300 Folgende Etatsnummern des Ord. Kapitel V für 1908 werden in Höhe der bei den einzelnen Nummern angegebenen Beträge aus laufenden Mitteln des Jahres 1908 verſtärkt: 1. V—1—1a — Bare Unter⸗ ſtützungen im allgemeinen 19 252,13 ℳ 2. v—1—30 — Brenn⸗ vorräte 4 130,61 3. V—3—4a bis b — Be⸗ ſondere ärztliche, wund⸗ ärztliche und zahnärztliche Hilfeleiſtungen und für orthopädiſche Behandlung 4. v—3—10b Unter⸗ bringung von Perſonen in nichtſtädtiſchen Kranken⸗ anſtalten 5. V—3—100 bringung von Perſonen in Heilanſtalten, Geneſungs ſtätten und Trinkerheil⸗ ſtätten — 6. v—3—11 — Beförderung von Kranken V—5—2 — Krankenver⸗ pflegung auf polizeiliche 1 099,10 3 579,95 3 558,90 1 058,25 2 Anordnuung — 43,00 ℳ 8. V—5—7 — Betrieb der Wärmehalle — 501,49 % 9. v—5—8 — Für Ver⸗ ausgabung an Bedürftige in Höhe der bei v—1— 10 der Einnahme ein⸗ gegangenen Geſchenke — 705,25 10. v—6—10 — (Familien⸗ häuſer) Kanaliſationsge⸗ bühren - 2,66 ℳ 11. v—7—6a% — (Bürger⸗ haus) Unterhaltung der Gebäude, Keſſel und Maſchinenn 0,64 % 12. I.— 8/9 —. Wirt⸗ ſchafts⸗Haus⸗ und Küchen⸗ geräte, Bekleidung, Wäſche und Bettausſtattung — 26,55 ℳ 13. V—7—18 — Gasver⸗ brauch uſw. — 6,21 14. v—7—21 — Waſſerver⸗ brauch 44 286,73 ℳ zuſammen 34 251,47 .) Punkt 28 wünſcht der Berichterſtatter vertagt zu ſehen, weil er noch Material zur Klärung wünſcht. — Die Verſammlung hat ſo beſchloſſen. Auch zu Punkt 29 liegt ein Vertagungsantrag vor. — Widerſpruch erfolgt nicht; auch dieſer Punkt iſt vertagt. Ich bitte das Protokoll der heutigen Sitzung die Herren Kollegen Bartſch, Braune und Dun zu vollziehen. Punkt 30 der Tagesordnung: Vorlage betr. Beſchafſung von Möbeln für ein Amtszimmer. — Druckſache 198. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Sitzung vom 23. Juni 1909 Zur Beſchaffung von Möbeln für das Amtszimmer eines Magiſtratsaſſeſſors werden 1100 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds bewilligt.) Punkt 31 der Tagesordnung: Vorlage betr. Beitrag zu den Betriebskoſten für das e. — Druck⸗ ache 199. Berichterſtatter Stadtv. Gredy: Meine Herren, der Magiſtrat beantragt in dieſer Vorlage die Be⸗ willigung von 6600 ℳ in dieſem und 6600 ℳ im folgenden Jahre für die Kaiſerin⸗Auguſte⸗Victoria⸗ Stiftung. Begründet wird dieſer Antrag damit, daß dieſe Stiftung eine Eingabe an den Magiſtrat gemacht habe, man möge ihr den elektriſchen Strom zu einem herabgeſetzten Preiſe liefern. Der Ma⸗ giſtrat hat infolge eines Beſchluſſes, den er ſelbſt und verſchiedene Deputationen gefaßt haben, eine ſolche Preisherabſetzung nicht bewilligt und ſchlägt, gewiſſermaßen zur Entſchädigung, vor, die 6600 in den nächſten zwei Jahren der Stiftung in bar zur Verfügung zu ſtellen. Meine Herren, ich bin leider nicht in der Lage, Ihnen die Annahme dieſer Vorlage zu empfehlen. Die Begründung iſt irrtümlich. Wir haben Aus⸗ nahmepreiſe für Elektrizität, Gas und dergl. mit⸗ unter an Wohlfahrtsſtiftungen, die rein Charlotten⸗ burger Intereſſen gewidmet waren, gewährt. Hier handelt es ſich um eine Stiftung, die für das ganze Reich gegründet iſt, für die im ganzen Reiche Geld geſammelt wird. Die Stadt Charlottenburg hat für das Kaiſerin⸗Auguſte⸗Viktoria⸗Haus bereits außer⸗ ordentlich viel getan. Sie erinnern ſich, daß wir vor einigen Jahren ein Grundſtück, deſſen Selbſt⸗ koſtenpreis 260 000 ℳ betrug, geſchenkt haben. Wir haben ferner zwei weitere Grundſtücke zum Selbſtkoſtenpreiſe abgegeben, wir haben einen bedeutenden Teil der Straßenregulierung auf uns genommen, wir haben noch in der letzten Sitzung 5000 ℳ bewilligt, à fonds perdu vielleicht; kurz und gut, wenn wir das zuſammenrechnen, was wir in einem Jahre der Stiftung leiſten, ſo kommen wir mit den Zinſen des Kapitals und mit dem, was wir ſonſt noch gegeben haben, auf eine Summe von über 12 000 ℳ. Wiſſen Sie, was die andern Gemeinden des ganzen großen Deutſchen Reiches an Jahresbeiträgen gegeben haben? Ge⸗ nau ſoviel wie die Stadt Charlottenburg allein: 12 000 ℳ ungefähr. Alſo wir können dem Hauſe, das ja allerdings einen ſehr knappen Etat hat, nicht noch weiter helfen, wir können ſeine Unter⸗ bilanz nicht tragen. (Sehr richtig!) Das kann nach dem, was ich mir zu erklären er⸗ laubt habe, auch niemand von uns verlangen. Ich glaube, wenn die Stiftung im Reich verbreitet: die Stadt Charlottenburg hat uns in ſo muſter⸗ ck gültiger Weiſe bis jetzt unterſtützt, ihr andern Ge⸗ meinden tut es ähnlich! — ſo wird das kein ver⸗ gebliches Bemühen ſein. Ich bitte Sie, die Vorlage abzulehnen. Stadtrat Seydel: Wenn auch ohne weiteres zuzugeben iſt, daß die Stadt Charlottenburg hier verhältnismäßig viel geleiſtet hat, ſo iſt auf der andern Seite zu erwägen, daß wir es mit Rückſicht auf den Zweck der Anſtalt geleiſtet haben, der zwar dem ganzen Reiche, aber doch in erſter Linie