Sitzung vom 30. Juni 1909 hier abſolut in Schutz nehmen. ſämtliche Anträge ausſichtslos waren, iſt er mit dieſem letzten Antrage herausgekommen, um das zu retten, was zu retten war. Stadtv. Zietſch: Nur noch ein paar Be⸗ merkungen zu den Ausführungen des Herrn Kollegen Zander. Ich muß offen geſtehen: ich habe die Frage der Erhöhung der Lehrerbeſoldungen nicht als ein Geſchäft aufgefaßt, ſondern für mich handelte es ſich um berechtigte Forde⸗ rungen, die die Lehrerſchaft zu ſtellen hat, und auf der andern Seite, wie die Mittel, welche die Stadt dazu zur Verfügung ſtellen muß, beſtritten werden können, ferner um die Verpflichtungen, die die Stadt gegenüber der Lehrerſchaft und gegen⸗ über den Kindern, die die Volksſchulen beſuchen, zu erfüllen hat. Auch bei mir ſind einige Vertreter und Vertreterinnen der Lehrerſchaft Charlotten⸗ burgs geweſen; ſie haben aber zu mir nicht das geſagt, was ſie nach den Ausführungen des Herrn Zander zu dieſem geſagt haben. Ich hätte mich auf ſolches „Geſchäft“ auch nicht eingelaſſen. Vor allen Dingen möchte ich feſtſtellen, daß die be⸗ treffenden Deputationen aber erſt bei mir ge⸗ weſen ſind, nach de m die erſte Plenarberatung über die Gehaltsvorlage ſtattgefunden hatte. Ich mache auch dem Herrn Kollegen Kaufmann keinen Vorwurf daraus, daß er im Sinne der Aus⸗ führungen des Herrn Kollegen Zander als ge⸗ ſchäftsführender Teil in dieſer Beziehung gewirkt und zu vermitteln geſucht hat. Das iſt das gute Recht des Herrn Kollegen Kaufmann wie des Herrn Vorſtehers Kaufmann, wie es auch das Recht jedes anderen iſt, eine Mittellinie zu finden, auf der ſich die Parteien einigen können. Wogegen ich mich gewandt habe, war der Umſtand, daßman von dieſem ſogenannten „Geſchäft“, von dem Herr Kollege Zander ſprach, ſchon am Sonntag Beſcheid gewußt hat, und am Mittwoch hat man es dann hier noch für richtig gehalten, weitergehende Forderungen zu ſtellen, wo man wußte, daß alles fertig war. Und von dem „Geſchäft“ hat man erſt dann Mit⸗ teilung gemacht, nachdem ſich die anderen„ Geſchäfte“ in dem Ausſchuß zerſchlagen hatten. Das hat ſelbſtverſtändlich ſo ausgeſehen, als wenn auf der einen Seite ſehr viel aufgeſchlagen wurde, wie es z. B. beim Pferdehandel, der ja auch ein „Geſchäft“ iſt, geſchehen ſoll, daß man ſich aber nachher mit einem geringeren Teile begnügte. Und d a s gefiel uns nicht. Vorſteher Kaufmann: MeineHerren, ich bin eben mehrere Male von den Herren Rednern angeführt worden — in durchaus freundlichem Sinne. Ich möchte demgegenüber aber nur konſtatieren, daß es nicht Brauch iſt, aus dem Ausſchuß über einzelne Perſonen etwas zu berichten (Sehr richtig!) Ich unterlaſſe es daher, auf die Sache näher ein⸗ zugehen. (Bravo!) (Die Beratung wird geſchloſſen.) Berichterſtatter Stadtv. Meyer (Schlußwort) Meine Herren, ich geſtatte mir, zunächſt mit einigen Worten auf die Ausführungen des Herrn Bürger⸗ meiſters über meinen Bericht einzugehen. Der Herr Bürgermeiſter hat gemeint, ich hätte den 317 Erſt nachdem! Magiſtrat als den böſen Mann hingeſtellt, der immer Nein geſagt hätte, wo wir etwas erreichen wollten. Wenn