Sitzung vom 22. gartengrundſtück in der Größe von 11,84 Quadrat⸗ ruten anzukaufen zum Geſamtpreiſe von 6156,80.44 — ſo ungefähr rechne ich es heraus. Ich bitte Sie, die Vorlage anzunehmen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magi⸗ ſtrats, wie folgt: 1. Dem Ankauf einer etwa 11,84 Quadratruten großen Straßenlandfläche des Grundſtücks Galpaniſtraße 10 — Band 27 Blatt Nr. 1376 des Grundbuchs von der Stadt Charlotten⸗ burg — nach Maßgabe des Kaufvertrages vom 13. September 1909 — Nr. 1116 des Urkundenverzeichniſſes — wird zugeſtimmt. Der Kaufpreis iſt den durch Stadtverord⸗ netenbeſchluß von 20. Mai 1908 bereitge⸗ ſtellten Mitteln zu entnehmen.) 10⁰ Vorſteher Kaufmann: Punkt 5 der Tages⸗ ordnung: Vorlage betr. Erwerb von Straßenland der Kirch⸗ hofſtraße. — Druckſache 262. Berichterſtatter Stadtr. Gredy: Meine Herren, es handelt ſich hier um ein kleines Stück, das in das bebauungsplanmäßige Straßenland der Kirchhofſtraße fällt, von 86 qm Größe. Es iſt uns angeboten zum Geſamtpreiſe von 5000 ℳ. Der Magiſtrat findet dieſen Preis angemeſſen. Ich glaube, Ihnen die Annahme empfehlen zu können, und beantrage ſie. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magi⸗ ſtrats, wie folgt: 1. Dem zwiſchen der Berliner Wandinduſtrie Geſ. m. b. H. und der Stadtgemeinde Char⸗ lottenburg unterm 28. Auguſt 1909 abge⸗ ſchloſſenen Vertrage — Nr. 1114 des Ur⸗ kundenverzeichniſſes — betr. den Ankauf des in das bebauungsplanmäßige Straßenland der Kirchhofſtraße fallenden Teils des Grund⸗ ſtücks Kirchhofſtraße 1 — Band 138 Blatt Nr. 4953 des Grundbuchs — wird zugeſtimmt. . Der Kaufpreis von 5000 ℳ. iſt aus dem Ordinarium des Hauptetats Kap. VIII Ab⸗ ſchu. 9 Nr. 3 für 1909 zu entnehmen.) Vorſteher Kaufmann: Punkt 6 der Tages⸗ ordnung: Vorlage betr. Antrag der Geſellſchaft für elektriſche Hoch⸗ und untergrundbahnen, der Stadt Wilmersdorf und der Königlichen Kom⸗ miſſion zur Aufteilung der Domäne Dahlem auf Ergänzung der Zuſtimmung der Stadt Charlotten⸗ burg für eine „ — Druckſache 263. Berichterſtatter Stadtu. Dr. Frentzel: Meine Herren, die Löſung der Untergrundbahnfrage ſtellt in ihrem Verlaufe auch an Ihre Kräfte und Ihre Tätigkeit ganz beſondere Anſprüche. Nachdem wir uns erſt inmitten der Ferien vor ungefähr 4 Wochen zu einer 17 . Sitzung zu⸗ ſammengefunden hatten, um einen Ergänzungs⸗ antrag, der von der Stadt Schöneberg ausging, zu beraten, liegt uns heute ein ähnlicher Antrag, dies⸗ September 1909 385 mal von Wilmersdorf geſtellt, zur Beratung und Beſchlußfaſſung vor. In weit höherem Maße als unſere Tätigkeit iſt durch dieſe allerdings eminent wichtige Frage der Magiſtrat in Mitleidenſchaft gezogen worden; an ſeine Arbeitskräfte wurden ganz beſonders große Anſprüche geſtellt. Sie er⸗ ſehen das nicht allein aus den uns zugegangenen Vorlagen, ſondern Sie erſehen auch aus den Akten, wie ungeheuer viel Arbeit in all dem ſteckt, was