Sitzung vom 5. Mai 1909 liche Einnahmequelle erſchließen. Ich hätte daher den Wunſch, daß man die Sache nochmals an einen Ausſchuß verwieſe, Syſteme, das Syſtem Halske und das Syſtem der Geſellſchaft „Normal⸗ zeit“, klar zu werden. mich auch nur in Frage kommen. Die Syſteme von Löbner und Magneta ſind wohl weniger empfehlens⸗ wert. VBVorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: weiſen? Stadtv. Wilk: Vorlage an einen Ausſchuß von 11 Mitgliedern zu verweiſen. 2 Stadtbaurat Bredtſchneider R N Firma Siemens éE Halske aufklären; vielleicht zieht er dann ſeinen Antrag auf Ausſchußberatung zurück. Die Sachverſtändigen haben das Syſtem der Geſellſchaft „Normalzeit“ ſehr eingehend ge⸗ prüft und haben geſagt: wenn wir hier ein Syſtem errichten, müſſen wir in der Lage ſein, wenn uns dieſes Syſtem nicht mehr gefällt, oder wenn die Firma, welche die Uhren liefert, vielleicht mit den Preiſen allzu ſehr in die Höhe geht, uns von der Geſellſchaft unabhängig zu machen; wir müßten dann die Uhren, die zur Erweiterung des Werkes notwendig ſind, auch von einer andern Geſellſchaft, einer andern Lieferantin zu beziehen in der Lage ſein, mit andern Worten, wir müſſen Konkurrenz haben. Das Syſtem der „Normalzeit“ läßt eine Konkurrenz nicht zu. Es hat Uhren, die nur die Geſellſchaft „Normalzeit“ fabriziert, eine andere kann ſie gar nicht fabrizieren. Die Sache liegt ſo, daß, wenn die „Normalzeit“ von uns den Auftrag erhält, ein ſolches Uhrenſyſtem einzubauen, ſolange dieſes Uhrenſyſtem exiſtiert, an die „Nor⸗ malzeit“ gebunden ſind. Die „Normalzeit“ hat uns ſozuſagen damit in der Hand, wir können gar nicht von der „Normalzeit“ wieder ab. Das haben die Sachverſtändigen als einen großen Übelſtand empfunden. Dagegen hat das Syſtem von Siemens & Halske den daß heute ſchon 3 oder 4 andere Firmen exiſtieren, die genau die gleichen Uhren fabrizieren, ſo daß wir, wenn wir unſer Werk in der Lage ſind, von irgendeiner andern dieſer Firmen derartige Uhren zu beziehen. Wir ſind alſo nicht an ein und dieſelbe Geſellſchaft gebunden und von ihr ab⸗ hängig. Dieſe Überlegung war für die Sach⸗ verſtändigen maßgebend. Stadtv. Wilk: Meine Herren, gerade die Ausführungen des Herrn Stadtbaurats Bredt⸗ ſchneider veranlaſſen mich, meinen Antrag aufrecht zu erhalten. Es wäre ſehr wünſchenswert, wenn ſich die Herren im Ausſchuß die verſchiedenen Syſteme, vor allem die beiden in Betracht kom⸗ menden, einmal genauer anſehen würden. Gerade das Syſtem der Geſellſchaft „Normalzeit“ birgt außerordentlich große Vorteile in ſich, wovon ich mich noch heute habe überzeugen können. Die Uhrenleitung geht mit der Telephonleitung der Reichspoſt zuſammen. Die Stadt hat keineswegs um ſich über die beiden der Firma Siemens « Dieſe beiden würden für Stellen Sie den Antrag, die Sache an einen Ausſchuß zu ver⸗ trage des Magiſtrats, wie folgt: Ich ſtelle den Antrag, die Ich möchte Herrn Stadtv. Will ein klein wenig über die] Syſteme der Geſellſchaft „Normalzeit“ und der wir, großen Vorzug, ſpäter erweitern wollen, im Wege der Ausſchreibung 183 etwa die unangenehme Begleiterſcheinung, daß man wegen der Kabelverlegungen die Straßen aufreißen muß. Dieſe Zuſtände werden wir aber bei dem Syſtem der Firma Siemens & Halske haben; das fällt bei der „Normalzeit“ weg. Die andern Nachteile, die der Herr Stadtbaurat vor⸗ getragen hat, erſcheinen mir nicht recht ſtichhaltig. Ich glaube ſicher, es wäre beſſer, wenn wir uns die Sache noch näher anſehen würden. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung lehnt den Antrag des Stadtv. Wilk auf Ausſchußberatung ab und beſchließt nach dem An⸗ 1. Der vorgelegte neue Entwurf vom 26. April 1909 für die Herſtellung von 11 öffentlichen Uhren nebſt Zubehör wird genehmigt. Der mit der Vorlage vom 24. April 1907 — Druckſache Nr. 189 — vorgelegte erſte Ent⸗ wurf vom 24. April 1907 kommt nicht zur Ausführung. Die für die Anlage zu 1 entſtehenden Koſten werden auf 66 000 feſtgeſetzt und ſind aus den Reſten des Ordinariums für 1907 Kapitel VIII, Abſchnitt 12 zu decken.) II. Lorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch „ Wir kommen nun zu Punkt 5 der Tagesordnung zurück: Vorlage betr. Uhrenanlage im Turme der Ge⸗ meindedoppelſchule in der Sybelſtraße. Druckſache 111. Stadtbaurat Seeling: Ich möchte anheim geben, die Sache heute zu vertagen oder ſie einem Ausſchuß zu überweiſen. Ich möchte Gelegenheit haben, mich noch im einzelnen näher über die Lage der Schule ſelbſt und auch über die Anordnung des Turmes erklären zu können. Stadtv. Braune: Meine Herren, ich habe namens der Mehrheit der liberalen Fraktion mit⸗ zuteilen, daß wir die Vorlage 5 aus verſchiedenen Gründen ablehnen. Ich erkläre mich aber mit der Vertagung einverſtanden und beantrage, die Sache zu vertagen. Oberbürgermeiſter Schuſtehrus: Meine Herren, wenn Sie die Güte haben wollten, noch einmal auf die Sache einzugehen, um dem Herrn Baurat, dem ſehr viel an der Vorlage und ihrer Annahme liegt, einmal Gelegenheit zu geben, mit ihm an Ort und Stelle ſich die Sache anzuſehen, dann würde ich Ihnen ſehr dankbar ſein. Ich möchte glauben, daß es praktiſch wäre, wenn Sie die Vorlage an einen Ausſ chuß verwieſen, da in dem Ausſchuß die Dinge eingehender beraten und ge⸗ flärt werden können, der Ausſchuß auch an Ort und Stelle gehen und ſich die Sache anſehen kann, was doch der Stadtverordnetenverſammlung im ganzen unmöglich iſt. Vielleicht iſt einer von den Herren ſo freundlich, den Antrag auf Ausſchußberatung zu ſtellen. Stadto. Dr. Stadthagen: Meine Herren, dieſe Angelegenheit hängt meines Erachtens mit dem eben erledigten Punkt zuſammen. Ich weiß nicht, ob der Herr Stadtbaurat beabſichtigt hat, einen Anſchluß an das Normaluhrennetz vorzuſehen. Das ſcheint mir nicht der Fall zu ſein. Ich habe