ich das in meinem Berichte getan habe, ſo iſt das allerdings nicht meine Abſicht geweſen. Ich bin weit entfernt, dem Magiſtrat zu beſtreiten, daß auch er mit pflichtmäßigem Wohl⸗ wollen an die Sache herangegangen iſt und all das gegeben hat, was er nach ſeiner Auffaſſung zu geben in der Lage ſich fühlte. Ich nehme aber auf der andern Seite für den Ausſchuß das Recht in Anſpruch, ſeinen teilweiſe prinzipiell von dem des Magiſtrats abweichenden Standpunkt vor der Offentlichteit zu vertreten, nachdem es ihm nicht gelungen iſt, auf ſeinen Wünſchen zu beharren. Dagegen bin ich dem Herrn Bürgermeiſter dankbar dafür, daß er aus der Diskuſſion die Begriffe von Entgegenkommen und von Dank geſtrichen hat. Ich ſtimme vollſtändig mit ihm darin überein, daß in einer ſachlichen Auseinanderſetzung zwiſchen Magiſtrat und Stadtverordnetenverſammlung für. dieſe Begriffe überhaupt kein Raum iſt. (Sehr richtig.) Weder tun wir dem Magiſtrat einen Gefallen, wenn wir ſeine Vorlagen annehmen, noch der Magiſtrat uns, wenn er unſere Abänderungs⸗ vorſchläge annimmt. Wir müſſen doch davon aus⸗ gehen, daß die Vorlagen des Magiſtrats wie unſere Abänderungsvorſchläge geleitet ſind von dem⸗ ſelben Motiv: von der pflichtgemäßen Wahrung des Intereſſes der Stadt. (Sehr richtig!) Dann hat der Herr Bürgermeiſter etwas ins Feld geführt, worauf ich mit einem Worte zurück⸗ kommen muß: das iſt die Verantwortung gegen die Bürgerſchaft. Auch hier, meine Herren — das erkennt der Herr Bürgermeiſter ſicherlich an — werden wir, Magiſtrat und Stadtverordneten⸗ verſammlung, völlig gleichſtehen, was das Bewußt⸗ ſein dieſer Verantwortung anlangt. Wenn wir — ich muß das nun wiederholen, obwohl ich an ſich kein Freund von Wiederholungen bin — darauf gedrungen haben, die Gehälter der Lehrer wie die Gehälter der übrigen Kategorien der ſtädtiſchen Angeſtellten ſo zu bemeſſen, daß wir die Garantie haben, die beſten Beamten, die beſten Arbeiter und die beſten Lehrer zu haben, ſo haben wir damit nicht allein im Intereſſe der Beteiligten gehandelt, ſondern im Intereſſe der Stadt, im Intereſſe der Bevölkerung, ſo haben wir gerade dadurch gezeigt, wie ſehr wir unſerer Verantwortung gegen die Bürgerſchaft uns bewußt geweſen ſind. (Sehr richtig!) Ich wende mich nun zu den Ausführungen des Herrn Kollegen Zietſch, und zwar zunächſt zu der Kritik, die er an meinem Bericht geübt hat. Der Herr Kollege Zietſch hat ſich darüber gewundert, daß in meinem heutigen Berichte die mißbilligenden Worte über die Begründung der Magiſtratsvorlage hinſichtlich der Gleichſtellung der Lehrer mit den einzelnen Kategorien der Beamten fehlte. Ja, meine Herren, ich bin eigentlich traurig über dieſe Beurteilung des Herrn Kollegen Zietſch; denn daraus folgt, daß ich durch meine früheren Reden dem Herrn Kollegen Anlaß zu dem Glauben gegeben habe, ich ſei eine Art Wiederkäuer und wiederholte ohne jeden Grund, was bereits völlig erledigt iſt. Ich habe gerade die Mißbilligung dieſer Begründung des Magiſtrats und unſere ab⸗ weichende Anſicht mit aller Deutlichkeit und Be⸗ ſtimmtheit in meinem erſten Referate zum Aus⸗