auch im neuen Jahre von reichem Erfolge begleitet ſein möge. Berlin, im Schloß, den 5. Januar 1910. gez. Wilhelm. R An den Magiſtrat und die Stadtverordneten⸗ verordnetenverſammlung zu Charlotten⸗ burg von Ihrer Majeſtät der Kaiſerin: Dem Magiſtrat und den Stadtverordneten ſage Ich für die Mir und den Meinen zum Neuen Jahre ausgeſprochenen Glückwünſche freundlichen Dank. Möge das kommende Jahr auch der immer ſchöner emporblühenden Reſidenzſtadt Charlottenburg nur Gutes bringen! Daß die ſtädtiſchen Behörden Mir auch fernerhin in Meinen Bemühungen zur Abhülfe mancher Nöthe unter den Armen und Schwachen ihre verſtändnißvolle und kräftige Mithülfe gewähren werden, dafür bürgen Mir die in den letzten Jahren bereits erreichten ſchönen und ſegensreichen Erfolge. Berlin, den 14. Januar 1910. gez. Auguſte Victoria. I. R. An den Magiſtrat und die Stadtverordneten der Reſidenzſtadt Charlottenburg. Wir treten in die Tagesordnüng ein. Punkt 1: Vorlage betr. Teilung des Armenkom miſſions⸗ bezirks 11 A. Druckſache 2. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt. Der Teilung des Armenkommiſſionsbezirks 114 (Kalowswerder, Nonnendamm, Königs⸗ damm nördlich und ſüdlich) in die Bezirke 114 und 110 wird zugeſtimmt.) Punkt 2 der Tagesordnung: Vorlage betr. Zahlung von Witwengeld. Druckſache 3. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Das der Witwe des Gemeindeſchullehrers Schale, Katharine geb. Rubin, nach dem durch Nachtrag vom 25. Juni 1907 abgeänderten Ortsſtatut vom 16./31. März 1900 betr. die Gewährung don Witwen⸗ und Waiſengeld für das Rechnungsjahr 1909 aus ſtädtiſchen Mitteln zuſtehende Witwengeld von 69,90 ℳ iſt dem Disvoſitionsfonds zu entnehmen.) Punkt 3 der Tagesordnung: Vorlage betr. bauliche Anderungen in der Kaiſer⸗ Friedrich⸗Schule. — Druckſache 4. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Für den Einbau von 3 Windfangtüren auf den Fluren der Kaiſer⸗Friedrich⸗Schule wer⸗ den 750 ℳ bewilligt. 2. Die Umänderung eines Teiles der Lüftungs⸗ anlage in derſelben Anſtalt zwecks ſtärkerer Sitzung vom 19. Januar 1910 Lüftung der Klaſſen zum Preiſe von 1250 ℳ wird bewilligt. Die Mittel ſind dem entnehmen.) Dispoſitionsfonds zu Punkt 4 der Tagesardnung: Borlage betr. Verſtärkung der Etatsnummer Drd. Kapitel II1I1—1—11 für 1909. — Druckſache 6. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Die Ausgabenummer 11 Abſchnitt 1 Kap. 1II des Ordinariums für 1909 — zum Aus⸗ gleiche von Beſoldungsunterſchieden gegen⸗ über den Etatsanſätzen — wird um 784,15 ℳ aus dem Dispoſitionsfonds verſtärkt.) Punkt 5 der Tagesordnung:. Vorlage betr. Verſtärkung der Mittel zum Erſatz von Arbeitslöhnen bei Verwendung minder⸗ wertiger Arbeitskräfte. — Druckſache 5. Berichterſtatter Stadtv. Wöllmer: Meine Herren, wir haben im vergangenen Jahre in dieſer Verſammlung ſo umfangreiche Debatten über die Notſtandsarbeiten, über ihren Wert und ihren Charakter gehabt, daß ich als Berichterſtatter glaube, nicht ausführlich auf dieſe Angelegenheit eingehen zu ſollen. Die Mehrheit dieſer Verſammlung hat den Standpunkt vertreten — und ich darf wohl annehmen, daß ſie auch heute noch dieſen Stand⸗ punkt vertritt —, daß die Notſtandsarbeiten ein nützliches Glied in der Kette der Arbeitsloſenfür⸗ ſorge ſind, während die Minderheit der Ver⸗ ſammlung, die Herren der ſozialdemotratiſchen Partei, dieſem Standpunkt entgegentraten und der Anſicht waren, daß die Notſtandsarbeiten gleichſam eine verſchleierte Unterſtützung dar⸗ ſtellen. Sie waren auch deshalb dagegen, weil die Löhne nicht hoch genug wären. Die Mehrheit hat aber den Standpunkt eingenommen, daß die Notſtandsarbeiten als Mittel angewandt werden ſollten, um einer vorübergehenden Arbeitsloſigkeit zu begegnen. Ich glaube, meine Herren, wir können dieſen Standpunkt, den die Stadtverordneten⸗ rerſammlung im vergangenen Jahre eingenommen hat, auch heute aufrecht erhalten. Im März v. I. hat die Verſammlung 30 000 ℳ für dieſen Zweck bewilligt. Damals befand ſich der Arbeitsmarkt in einer ſehr ungünſtigen Lage. Heute liegen die Verhältniſſe weſentlich günſtiger; des⸗ halb wird auch vom Magiſtrat eine erheblich geringere Summe beantragt. Wir können ja nicht wiſſen, ob die Mittel ausreichen werden, können aber anderſeits auch nicht wiſſen, ob die Mittel nicht zu hoch gegriffen ſind; denn der Arbeitsmarkt befindet ſich, wie geſagt, zurzeit in einer ſehr günſtigen Lage. Immerhin beantrage ich als Berichterſtatter, den Antrag des Magiſtrats an⸗ zunehmen und 15 000 ℳ für dieſen Zweck zu bewilligen. Stadtv. Zietſch: Die Ausführungen des Herrn Kollegen Wöllmer, die ſich gegen die Auf⸗ faſſung meiner Freunde richteten, ſcheinen unſere Auffaſſung über die Hilfe für Arbeitsloſe nicht korrekt wiedergegeben zu haben und nicht dem zu