Sitzung vom 19. Januar 1910 augenblicklich mit unſerer Ofenanlage ſo reichlich verſehen, daß wir dieſe Frage in aller Ruhe werden prüfen können. Das iſt außerordentlich wichtig, weil, wie Sie wiſſen, neben den Vertikal⸗ noch Kammeröfen und andere Syſteme beſtehen und der Kampf des einen Syſtems gegen das andere vorläufig noch in vollem Gange iſt. Bei der Poſition Apparate und Maſchinen iſt allerdings eine ſehr erhebliche Mehrforderung von Ihnen verlangt worden. Eine Überſchreitung hat ja — darauf möchte ich übrigens aufmerkſam machen — überhaupt noch nicht ſtattgefunden, ſondern wir machen die Stadtverordnetenverſamm⸗ lung rechtzeitig darauf aufmerkſam, daß ein Mehr⸗ bedarf im Laufe des Jahres eintreten wird, und laſſen uns dieſen Mehrbedarf nachbewilligen. Wir ſind aber auch jetzt nur auf Schätzungen angewieſen. Ich hoffe mit dem Herrn Referenten, daß die Schätzungen, welche wir hier angeſtellt haben, ſo zutreffend ſein werden, daß wir nicht etwa am Ende des Jahres, was immerhin noch möglich ſein würde, mit Nachbewilligungen zu kommen nötig haben werden. Meine Herren, die Schätzungen ſind bei den Poſitionen Apparate und Maſchinen deshalb nicht zutreffend geweſen, weil wir nicht genügend in Berückſichtigung gezogen hatten, daß im Laufe der Jahre der maſchinelle Betrieb weſentlich geſtiegen iſt. Wir haben an Stelle des Handbetriebs den maſchinellen Betrieb eingeführt. Dadurch ſind die Koſten für Reparaturen und Unter⸗ haltung der Maſchinen naturgemäß geſticgen; da wir aber den Durchſchnitt der letzten drei Jahre auch hier als Maßſtab genommen haben, ſo reichte die veranſchlagte Summe nicht aus. Im Jahre 1908 iſt bereits eine Iſtausgabe von 106 000 ℳ geweſen. Wir haben bei Aufſtellung des Etats pro 1909 mit dieſer Summe noch nicht rechnen können, die Summe ſtand noch nicht feſt. Schließlich wollte der Herr Berichterſtatter noch wiſſen, wie wir bei dem Vertauf von ſchwefel⸗ ſaurem Ammoniak und konzentriertem Ammoniak⸗ waſſer verfahren, ob wir hierbei auch die größere Abnutzung, den Mehrverſchleiß an den Apparaten in Berückſichtigung ziehen. Ich kann nur beſtätigen, daß das in vollem Maße bei der Feſtſetzung des Preiſes geſchieht. Damit ſind, wie ich glaube, die Fragen wohl im weſentlichen erſchöpft. Berichterſtatter Stadtv. Dr. Frentzel: Ich habe noch vergeſſen zu beantragen, den Antrag des Magiſtrats zu genehmigen. — Im übrigen darf ich Herrn Stadtrat Caſſirer wohl darauf aufmerkſam machen, daß allerdings Ende September dieſc Ausgabenſumme noch keine Überſchreitung darſtellte; heute, nehme ich aber an, ſind die Poſitionen bereits über das Etatsſoll hinausgegangen, und es ſind im gegenwärtigen Augenblick tatſächlich wohl Über⸗ ſchreitungen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Folgende Etatsnummern des Ordinariums des Sonderetats Nr. 5 für 1909 ſind zu ver⸗ ſtärken, und zwar: a) Abſchn. II Nr. 6— Koſten der Inſtandſetzung von Gasmeſſern — um 12 Seite II 550,— ℳ 11 Übertrag 12 000,— b) Abſchn. X Nr. 3 — Unterhal⸗ tung der Retorten und Ofen um — c) Abſchn. X Nr. 4 — Unterhal⸗ tung der Maſchinen und Appa⸗ rate der Steinkohlengasan⸗ lage umm.. 47 690,— d) Abſchn. XVII Nr. 4 — Koſten für Hilfeleiſtung beim Ein⸗ ziehen der Gasgelder — um 6 000,—, e) Abſchn. XVIINr. 19— Schreib⸗ bedürfniſſe und dergl. — um 4 200,— f) Abſchn. XVII Nr. 24 — Ge⸗ werbeſteuerzuſchlag — um g) Abſchn. XVII Nr. 31 — Dem Dampfteſſelreviſionsverein, Mitgliedsbeitrag — um h) Abſchn. XX Nr. 6 — Repara⸗ turen an Gebäuden, Maſchinen, Apparaten, Betriebsgeräten und am Werkzeug der Waſſer⸗ gasanlage — um 1) Abſchn. XXI Nr. 8 — Desgl. der Ammoniakfabrik — um. 2 000,— „ insgeſamt um 85 116,40 ℳ.) 10 000,— 1 II 881,40 7¹ 33,— 1 3 000,— I Vorſteher Kaufmann: Gegen Punkt 16 der Tagesordnung zu b, e und s iſt Einſpruch erfolgt. Darüber wird in geheimer Sitzung verhandelt werden. Von Herrn Kollegen Wilk iſt mit genügender Unterſtützung der Antrag einge gangen, Punkt 16 der Tagesordnung Druck⸗ ſachen 15, 16 — in der öffentlichen Sitzung zu verhandeln. Auch darüber wird in der geheimen Sitzung zuerſt zu beraten ſein. Zwei Anfragen ſind eingegangen. lautet: Der dienſttuende Beamte der Feuerwache Rankeſtraße, in Unkenntnis über ſeine Dienſt⸗ anweiſung, hat bei einem Unfall am 8§. Januar d. I. auf Wilmersdorfer Gebiet ſofortige Hilfe verweigert. Welche Maßnahmen ge⸗ denkt der Magiſtrat zu treffen, damit die Vorſchriften der Dienſtanweiſung bei Un⸗ fällen in Charlottenburg oder in den benach⸗ barten Gemeinden ſtets erfüllt werden? Von dem Herrn Kollegen Holz und einer großen Anzahl von Stadtverordneten unterzeichnet. — Ich werde die Sache dem Magiſtrat in der üblichen Weiſe herübergeben und danach auf die Tages⸗ ordnung ſetzen. Eine zweite Anfrage iſt von Herrn Kollegen Bartſch und Gen. geſtellt worden: Iſt der Magiſtrat bereit, der Stadtver⸗ ordnetenverſammlung Auskunft darüber zu erteilen, was er zur Ausführung des Be⸗ ſchluſſes der Stadtverordneten vom 7. Sep⸗ tember 1904 betr. ein gemeinſames Vorgehen mit anderen Kommunalvertretungen zwecks . des Gemeindewahlrechts getan a Ich werde auch dieſe Anfrage dem Magiſtrat e. 2 . und demnächſt auf die Tagesordnung etzen. Stadtv. Schwarz (zur Geſchäftsordnung): Meine Herren, ich möchte Sie bitten, zu geſtatten, Die eine