194 ablenkt — dann kann das uns Weſtendern ſchließlich gedeutet, auch recht ſein. Stadtv. Braune: Meine Herren, in der Vor⸗ lage wird geſagt, daß die neu zu verlegenden Schienen in Kies eingebettet werden ſollen; das wurde auch von Herrn Stadtbaurat Bredtſchneider betont und wird von den Anwohnern der Berliner Straße und beſonders von den die Promenade benutzenden Spaziergängern freudig begrüßt wer⸗ den. Wo Schatten iſt, Licht zu gewähren, iſt hier durch Beibehaltung der ſeitlich gelegenen Schienen für die die Straßenbahn benutzenden Paſſagiere inſofern wichtig, als das Beſteigen der Wagen dort, wo die Schienen in der Mitte der Straße gelegen ſind, mit vielen Gefahren ver⸗ bunden iſt. Es wird wohl von allen, beſonders von älteren Leuten, angenehm empfunden, daß ſie auf dem Bürgerſteig Poſto faſſen und die Straßenbahn von dort aus beſteigen können, ohne die gefährliche⸗ Paſſage zur Straßenbahn über den Fahrdamm machen zu müſſen. Aber auf eine weitere Notwendigkeit möchte ich bei dem Abſchluß dieſes Vertrages mit der Straßenbahngeſellſchaft hinweiſen: daß die alten Rumpelwagen der Straßenbahn endlich einmal aus Charlottenburg entfernt werden, daß endlich ernſtlich vorgegangen wird, die modernen Querſitz⸗ wagen bei uns einzuführen; denn es wird ſehr übel empfunden, daß gerade die N-Linie und die durch die Berliner Straße fahrendenandern Linien noch mit den polternden alten Straßenbahnwagen befahren werden, während die ſchönen modernen Quer⸗ ſitzwagen z. T. in der Kantſtraße und für Schöne⸗ berg längſt eingeführt ſind. Ich möchte den Magiſtrat bitten, bei Abſchluß des Vertrages dahin zu wirken, daß dieſer Ubelſtand endlich auch be⸗ ſeitigt wird. Stadtv. Dr. Stadthagen: Meine Herren, mit Bezug auf die Gefahren ſtimme ich mit Herrn Kollegen Braune überein. es für das Gros des Publikums viel gefahrvoller iſt, wenn die Gleiſe in der Mitte der Straße ſind, als an der Bordſchwelle. Ich möchte vor allen Dingen auf einen Ge⸗ fahrenpunkt in Charlottenburg hinweiſen, nämlich einmal auf die Strecke zwiſchen dem Knie und dem Bahnhof Tiergarten und dann auf Weſtend. Meine Herren, da, wo beide Gleiſe an einer Bordſchwelle liegen, iſt allerdings eine außerordentliche Gefahr für diejenigen vorhanden, die an dem von der Bordſchwelle entfernteren Gleiſe einen Wagen beſteigen wollen. An der Charlottenburger Brücke und am Bahnhof Tiergarten muß man auf dem Fahrdamm warten, wo ein Automobil nach dem andern angeſauſt kommt, wenn man nach Berlin fahren will, und ebenſo auf dem Spandauer Berg bei umgekehrter Richtung. Ich möchte dringend bitten, einen Weg zu ſuchen, um hier Hilfe zu ſchaffen, eventuell durch Anlegung ganz ſchmaler kleiner Inſeln. Ich glaube, dagegen würde, nach den guten Erfahrungen, die man ſonſt damit gemacht hat, die Polizeiverwaltung keinen Einſpruch erheben. Im übrigen möchte ich bitten, ſchon im Plenum zuzuſtimmen. der Vorlage Stadtbaurat Bredtſchneider: Meine Herren, wir haben in unſerer Vorlage die Abſichten an⸗ Ich glaube auch, daß Sitzung vom 5. Mai 1909 die uns zur Regelung des Straßen⸗ bahnverkehrs in der Fortſetzung der Berliner Straße nach Oſten und Weſten vorſchweben. Da zwei Herren auf die einſeitige Lage beider Straßen⸗ bahngleiſe zurückgekommen ſind, ſo möchte ich mir erlauben, darauf hinzuweiſen, daß auch ich der Auffaſſung bin, daß es fehlerhaft geweſen iſt, beide Straßenbahngleiſe auf der einen Seite des Straßendamms anzuordnen; denn dann geraten die Perſonen, die vom Fahrdamm aus in die Straßenbahn einſteigen müſſen, erſt recht in Gefahr. Es wird daher beabſichtigt, ſowohl in Weſtend als auch in der Berliner Straße vor der Techniſchen Hochſchule ſowie bis zum Bahnhof Tiergarten die Gleiſe aus dem Fahrdamm zu beſeitigen. In der Spandauer Chauſſee ſollen in der Mitte ein deſonderer Straßenbahnkörper und zu beiden Seiten Fahrdämme hergeſtellt werden; das kann aller⸗ dings erſt geſchehen, wenn die Straße ihre end⸗ gültige Breite haben wird. Ferner beabſichtigen wir, auf die Straßenbahngeſellſchaft dahin ein⸗ zuwirken, daß ſie öſtlich vom Knie ihre beiden Gleiſe aus dem Fahrdamm herauslegt und in den nördlich vom Hauptfahrdamm befindlichen breiten Raſenſtreifen einbaut. Dann ſind ſie vollſtändig aus dem Fuhrwerksverkehr herausgenommen und liegen an einer Stelle, wo der Verkehr gar nicht hinkommt. Die gleiche Einrichtung ſoll zwiſchen der Charlottenburger Brücke und dem Bahnhof Tiergarten getroffen werden. Schließlich gebe ich mich der Hoffnung hin, daß es auch noch gelingen wird, in der Charlottenburger Chauſſee bis zum Brandenburger Tor gleichfalls die Gleiſe aus der Straße herauszunehmen und nördlich von der Chauſſee in dem Gelände des Tiergartens unter⸗ zubringen. Das Beiſpiel, das wir auf der Strecke zwiſchen Knie und Bahnhof Tiergarten geben werden, wird, ſo hoffe ich, die Tiergartenverwaltung ermutigen, der Straßenbahngeſellſchaft die Erlaub⸗ zu einer ſolchen Veränderung der Gleislage zu geben. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Ma⸗ giſtrats, wie folgt: 1. Der Schaffung beſonderer Straßenbahn⸗ körper in der Berliner Straße zwiſchen Knie und Wilhelmplatz wird zugeſtimmt. 11. Die erforderlichen Arbeiten ſind für Rechnung der Berlin⸗Charlottenburger Straßenbahn auszuführen.) Borſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Punkt 12 der Tagesordnung: Borlage betr. umgeſtaltung der Gleis⸗ und Ober⸗ leitungsanlagen der Straßenbahn in der Kleiſt⸗ und Tauentzienſtraße. — Druckſache 131. Berichterſtatter Stadtv. Jolenberg: Meine Herren, in dieſem Straßenzug hat ſich der Ubelſtand ergeben, daß die Befeſtigungen der Fahrdämme zwiſchen und neben den beiden Gleiſen fortwährend reparaturbedürftig ſind. Das kommt wohl daher, daß der unter der Mittelpromenade eingebaute Tunnel der Untergrundbahn eine haltbare Be⸗ feſtigung verhindert. Nun iſt nach der Vorlage des Magiſtrats beabſichtigt, die an den beiden Seiten befindlichen Gleiſe in die Mitte zu verlegen, d. h. die Mittelpromenade aufhören zu laſſen und