Sitzung vom 16 wie geſagt, alle Arbeiter, die ſich gemeldet haben, eingeſtellt — es kam unglücklicherweiſe, wie Herr Stadtv. Wilt ſchon ſagte, der Bußtag dazwiſchen; da haben ſich keine Leute gemeldet —, wir haben Tag und Nacht gearbeitet, wir haben Extrageſpanne eingeſtellt. Kurz, wir haben getan, was wir tun konnten, und wir glaubten, mit unſerm Verfahren etwas Vorbildliches getan zu haben, indem wir den Hausbeſitzern geſtatteten in Überein⸗ ſtimmung mit der Polizeiverwaltung —, daß der Schnee, wie Sie ja geſehen haben, verſuchs⸗ weiſe auf den Bürgerſteigen, wenn ſie mindeſtens vier Meter breit waren, zunächſt gelagert wird, und daß wir dann allmählich, ſowie wir Zeit dazu hatten und vorwärts kommen konnten, ihn dort abgeholt haben. Die Hauptſache iſt doch, dem Verkehr möglichſt freie Bahn zu ſchaffen. Wir haben uns wirklich nach dieſer Richtung hin im Verein mit der Deputation alle Mühe gegeben, damit berechtigte Klagen nicht auftreten können. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Ma⸗ giſtrats, wie folgt: Zur Verſtärkung der Etatsnummer Ord. Kapitel IX Abſchnitt 4 Nr. 2 für 190) — außerordentliche Schneebeſeitigung werden 30 000 ℳ. aus dem Dispoſitionfonds be⸗ willigt.) Vorſteher Kaufmann: Puntt 10 der Tages⸗ ordnung: Vorlage betr. Zahlung von Witwen⸗ und Waiſen⸗ geld. Druckſache 31. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Den Hinterbliebenen des verſtorbenen ehe⸗ maligen Oberfeuerwehrmannes Karl Volk⸗ mann wird vom 1. April 1910 ab ein Witwen⸗ und Waiſengeld von zuſammen 1353,60 jährlich gewährt. Der für das Rechnungs⸗ jahr 1910 erforderliche Betrag iſt im Etats⸗ entwurf bereits vorgeſehen.) Punkt 11 der Tagesordnung: Vorlage betr. Austanſch von Geländeflächen 11 der Gemarkung Staaten. — Druckſache 32. Stadtv. Harniſch: Meine Herren, ich glaube, was der Magiſtrat uns hier vorſchlägt, iſt das, Wir ſind nunmehr für uns ein großer Vorteil. in der Lage, unſer Gebiet in Sommerfeld nach Süden hin vollſtändig einzuzäunen. Wenn der Weg, der von Sommerfeld nach Grieben am Weſtrande entlangführt, auch noch 50 bis 60 m verſchoben werden könnte, wären wir in der Lage, unſer ganzes Gebiet einzäunen zu können. Ich glaube, das brauchte nicht mit großen Koſten ver⸗ bunden zu ſein; denn dieſer Weg iſt ungepflaſtert, iſt ein Sandweg. Wenn alſo ſeine Verſchiebung möglich wäre, wäre das für uns ein großer Vorteil, und ich würde den Magiſtrat bitten, das in Er⸗ wägung zu ziehen. Stadtſyndikus Dr. darauf aufmerkſam machen, Maier: Ich möchte nur daß Herr Stadtv. Februar 1910 33 Harniſch zum Punkt 12 der Tagesordnung ge⸗ ſprochen hat, während wir noch bei Punkt 11 der Tagesordnung ſind. Vorſteher Kaufmann: Ich wollte den Herrn Kollegen auch darauf aufmerkſam machen: aber da der Herr Stadtſyndikus ſich zum Worte ge⸗ meldet hatte, habe ich ihm die Bemerkung über⸗ laſſen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt mit großer Mehrheit nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Dem Austauſch einer 3924 qdm großen, zum Teil in das Straßenland der Döberitzer Heerſtraße fallenden Fläche des in der Ge⸗ markung Staaten belegenen, von der Stadt⸗ gemeinde zur Fortführung des Abfange⸗ grabens nördlich der Rieſelfelder erworbenen (Keländes gegen eine ſüdlich davon belegene, durch den Kreis Oſthavelland zu erwerbende Fläche der Julius Lazarus⸗Stiftung von 3430 qm Größe wird zugeſtimmt. Der Erlös von 494 ℳ, der ſich aus dem Größenunterſchied der auszutauſchenden Flächen ergibt, iſt dem Sonderetat Nr. 1 zuzuführen.) Wir kommen nunmehr zu Punkt 12 der Tagesordnung, zu dem Herr Stadtv. Harniſch bereits geſprochen hat: Vorlage betr. Ankauf eines Weges auf dem Wald⸗ gelände bei Sommerfeld. Druckſache 33. Stadtu. Dr. Landsberger: Ich möchte die Gelegenheit benutzen, an den Magiſtrat die Anfrage zu richten, ob, dem Antrage der Stadtverordneten⸗ verſammlung entſprechend, der vor einigen Mo⸗ naten gelegentlich des Antaufes des Geländes bei Pauſin angenommen worden iſt, Vor⸗ bereitungen getroffen worden ſind, um die in den Beſitz der Stadt übergegangenen Gelände, ſei es bei Pauſin, ſei es bei Beetz-Sommerſeld, namentlich aber die erſteren, bei denen eine Bebauung noch gar nicht in Sicht iſt, für die Zwecke von Ferien⸗ kolonien im nächſten Sommer vorläufig zu ver⸗ wenden. Es wäre, wenn die Sache für den nächſten Sommer möglich ſein ſollte — und es ließe ſich dort eine große Zahl von Ferienkoloniſten mit ſehr kleinen Mitteln unterbringen —, dringend Zeit, daß die Vorbereitungen ſchon jetzt getroffen werden. Ich denke dabei an die Beſchaffung transportabler Baracken und dergleichen mehr. Ich möchte gern Auskunft haben, ob ein Vorgehen in dieſem Sinne beabſichtigt worden iſt. Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Ich möchte an den Herrn Vorredner die Anfrage richten, was er eigentlich meint: ob das Paufiner Gelände bereits dazu beſtimmt iſt, Ferienkolonien im nächſten Jahre aufzunehmen? So habe ich ihn verſtanden. Stadtv. Dr. Landsberger: Die Stadtver⸗ ordnetenverſammlung nahm vor einigen Monaten gelegentlich der Annahme der Vorlage betreffend den Erwerb von Gelände bei Pauſin einen Antrag von mir an, den Magiſtrat zu erſuchen, in Er⸗ wägungen darüber einzutreten, wie die Gelände bis zu ihrer definitiven Verfügung vorläufig für