412 um 602 000 ℳ entſtanden, die für den Bismarck⸗ ſtraßenfonds verwendet worden ſind, und durch eine weitere Ausgabe von 2 939 000 ℳ für den⸗ ſelben Fonds; im ganzen ſind alſo 3 541 000 ℳ verausgabt. Hierzu ſagt der Magiſtrat: Dieſer Verminderung der Aktiva und Erhöhung der Paſſiva ſteht ein Gegenwert im Lagerbuch zurzeit nicht gegenüber. Die Summe iſt jedoch für die Stadtgemeinde keineswegs verloren, weil als Gegenwert die Grundſtücke des Unternehmens im der⸗ zeitigen Buchwerte von nur 3 769 000 ℳ vorhanden ſind, während der wirkliche Wert weſentlich höher iſt. Dies bedarf keiner weiteren Erklärung; Ihnen allen iſt ja bekannt, welchen bedeutenden Wert der Bismarckſtraßenetat in ſich ſchließt. Für Neubauten bzw. an Aufwendungen für Häuſer, von denen eine Feuerverſicherung bis zum 1. April noch nicht beantragt werden konnte bzw. durchgeführt worden iſt, ſind 1 044 000 ℳ eingeſetzt, und zwar für den Krankenhausneubau Weſtend 41 000 ℳ, für das Aſyl für Obdachloſe 86 000 ℳ,, für die Erweiterung der Auguſta⸗ Viktoria⸗Schule 56 000 ℳ, für das Reform⸗ Real⸗ gymnaſium 596 000 ℳ, für die Schule in der Sybelſtraße 219 000 ℳ und für die Schule in Weſtend 44 000 ℳ. Dieſe beiden Poſten — der Bismarckſtraßenetat mit 3 541 000 ℳ und der eben erwähnte Bau von Schulen mit 1 044 000 ℳ — werden im nächſten Jahre dem Etat wieder zu⸗ kommen, ſo daß ſich das Vermögen alſo nur ſcheinbar um 5 049 000 ℳ vermindert hat, da 4 586 000 ℳ im nächſten Jahre demſelben wieder zufließen. Neben dieſem Hauptpunkte der allgemeinen Verwaltung nehmen die übrigen Poſitionen we⸗ niger Intereſſe in Anſpruch. Der Kanaliſations⸗ fonds hat ſeinen Grundbeſitz um 921 000 ℳ und einen Einnahmereſt aus dem vorigen Jahre von 138 000 ℳ vermehrt, ſo daß das Vermögen um über 1 000 000 ℳ gewachſen iſt. Dem gegenüber ſteht eine Vermehrung der Schulden um 655 000 ℳ. Ahnlich liegt es bei der Ladeſtraßen⸗ und Stätteplatzverwaltung, wo dem Grundbeſitzzu⸗ wachs um 2 290 000 ℳ und dem Zuwachs an Mobiliar um 212 000 ℳ ähnliche Schulden gegen⸗ überſtehen. Auch bei dem Elettrizitätswerk hat ſich der Grunbeſitz um 476 000 ℳ. und das Mobiliar⸗ inventar um 788 000 ℳ., das Vermögen alſo um 1 264 000 ℳ vermehrt, während die Schulden ſich um 1 335 000 ℳ erhöht haben. * De Nach den Aufklärungen des Magiſtrats und nachdem mir ſowohl das Lagerbuch als das Schuld⸗ buch und die Akten vorgelegen haben, beantrage ich, Sitzung vom 6. Oktober 1909 daß die Verſammlung von der Mitteilung des Magiſtrats Kenntnis nimmt. Stadtv. Dr. Stadthagen: Meine Herren, ich habe nur eine kleine Anfrage an den Magiſtrat zu richten. Unter Punkt F beim Kämmereivermögen, Gaswerke, iſt ein Zuwachs des Grundbeſitzwertes der Gasanſtalt II1 von 52 450 ℳ erwähnt. Es würde von Intereſſe ſein, zu erfahren, worauf dieſer Zuwachs beruht, ob es ein Zuwachs an Gebäuden iſt, oder ob etwa der Wert des ganzen Grundſtückes öfter neu ermittelt wird und dieſer 24 Wert hierdurch zum Ausdruck gebracht werden oll. Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Das letztere iſt nicht der Fall; der Wert des Grundſtückes iſt nicht neu aufgenommen worden, ſondern zu dem alten Buchwerte eingeſetzt. Es kann ſich alſo nur darum handeln, daß eine kleine Parzelle oder ein kleines Gebäude in Zugang gekommen iſt. Was von beiden der Fall iſt, kann ich im Augenblick nicht ſagen; wenn es den Herrn Stadtverordneten intereſſiert, würde ich es aus den Belegen erſt feſtſtellen müſſen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung nimmt Kenntnis.) Vorſteher Kaufmann: Meine Herren, ich empfange hier die traurige Nachricht, daß unſer früherer Kollege, Herr Julius Heiſe, das Zeitliche geſegnet hat; er iſt heute früh geſtorben. (Die Verſammlung erhebt ſich.) Die Familie macht mir perſönlich die Anzeige davon. Der Verſtorbene wird den meiſten von Ihnen noch in Erinnerung ſein; wir haben jahrelang ja mit ihm zuſammen gearbeitet und in ihm ſtets einen eifrigen, gewiſſenhaften und überzeugungs⸗ treuen Kollegen kennen und ſchätzen gelernt. Er gehörte der Verſammlung vom Jahre 1894 bis zum Jähre 1907 an und iſt bis zu dem heutigen Tage noch Mitglied der Deputation des Straßen⸗ reinigungs⸗ und Feuerlöſchweſens geblieben. Wir werden ihm ſicherlich ein treues Andenken bewahren. Sie haben ſich zu Ehren des Verſtorbenen von Ihren Plätzen erhoben; ich konſtatiere das. Die Beerdigung des Heimgegangenen findet am Sonnabend, den 9. Oktober, nachmittags 2 Uhr von der Leichenhalle des alten Luiſenkirchhofs am Bahnhof Weſtend ſtatt. 2 Hiermit ſchließe ich die öffentliche Sitzung. (Schluß der Sitzung 7 Uhr 20 Minuten.) Druc von Adolf Gero G. m. b. P., Charlotlenburg.