378 der ſich nicht auf dieſes dritte Druckrohr bezog, ſondern auf die erſten beiden Druckrohre. Es war durch die neue Bebauung und den Durchſtich der Havel in Spandau nötig geworden, die beiden Druckrohre auf dem Spandauer Terrain umzu⸗ legen, und wir haben einen Vertrag mit der Ge⸗ meinde Spandau abgeſchloſſen, durch den eine neue Trace dieſer Druckrohre vereinbart wurde. Dieſe Angelegenheit iſt mittlerweile techniſch weiter bearbeitet worden, und es hat ſich heraus⸗ geſtellt, daß ſie verbeſſerungsfähig ſei. Die Tief⸗ bauverwaltung von Charlottenburg hat vorge⸗ ſchlagen, das dritte Druckrohr etwas über die vor zwei Jahren beſchloſſene Länge hinaus auszudehnen und es gleichzeitig mit den beiden erſten Druck⸗ rohren, die jetzt umgelegt werden ſollen, zu ver⸗ legen. Hierdurch wird nötig, daß wir eine Summe für die größere Länge des dritten Druckrohres bewilligen. — Bei den Unterhandlungen, die zwiſchen den bei⸗ derſeitigen Tiefbauverwaltungen ſtattgefunden haben, hatſich herausgeſtellt, daß auch die Stadt Span⸗ dau neue Wünſche hat, die gereift ſind, weil mittler⸗ weile die Bebauungspläne vervollſtändigt wurden, und zwar hat Spandau vorgeſchlagen, die Druck⸗ rohre etwas anders, als im vorigen Jahre ver⸗ einbart, zu verlegen, nämlich nicht auf dem bis⸗ herigen Terrain der kleinen Freiheitswieſen, ſondern auf der Spandau⸗Charlottenburger Chauſſee. Es ſind nun viererlei Berechnungen ſeitens der Tiefbauverwaltung Charlottenburgs angeſtellt worden, welches Projekt das günſtigere wäre, und zwar: bei der vorjährigen Trace entweder die beiden erſten Druckrohre allein zu verlegen oder gleichzeitig das dritte Druckrohr; oder aber, bei Annahme der neuen Trace, entweder die beiden erſten Druckrohre allein umzulegen oder gleich⸗ zeitig das dritte Druckrohr zu verlegen. Es hat ſich herausgeſtellt, daß gerade die letztere Modalität, die beiden Gemeinden am meiſten konveniert, die billigſte iſt, allerdings unter der Vorausſetzung, daß die Stadt Spandau uns das Terrain auf den kleinen Freiheitswieſen, das jetzt durch die Heraus⸗ nahme der beiden erſten Druckrohre frei wird, abkauft. Nach einigen Verhandlungen iſt dieſer Verkauf vereinbart worden, und der Magiſtrat empfiehlt Ihnen in ſeiner Vorlage, das letztaus⸗ gearbeitete Projekt anzunehmen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt einſtimmig nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Der durch Gemeindebeſchluß vom 2./)9. Sep⸗ tember 1908 (Druckſache 330) genehmigte Ent⸗ wurf für die Umlegung der beiden vorhan⸗ denen Druckrohre beiderſeits der Havel vom 30. Auguſt 1908 iſt nicht auszuführen. Der vorgelegte neue Entwurf vom 25. April 1909 für die Umlegung der beiden vorhan⸗ denen Druckrohre beiderſeits der Havel unter gleichzeitiger Verlegung des dritten Druck⸗ rohres auf der gleichen Strecke beiderſeits der Havel wird zur Ausführung genehmigt. Zur Ausführung des Entwurfs zu II wird außer den durch Gemeindebeſchluß vom 2./9. September 1908 (Druckſache 330) für die Umlegung der beiden vorhandenen Druck⸗ rohre bereits bewilligten Koſten von 212 000ℳ noch eine Summe von 260 000 ℳ aus den II. III. Sitzung vom 8. September 1909 die dritte Druckrohr⸗ Anleihemitteln für leitung bewilligt. 