Amtlicher Z3ericht über die Verhandlungen der Charlottenburger Stadtverordneten⸗Derſammlung in der öffentlichen Sitzung vom 25. Auguſt 1909 nach ſtenographiſcher Aufnahme. Herausgegeben Tagesordnung. Seite Vorlage betr. a) Zuſtimmung Charlottenburgs zur Schöne⸗ berger Untergrundbahn bis zum Nollen⸗ dorfplatz b) Prozeßvergleich mit Schöneberg wegen Grundwaſſerzuführungge.. 349 Rednerliſte. Dr Fretcckk 349 Dr Hubatſſchhg.. 349 358 Schuſtehruus.... 354 357 Ziciſchh 355 Beginn der Sitzung 7 Uhr. Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Wir ſind jetzt beſchlußfähig; ich eröffne die Sitzung. Meine Herren, ich bedaure lebhaft, daß Ihre Ferienruhe geſtört worden iſt, aber die Vorlage des Magiſtrats legt uns die Pflicht auf, die Angelegen⸗ heit ſchleunigſt zu erledigen. Als Vertreter des Magiſtrats ſind abgeordnet die Herren Stadtbaurat Bredtſchneider und Stadt⸗ ſyndikus Dr Maier. Als Beiſitzer walten die Stadtverordneten Herr Stein und an Stelle von Herrn Dunck, der nicht da iſt, vertretungsweiſe Herr Kollege Münch. Herr Kollege Münch führt die Rednerliſte. Entſchuldigt ſind ſämtliche Herren, die nicht anweſend ſind; denn wir befinden uns in den Ferien. (Heiterkeit.) Zur Auslegung kommen § Einbürgerungs⸗ geſuche. Dann habe ich mitzuteilen, daß der Magiſtrat ſeine Mitteilung vom 17. Juni 1909 betr. Amts⸗ niederlegung ſeitens des Herrn Stadtrats Dr Jaſtrow zurückgezogen hat. 4. 2 Herr Stadtv. Liebe hat ſein Amt als Stadt⸗ verordneter, welches er ſeit dem 21. September 1904 innehatte, niedergelegt. Der Herr Vorſteher hat ein Dankſchreiben an ihn abgeſandt. Dann iſt ein Antrag eingegangen: Die Stadtverordnetenverſammlung erſucht den Magiſtrat, ſich mit aller Energie um die Erwerbung eines Grundſtücks zur Anlage eines Gemeindefriedhofes ohne Verzug zu bemühenn. unterzeichnet: Vogel 1, Zietſch uſw. vom Magiſtrat. Dieſer Antrag wird auf die Tagesordnung der nächſten Sitzung geſetzt werden. Wir kommen nun zu unſerer Tagesordnung: Vorlage betr. a) Zuſtimmung Charlottenburgs zur Schöne⸗ berger Untergrundbahn bis zum Nollen⸗ dorfplatz, b) Prozeßvergleich mit Schöneberg wegen Grundwaſſerzuführung. — Druckſache 234. — Berichterſtatter Stadtv. Dr. Frentzel: Meine Herren, in Ihrer aller Gedächtnis wird es noch ſein, daß wir uns in den beiden letzten Sitzungen vor den Ferien mit einem ſehr komplizierten, einem ſehr langen Vertrage beſchäftigten, welcher die Zu⸗ ſtimmungserklärung zu der von Schöneberg ge⸗ planten Untergrundbahn und deren Fortſetzung enthielt. Sie wiſſen, daß unſere letzten Sitzungen vor den Ferien durch die Beſoldungsvorlage über⸗ aus beſetzt waren. Es war daher ein Entgegen⸗ kommen des Magiſtrats und auch dieſer Verſamm⸗ lung, daß wir es trotz alledem noch fertig bekamen, dieſen Vertrag vor den Ferien zu verabſchieden, ein Entgegenkommen gegen Schöneberg, weil wir nicht wunſchten, daß durch die einſetzenden Ferien eben dieſe Kommune in ihrem Bahnbau bzw. in deſſen Fortſetzung gehindert werden würde. Meine Herren, es wird Ihnen allen wohl ſo gegangen ſein wie mir, daß wir damals die be⸗ ſtimmte Erwartung gehegt haben, daß mit dieſer Regelung die Angelegenheit nun für uns auch definitiv erledigt wäre. (Sehr richtig!) Wir nahmen an, daß die kleine, verhältnismäßig unbedeutende Anderung, auf die ich noch zurück⸗ zukommen Gelegenheit haben werde, von unſeren Schöneberger Kollegen ohne weiteres angenommen werden würde, und daß dadurch der Vertrag perfekt werden würde. Dieſe Erwartung hat uns voll⸗ kommen getrogen. Sie ſehen, wir müſſen uns heute wiederum mit einem Vertrage beſchäftigen, der eine Zuſtimmungserklärung zu der von Schöneberg gewollten Untergrundbahn zum Gegen⸗ ſtande hat. Sie werden aus der Vorlage geſehen haben, daß dieſer Vertrag mit dem urſprünglichen Ver⸗ trage beinahe nichts gemein hat, weil das Objekt,