wir nunmehr zur Beſchlußſaſſung vorgelegt bekommen. Auch heute hat es der Magiſtrat für richtig befunden, uns eine ganz beſonders gut und ſorgfältig aus⸗ gearbeitete Begründung ſeiner Anträge vor⸗ zulegen, und ich begrüße dies um ſo mehr, weil dieſe Monographie — anders kann ich es nicht nennen — gewiſſermaſſen einen doppelten Wert hat: nicht nur ſtellt ſie in faſt lückenloſer Darlegung den ganzen Verlauf der Frage ſeit dem erſten Tage, wo wir uns damit beſchäftigt haben, dar, ſondern ſie läßt auch in der klarſten und einwandfreieſten Weiſe erkennen, daß die Gemeindebehörden von Charlottenburg — und ich ſchließe damit uns ein, meine Herren — in dieſer Frage ſtets einen groß⸗ zügigen Standpunkt eingenommen und den Stand⸗ punkt von Groß⸗Berlin an erſter Stelle ſtets berück⸗ ſichtigt haben, leider bisher noch nicht mit dem Erfolge, den Sie eigentlich für Ihre Stellung⸗ nahme hätten erwarten dürfen. Meine Herren, ich kann nach Kenntnis der Akten dem, was in der Vorlage ſteht, nur ſehr wenig hinzufügen, und ich könnte mich einfach auf das Ge⸗ druckte, was Sie in Händen haben, beziehen. Ich halte es aber doch für richtig, um ſchließlich die Magiſtratsanträge beleuchten zu können, wenigſtens in ganz großen Zügen, der hiſtoriſchen Darſtellung des Magiſtrats folgend, Ihnen gleichſam biographen⸗ artig das ganze Bild noch einmal aufzurollen, wobei ich mich bemühen werde, ſo kurz wie möglich zu ſein, um Ihre Geduld nicht zu lange in Anſpruch zu nehmen. Meine Herren, der Anfang der Affäre — das wiſſen Sie wohl noch alle — begann damit, daß Wilmersdorf ſein Untergrundbahnprojekt ausbaute und an uns mit dem Geſuch herantrat, ihm die Genehmigung zu erteilen, ſeine Untergrundbahn an den Bahnhof Wittenbergplatz anſchließen zu dürfen und danach die Kleiſt⸗ und Tauentzienſtraße zu benutzen, indem es uns gleichzeitig bat, zu dieſer Benutzung unſere kleinbahngeſetzlich not⸗ wendige Zuſtimmung zu erteilen. Gleichzeitig mit dieſem Projekt gingen die Erwägungen im Schoße unſeres Magiſtrats und der Deputationen darüber einher, daß dem Kurfürſtendamm neuer Verkehr zugeführt werden ſollte, und der Niederſchlag dieſer Erwägungen war die Vorlage, die wir im März dieſes Jahres beraten haben und die nichts mehr und nichts weniger zum Gegenſtande hatte als die Erbauung einer eigenen Untergrundbahn ſeitens der Gemeinde Charlottenburg. Dieſe beiden Projekte ſtanden in gewiſſem Widerſpruch, und wir konnten uns deswegen dem Antrage Wilmers⸗ dorfs nicht anſchließen. Wir hätten uns dieſem Antrage aber auch ſelbſt dann nicht anſchließen können, wenn wir damals jenes Untergrundbahn⸗ projekt noch nicht ſo weit gefördert hätten, einfach aus dem Grunde — das habe ich vor Ihnen bereits des öfteren auszuführen die Ehre gehabt —, weil dieſes Projekt uns den Bahnhof Wittenbergplatz, die Tauentzien⸗ und die Kleiſtſtraße wegnahm, Straßen⸗ und Anſchlußpunkte, die wir unbedingt