2 Der Magiſtrat wird ermächtigt, das durch die Umlegung der beiden vorhandenen Druck⸗ rohre gemäß 11 in den kleinen Freiheits⸗ wieſen freiwerdende Gelände, ſoweit es zukünftiges Straßenland der Stadtgemeinde Spandau bildet, an dieſe zum Preiſe von 5 ℳ für 1 qm zu übereignen und pfand⸗ und laſtenfrei aufzulaſſen. Der Kaufpreis zu IV iſt bei der Anleihe für die dritte Druckrohrleitung in Rückeinnahme zu verrechnen.) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Punkt 11 der Tagesordnung: Mitteilung betr. Fahresabſchluß der Stadthaupt⸗ kaſſe für 1908. — Druckſache 245. IV. Stadtv. Dr. Frentzel: Meine Herren, ich möchte Sie bei der vorgerückten Zeit und bei der ſtarken Beſetzung dieſes Hauſes nicht mit den ſämtlichen Zahlen, die dieſe Magiſtratsvorlage mit ſich bringt, des längeren aufhalten; aber ich kann es mir doch nicht verſagen, auf eine einzige derſelben wenigſtens etwas näher einzugehen. Das iſt die, die Sie auf Seite 413 verzeichnet finden, und wo es heißt, daß der Überſchuß des Jahres 1908 gegen den Überſchuß des Jahres 1907 um nicht weniger als 863 134 ℳ zurückbleibt. Meine Herren, von dem, was jetzt als Überſchuß des Jahres 1908 erſcheint, nämlich 500 000 ℳ rund, gehen, wie aus der Magiſtratsvorlage hervorgeht, noch etwa 250 000 ℳ für die Mehrerforderungen der Beſoldungsvorlagen ab, die wir inzwiſchen angenommen haben, ſo daß wir für das Jahr 1910 als Überſchuß des Jahres 1908 nur eben dieſe eben genannte Summe einſtellen können, während wir, wie allen den⸗ jenigen, die mit unſerem Etat vertraut ſind, be⸗ kannt ſein wird, bisher immer eine Million als Überſchuß der vorhergegangenen Jahre eingeſtellt haben — eine ſehr gewaltige Differenz, die wahr⸗ ſcheinlich dem Herrn Kämmerer und uns bei der Balanzierung des Etats für 1910 noch reichliche Schwierigkeit und Sorge machen wird. Trotz alledem, glaube ich, brauchen wir in keiner Weiſe beſtürzt oder erſchreckt auf dieſe Zahl zu blicken. Denn allen denjenigen, die mit unſeren ſtädtiſchen Finanzverhältniſſen einigermaßen ver⸗ traut geweſen ſind, wird ja dieſer Abſchluß nicht unerwartet gekommen ſein, ſondern ſie werden ihn ungefähr ſich ſelber haben ausrechnen können, natürlich nicht — nicht mal auf Hunderttauſend genau. Wir können ihm auf der anderen Seite, auch wenn wir dadurch nicht überraſcht geweſen ſind, auch glaube ich mit ruhigem Geſicht gegen⸗ überſtehen und brauchen uns in keiner Weiſe zu ſcheuen, die Verantwortung für dieſes finanzielle Reſultat auf uns zu nehmen; ich glaube, wenn wir die Zahlen gekannt hätten, die jetzt vorliegen, auch ehe wir diejenigen Beſchlüſſe faßten, die dieſes Reſultat ergaben, ſo würden ſie im weſentlichen nicht viel anders ausgefallen ſein. Wir können uns, glaube ich, das Zeugnis ausſtellen, daß wir — vielleicht abgeſehen von einigen Kleinigkeiten dieſe Summen ebenſo bewilligt haben würden, weil ſie zu bewilligen notwendig waren und weil es Dinge waren, die im allgemeinen Intereſſe unſerer Stadt gut war zu bewilligen. Und zweitens