210 Sitzung vom ſche Grundſtück eine Bauerlaubnis nachgeſucht werden wird. Unter dieſen Umſtänden empfehle ich der Verſammlung die Annahme der Vorlage. Ich bitte auch, daß die Mehrheit feſtgeſtellt wird, da wir zur Veräußerung eines Teiles des Straßen⸗ landes der Genehmigung der vorgeſetzten Behörde bedürfen. 6 (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt mit großer Mehrheit nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Der Regulierung a) der Straße 24—v1 zwiſchen Kaiſerin⸗ Auguſta⸗Allee und Straße 40—v1, 5) der Straße 40— v1 wird zugeſtimmt. . Die Koſten der Regulierung einſchließlich der Koſten der Beleuchtungsanlagen und et⸗ waigen Baumpflanzungen von 41 300 — 77 000 = 118 300 ℳ ſind vorſchußweiſe zu Laſten des anzuſammelnden Straßenregu⸗ lierungsfonds zu verauslagen. . Der durch die Beiträge und die beſonderen Zuſchüſſe der Anlieger nicht gedeckte Teil der Regulierungskoſten der Straße 24, ſowie die auf das Funkeſche Grundſtück entfallenden, nach den ortsſtatutariſchen Beſtimmungen nicht einziehbaren Koſten der Beleuchtungs⸗ anlagen ſind nach Fertigſtellung der Regu⸗ lierung in ihrer Iſthöhe in das Ordinarium des Straßenbauetats des folgenden Rech⸗ nungsjahres einzuſtellen. Die Koſten der Kanaliſierung der beiden Straßenteile ſind mit 3500— 1720020700 ſ in das Extraordinarium des Kanaliſations⸗ etats für 1909 einzuſtellen. Die mit den Anliegern Pechſtein, Bruſe, der Berliner Aktiengeſellſchaft für Eiſengießerei und den Marſchnerſchen Erben geſchloſſenen Verträge — Nr. 981, 1106, 1023, 1059, 1071, 1072, 1073 und 1083 des Urkundenverzeich⸗ niſſes — werden genehmigt.) 1 Vorſteher Kaufmann: Punkt 11 der Tages⸗ ordnung: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlage betr. Uhrenanlage im Turm der Gemeindedoppelſchule in der Sybelſtraße. Druckſachen 111, 150. Berichterſtatter Stadtv. Dunck: Meine Herren, der Ausſchuß, dem Sie die Vorlage betr. Uhren⸗ anlage im Turm der Gemeindedoppelſchule in der Sybelſtraße überwieſen haben, war vorgeſtern zuſammengetreten, und zwar an Ort und Stelle, in dem Neubau ſelbſt. Es lagen die beiden Modelle vor, die Sie hier ſehen: rechts iſt das ältere Modell, nach dem der Neubau zuerſt ausgeführt werden ſollte, und links das geänderte Modell, nach dem der Bau jetzt ausgeführt wird. Dieſes veränderte Projekt wurde damals aufgeſtellt, als eine Er⸗ weiterung des Schulbaues durch die Errichtung von 10 Hilfsklaſſen notwendig geworden war. Wir ſehen, daß die Faſſade des neuen Modells ent⸗ ſchieden gewomnen hat, daß namentlich der Turm in ſeiner einfachen wuchtigen Form geradezu monumental wirkt. Der Turm iſt weſentlich höher geworden als früher, er überragt die umliegenden Häuſer. Wir kamen in der Mehrzahl des Aus⸗ 19. Mai 1909 ſchuſſes dahin überein, daß dieſem höheren Turm auch ein neuer Schmuck zukommt. Jeder Schmuck koſtet Geld. Ein Stadtwappen iſt bereits an anderer Stelle des Schulbaues vorgeſehen, Das Naturgemäßeſte für einen Schulbau iſt die Uhr. Der alte Turm hatte nur eine Schuluhr, während wir jetzt vorſchlagen, eine Uhr mit vier Ziffer⸗ blättern, nach jeder Seite eins, einzurichten, um ſo das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden, alſo eine Uhr, die öffentlichen Zwecken dient, nachts beleuchtet werden ſoll und von einer Zentralſtelle aus reguliert wird. Dieſe Uhr geht von der hinteren Seite nach dem Schulhofe, ſie geht rechts und links nach der Sybelſtraße, man kann, wenn man von Oſten oder Weſten die Sybelſtraße entlang geht, das Zifferblatt ſehen; man kann auch das nach vorn gerichtete Zifferblatt von der ganzen Roſcherſtraße aus ſehen, auch vom Kurfürſtendamm. Wenn Paſſanten und Inſaſſen von Fuhrwerkem den Kur⸗ fürſtendamm entlang kommen, wird ihr Blick auf dieſen ſchönen Turm mit der Uhr fallen, und ſie werden fragen: was hat Charlottenburg hier für einen ſchönen Neubau errichtet?“ Man. wird dann antworten: So baut Charlottenburg ſeine Ge⸗ meindeſchulen, die reinen Sanatorien für Lehrer, Lehrerinnen und Schüler! 7 Eine Verteuerung der Faſſade iſt durch die Veränderung nicht eingetreten, indem von dem älterer Modell die Sandſteinverkleinung weg⸗ genommen wurde und die Koſten auf den Turm verwandt wurden. Auch verſichert der Herr Stadt⸗ baurat, daß in dieſem Falle eine Überſchreitun der allgemeinen Koſten nicht eintreten wird. Als der Ausſchuß zur Abſtimmung kam, maren 8 Mitglieder für die Uhr und 3 waren dagegen. Die letzteren haben ſich wohl vormiegend non Spar⸗ ſamkeitsrückſichten lenken laſſen. Wenn wir aber bedenken, daß wir hier einen Bau haben, meine Herren, der 935 000 ℳ koſtet, ſo dürfen wir wohl vor den 6000 ℳ, die dem Turm einen motwendigen Schmuck geben ſollen, nicht Halt machen. Die Mehrkoſten werden aus laufenden Mitteln des Rechnungsjahres 1908 bewilligt. Meine Herren, ich beantrage, die Magiſtrats⸗ vorlage anzunehmen. (Die Beratung wird geſchloſſen⸗ Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Aus⸗ ſchuſſes, wie folgt: In dem Turme des Neubaues der Ge⸗ meindedoppelſchule in der Sybelſtraße iſt eine öffentliche, während der Dunkelheit zu erleuchtende Uhr anzuordnen. Die Mehrkoſten mit 6000 ℳ werden ans laufenden Mitteln des Rechnungsjahres 1908 bewilligt.) Borſteher Kaufmann: Das Protakoll der heutigen Sitzung bitte ich die Herren Kollegen Kern, Wagner und Wöllmer zu vollziehen. Wir kommen nunmehr zu Punkt 13 der Tages⸗ ordnung: Bericht des Ausſchuſſes über die Mitteilung betr. Arbeiterausſchüſſe. Druckſache 77, 144. Berichterſtatter Stadtv. Meyer: Meine Herren, die Vorlage über die Arbeiterausſchüſſe iſt