Sitzung vom 8. ſelben auch dann angezeigt iſt, wenn ſie nicht gerade lediglich mit dieſem Falle zu tun haben. Aber je weiter man das Recht für die Preſſe hier ziehen will, deſto ſchärfer und deſto nachdrück⸗ licher muß man auch die Verantwortlichkeit be⸗ tonen, welche die Preſſe und ihre Leiter in ſolchen Fällen trifft. (Sehr richtig!) Meine Herren, Sie haben aus den Ausführungen des Kollegen Hubatſch geſehen, daß es an dieſer Sorgfalt zum mindeſten hier in den verſchiedenſten Punkten gefehlt hat. (Sehr richtig!) Mir liegt hier ein anderes Preßerzeugnis vor, von dem man ſagen kann: es fehlt nicht nur die Sorg⸗ falt, ſondern es fehlt auch der Takt und auch der Geſchmack, mit dem man derartige Dinge darſtellen ſoll. Wenn hier dem einen Lehrer gewiſſe körper⸗ liche Mängel und eine gewiſſe körperliche auffällige Erſcheinung zum Vorwurf gemacht werden, — ja, meine Herren, ſo iſt das weder taktvoll noch ge⸗ ſchmackvoll, ſondern genau das Gegenteil, und ich bedaure, daß eine Zeitung, die ſonſt eigentlich etwas auf ſich hält, nicht eingeſehen hat, daß ſie dadurch das Niveau ihres standards bedenklich herunter⸗ drückt. (Bravo! — Zuruf: Welche Zeitung iſt denn das?) Meine Herren, ich hoffe, daß mit dieſer Be⸗ ſprechung, mit dieſer Aufklärung, die uns und der Offentlichkeit geworden iſt, die Angelegenheit nun wirklich zur Ruhe kommt. Denn derartige Berichte über die Lehrer und über die Schulen wie der, den ich im Auge habe, haben im Intereſſe unſere Jugend etwas ungemein Bedenkliches. (Sehr richtig!) Ich weiß nicht, ob der Herr, der das geſchrieben hat, ſich darüber klar geworden iſt, daß der Mann, über den er ſich hier luſtig macht, morgen und eine ganze Zeit noch vor einer Reihe von Schülern ſtehen wird und mit Recht von dieſen Reſpekt und Achtung fordern ſoll. Ich weiß nicht, ob es richtig iſt — ich finde auch kein Wort, Herr Kollege Hubatſch, wie es Ihnen gegangen iſt —, daß ein Lehrer durch derartige Expektorationen lächerlich gemacht wird. Denn wie ſollen die Schüler noch eine Achtung vor einem ſolchen Manne haben? Das Verhältnis zwiſchen Lehrern und Schülern iſt derartig fein, daß es nicht dazu angetan iſt, derartig ſenſa⸗ tionslüſternen Zeitungsſchreibern Stoff für ſolche Dinge zu geben. Ich hoffe: vielleicht geht aus dieſen Verhandlungen und dieſen Beſprechungen hier bei den verantwortlichen Redakteuren das Gefühl hervor, daß ſie ihre Verantwortlichkeit in dieſer Beziehung gar nicht ſtreng genug nehmen können. (Bravo!) Altersvorſteher Barnewitz: Das Wort wird in dieſer Angelegenheit weiter nicht gewünſcht; ich ſchließe die Beſprechung. Vorſteher ⸗Stellv. Dr. Hubatſch (den Vorſitz wieder übernehmend): Wir treten nunmehr in die Tagesordnung ein. Punkt 12 Vorlage betr. Beſchaffung von Fahrzeugen und Geräten zur Schneebeſeitigung. — Druckſache 236. —. September 1909 367 (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Zur Beſchaffung von weiteren a) 6 Schneepflügen je 1000 ℳ . 6000 b) 3 Schneeſchlitten je 200 „ . 600 „ 0) 70 Handkarren je 47 „ . 3290 zuſammen 9890 ℳ werden rund 10 000 ℳm aus dem Dispoſitions⸗ fonds bewilligt.) Punkt 2: Vorlage betr. Beſchaffung einer Reſervebatterie für den automobilen Löſchzug. — Druckſache 237. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Für die Beſchaffung einer kompletten Reſervebatterie für den automovilen Löſch⸗ zug werden 2345 ℳ aus dem Dispoſitions⸗ fonds bewilligt.) Punkt 3: Vorlage betr. Zahlung von Witwengeld. — Druck⸗ ſache 238. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Das der Witwe des Feuerwehrmannes Adolf Paetow, Klara geb. Ruſſin, zuſtehende Witwengeld für die Monate Oktober 1909/ März 19510 im Betrage von 210 ℳ iſt aus Mitteln des Etatsanſatzes IX —1—2 für 1909 — Ruhelöhne, Witwen⸗ und Waiſengelder uſw. für ehemalige Mannſchaften der Feuer⸗ wehr bzw. deren Hinterbliebene — an Stelle des für dieſe Zeit nicht mehr zur Auszahlung gelangenden Ruhelohnes für Paetow zu zahlen.) Es iſt ein Antrag eingegangen: Die Unterzeichneten beantragen, Nr. 16 der Tagesordnung vor Nr. 7 zur Verhandlung zu ſtellen. (Die Verſammlung beſchließt demgemäß.) Stadtv. Meyer (zur Geſchäftsordnung): Ich möchte dann auch bitten, die Nr. 13 vor Nr. 7 zu ſtellen. Meine Freunde legen beſonderes Gewicht darauf, daß die Frage der Übernahme der Talonſteuer vor möglichſt beſchlußfähigem Hauſe beſprochen wird. (Die Verſammlung beſchließt demgemäß.) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Wir kommen nun zu Punkt 4 Vorlage betr. Abſchluß eines Vergleichs wegen Koſtenerſtattung aus Anlaß eines Peſtfalles. — Druckſache 239. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: