470 ſchuſſes wieder vorzuführen. Ich will mich darauf beſchränken, zu ſagen, daß noch einmal wieder dargelegt worden iſt, daß die Frage der Hebung des Verkehrs auf dem Kurfürſtendammofür Char⸗ lottenburg eine Frage erſten Ranges iſt, und daß hier eine Löſung gefunden iſt, die in keiner Weiſe die Intereſſen der anderen Gemeinden ſchädigt, daß man ſich auch der Meinung zuneigte, daß die zu bringenden Opfer, die als bedeutende nichtt zu verkennen ſind, verhältnismäßig nicht zu groß] ſind gegenüber den Vorteilen, die unſerer Stadt durch den Ausbau dieſer Bahn erwachſen werden. Ich möchte Sie alſo bitten, dem Antrage des Ausſchuſſes zuzuſtimmen und damit nun den erſten Schritt zu tun, damit wir nun wirklich nach langen Reden eine Tat ſehen — eine Tat, die uns auch wirklich eine Untergrundbahn in Char⸗ lottenburg nach dem Kurfürſtendamm bringt. Stadtv. Hirſch: Meine Herren, ich habe zu erklären, daß die Ausſchußberatungen einen Teil meiner Freunde davon überzeugt haben, daß es richtiger iſt, der Vorlage des Magiſtrats zuzu⸗ ſtimmen. (Bravo! bei den Liberalen.) Ein anderer Teil meiner Freunde, zu denen ich gehöre, ſteht allerdings auf dem Standpunkt, dem ich vorhin Ausdruck gegeben habe, daß die Stadt Charlottenburg von der Vorlage des Magiſtrats keinerlei Vorteile hat, und ſie werden deshalb die Vorlagen des Magiſtrats ablehnen. Auf die Gründe, die uns bewogen haben, dieſe Haltung einzunehmen, will ich jetzt mit Rückſicht auf die vorgerückte Zeit nicht eingehen. (Bravo!) Ich verzichte auch darauf, meine urſprüngliche Ab⸗ ſicht auszuführen, Herrn Dr Crüger auf ſeine Aus⸗ führungen bei der erſten Leſung zu erwidern. (Bravo! — Stadtv. Dr Crüger: Das tut mir aber ſehr leid!) (Die Beratung wird geſchloſſen.) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Wir kommen zur Abſtimmung. Es iſt namentliche Abſtimmung beantragt; der Antrag iſt unterſtützt von 10 Mit⸗ Sitzung vom 3. November 1909 gliedern. Wir beginnen mit der Spalte 2. Der Antrag, über den abgeſtimmt wird, lautet: Der Ausſchuß ſchlägt der Stadtverordneten⸗ verſammlung folgenden Beſchluß vor: Dem abgedruckten Beſchluß des Magi⸗ ſtrats vom 30. Okt. 1909 wird zugeſtimmt. Gleichzeitig wird der Magiſtrat ermächtigt, den Vertrag mit der Hoch⸗ und Unter⸗ grundbahngeſellſchaft mit den durch die Veerhandlungen vom 2. November 1909 bedingten Abänderungen abzuſchließen. Dieſe Abänderungen ſind in Ihren Händen. (Die namentliche Abſtimmung erfolgt. Es ſtimmen 17 mit JIa die Stadtverordneten Bartſch, Bollmann, Dr Borchardt, Braune, Brode, De Crüger, Dunck, Ewald, Dr Frentzel, Guttmann, Haack, Harniſch, Dr Hubatſch, Jachmann, Jacobi, Jaſtrow, Kaufmann, Kern, Klau, Leben, Litten, Meyer, Mottek, Neukranz, Nickel, Otto, Protze, Rackwitz, Ruß, Scharnberg, Schmidt, Dr Stadthagen, Stein, Wenig, Wilk, Wolffenſtein, Wöllmer, Zander; Nein die Stadtverordneten Bergmann, Dr Flatau, Hirſch, Holz, Jolenberg, Klick, Dr Landsberger, Dr Rothholz. Das Ergebnis der Abſtimmung wird ermittelt.) mit Das Ergebnis der Abſtimmung iſt folgendes: es haben 38 Herren mit Ja und 8 mit Nein ge⸗ ſtimmt. Die Vorlage iſt angenommen. (Bravo!) Meine Herren, ich ſpreche die Freude aus, daß dieſes große, wichtige, hoffnungs⸗ und zukunfts⸗ reiche Werk zum glücklichen Abſchluß gelangt iſt, (Bravo!) und ich glaube, in Ihrer aller Namen zu ſprechen, wenn ich dem Magiſtrat unſern Dank ausſpreche für die aufopfernde, gründliche, energiſche, um⸗ ſichtige Tätigkeit, die er in dieſer ganzen Frage gezeigt hat. (Lebhafter Beifall.) Ich ſchließe die Sitzung. (Schluß der Sitzung 12 Uhr 10 Minuten.) Druck von Adolf Gertz G. m. b. H., Charlottenburg.