ zungs⸗ und Brennvorräte — werden 10 000.ℳ nachbewilligt.) Punkt 4 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verſtärkung der Mittel für Schnee⸗ beſeitigung. — Druckſache 89. Stadtv. Gebert: Ich möchte die Anfrage ſtellen, ob in der Summe die in Frage kommenden Löhne enthalten ſind. Stadtrat Boll: Die Löhne ſind darin mit ent⸗ halten. Stadtv. Zietſch: In der letzten Sitzung hat Herr Stadtv. Wöllmer mit beſonderem Nachdruck auf dieſe Vorlage hingewieſen. Er war ſchon vor acht Tagen in der Lage, die Summe, die nach⸗ gefordert werden würde, ziemlich genau angeben zu können. Herr Stadtv. Wöllmer hatte dabei be⸗ tont, unſer Antrag, 10 000 ℳ als Unterſtützung für die Arbeitsloſen zu bewilligen, werde zum großen Teil dadurch hinfällig, daß 130 000 bzw. 160 000 ℳg für Schneebeſeitigung nachgefordert werden würden. Ich habe mich in meiner Ent⸗ gegnung darauf beſchränkt, hervorzuheben, daß den allergrößten Teil dieſer Summe jedenfalls der Betrag für Fuhrgelder ausmachen würde und man dieſe Summe nicht als Notſtandsunterſtützung an Arbeitsloſe betrachten dürfe. Nachdem wir dieſe Vorlage bekommen haben, bitte ich den Herrn Magiſtratsvertreter, nicht nur darüber Auskunft zu geben, ob darin die Arbeiterlöhne enthalten ſind, ſondern auch darüber, wieviel von dieſer Summe auf Arbeitslöhne und wieviel auf Fuhr⸗ gelder entfällt. Stadtrat Boll: Da muß ich erſt die Akten haben; ohne die Akten kann ich es nicht ſagen. Ich habe täglich durchſchnittlich 1500 ℳ an Arbeits⸗ löhnen angewieſen. (Stadtv. Zietſch: Wieviele Tage?) — Seit Anfang März, ſeit der große Schneefall geweſen iſt. Borſteher Kaufmann: Vielleicht iſt Herr Stadtrat Boll ſo freundlich, ſich die Akten kommen zu laſſen und die Erklärung ſpäter abzugeben. Wir ſetzen ſo lange den Punkt aus. Herr Kollege Dr Frentzel, der früh weg möchte, läßt bitten, daß Punkt 11 der Tagesordnung jetzt zur Beratung geſtellt wird. Wenn ich keinen Wider⸗ Sitzung vom 24. März 1909. ſpruch höre, nehme ich das Einverſtändnis der Ver⸗ ſammlung damit an. — Widerſpruch erfolgt nicht. Wir gehen dann über zu Punkt 11: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Bau einer Untergrundbahn zwiſchen Nollendorf⸗ platz und Ringbahn an der Neuen Kantſtraße. — Druckſachen 67, 95. Berichterſtatter Stadtv. Dr. Frentzel: Meine Herren, der Ausſchuß, den Sie zur Prüfung der Untergrundbahnvorlage eingeſetzt haben, hat ſich gleich nach unſerer Plenarſitzung in einer ſehr aus⸗ gedehnten Sitzung eingehend mit dieſer Vorlage beſchäftigt. Als Ergebnis dieſer Beratung kann ich Ihnen das erfreuliche Reſultat nennen, daß der Ausſchuß Ihnen empfiehlt, dieſe Vorlage des Magiſtrats ohne jede Veränderung anzunehmen, und daß er zu dieſem ſeinem Schluſſe einſtimmig gekommen iſt. Meine Herren, ich nenne dieſes Reſultat einmal erfreulich deswegen, weil es ſchon an und für ſich bei einer ſo ſchwerwiegenden und komplizierten Angelegenheit, die in ſo vielen Punkten der reiflichen Erwägung und Prüfung be⸗ darf, erfreulich iſt, wenn ſich in ſo verhältnismäßig kurzer Zeit eine derartige Klärung der verſchiedenen Anſichten ergibt, daß es zu einem einſtimmigen Wahrſpruch kommen kann; ich nenne das Reſultat aber auch deswegen erfreulich, weil ich daran die Hoffnung knüpfe, daß auch dieſe Verſammlung mit überwältigender Majorität dem Ausſchußantrage zuſtimmen und auf dieſe Weiſe dem Magiſtrat be⸗ kunden wird, daß dieſe Verſammlung, die Reprä⸗ ſentanten unſerer Bürgerſchaft, in dieſem Punkte voll hinter dem Magiſtrat ſteht. Der Magiſtrat bedarf dieſer Stärkung, bedarf dieſes Ausſpruchs der Bürgerſchaft dringend, um in den weiteren Verhandlungen, die nun mit den beteiligten Ge⸗ meinden, mit den zuſtändigen Behörden zu pflegen ſind, ſein Vorhaben mit Erfolg durchführen zu können. Wenn die Ausſchußverhandlungen einen ſo glatten und günſtigen Verlauf genommen haben, wie ich es Ihnen eben geſchildert habe, ſo iſt das nicht zum wenigſten in dem Umſtande begründet, daß uns ſeitens der Magiſtratsvertreter ein ſo reich⸗ haltiges und nach allen Seiten hin durchgearbeitetes Material unterbreitet werden konnte, das die Billi⸗ gung und Zuſtimmung aller Anweſenden fand. Auf dieſes Material geſtützt, war es den Vertretern des Magiſtrats leicht, ihre Ausführungen ſo zwin⸗ gend und ſo logiſch packend zu geſtalten, daß den Ausſchußmitgliedern der einſtimmige Beſchluß ohne weiteres möglich war. Ich würde mein Amt als Referent nicht voll ausfüllen, wenn ich in dieſer Verſammlung nicht erwähnen wollte, daß aus dem Ausſchuß heraus den Magiſtratsvertretern für dieſe ſo ausgezeichnete Arbeit der ſpontane anerkennende Dank ausgeſprochen wurde, ein Dank, dem Sie, meine Herren, ſich jedenfalls anſchließen werden. Die Arbeit, die der Ausſchuß leiſtete, begann zunächſt mit der Betrachtung der drei wirtſchaftlichen Punkte, die ich auch in meinem Referat bereits er⸗ wähnt hatte, und welche auch in der Vorlage des Magiſtrats ausdrücklich hervorgehoben worden ſind. Das iſt erſtens die Würdigung des Kurfürſtendamms und ſeiner Nebenſtraßen für unſere Steuerkraft, zweitens die Erwägung, ob wirklich die uns ge⸗ hörenden Terrains, die noch nicht erſchloſſen ſind,