34 Erholungszwecke, ſei es für Kinder, ſei es für Erwachſene, namentlich aber für die erſteren zu verwenden wären. Ich frage nun, ob Erwägungen im Schoße des Magiſtrats ſtattgefunden haben, um dieſem Antrage, der damals einſtimmig an⸗ genommen wurde, zu entſprechen. Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Die Er⸗ wägungen ſchweben noch, Beſchlüſſe ſind darüber noch nicht gefaßt. Wir haben einſtweilen darüber Beſchlüſſe gefaßt, wie wir das Terrain noch beſſer ausnutzen können, wenn wir es mit Laubholz bepflanzen. Das iſt in die Wege geleitet worden. Aber über die Ausnutzung dieſes Geländes zur Unterbringung von Erwachſenen oder jugendlichen Rekonvaleſzenten iſt noch kein Beſchluß gefaßt. Stadtv. Dr. Landsberger: Ich möchte noch einmal die Bitte an den Magiſtrat richten — es iſt zwar höchſte Zeit, wenn man auf dieſen Ge⸗ danken eingehen will, aber es iſt immer noch Zeit —, daß in den allernächſten Wochen erwogen wird, wie ſich das Gelände in den nächſten Sommer⸗ monaten zur Aufnahme von Ferienkolonien ver⸗ wenden läßt. Das kann durch Verwendung von transportablen Baracken in ſehr kurzer Zeit durch⸗ geführt werden. Ich weiß, daß der Herr Ober⸗ bürgermeiſter dieſem (Gedanken ſehr ſumpathiſch gegenübergeſtanden hat, und ich glaube, die Sache läßt ſich doch noch durchführen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt mit großer Mehrheit nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: a) Dem Ankauf des das ſtädtiſche Waldgelände bei Sommerfeld durchſchneidenden, den Sepa⸗ rationsintereſſenten von Sommerfeld ge⸗ hörigen ſogenannten Seefichtenweges in der Größe von 2 Morgen 169 Quadratruten zum Preiſe von 750 ℳ für einen Morgen wird unter der Bedingung zugeſtimmt, daß es ge⸗ lingt, die Eigenſchaft des Weges als eines öffentlichen zu beſeitigen. b) Der Kaufpreis von 2204,17 ℳ iſt dem Grund⸗ ſtückserwerbsfonds zu entnehmen.) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Puntt 13 der Tagesordnung: Vorlage betr. Verbandstag Deutſcher Berufs⸗ fenerwehren im Jahre 1910. Druckſache 34. (Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: Dem vorbereitenden Komitee für den im Juni 1910 in Groß⸗Berlin ſtattfindenden Verbandstage Deutſcher Berufsfeuerwehren werden die Mittel für Herrichtung eines Früh⸗ ſtücks, das in den Rathausfeſtſälen ein⸗ zunehmen iſt, bis zur Höhe von 1200 ℳ zur Verfügung geſtellt. Die Mittel ſind dem Dispoſitionsfonds für 1910 zu entnehmen.) Punkt 14 der Tagesordnung: Bericht des Ausſchuſſes über die Vorlagen betr. Nachbewilligung von Mitteln für den Neuban der höheren Mädchenſchule III, betr. Berſtärtung des Baufonds für den Neu⸗ bau des Reformrealgymnaſiums. Druck⸗ ſachen 372, 373 von 1909 und 35. Sitzung vom 16. Februar 1910 4 Berichterſtatter Stadtv. Harniſch: Meine Herren, wir haben in drei Ausſchußſitzungen getagt, aber die drei Sitzungen hatten dasſelbe Reſultat: es war keine beſchlußfähig. Es lag immer an dem Fehlen nur eines einzigen unter uns. Trotzdem ſind wir in der letzten dieſer Sitzungen auf die Über⸗ ſchreitung näher eingegangen, und wenn ich Ihnen heute empfehle, der Magiſtratsvorlage zuzuſtimmen, ſo tue ich das in Übereinſtimmung mit denjenigen unſerer Kollegen, die an dieſer Sitzung teilgenommen haben. Meine Herren, die einzelnen Punkte der Überſchreitungen ſind ſowohl in der Hochbau⸗ 12 0. , ſelbſt als auch in einem Extraausſchuß, der wiederum von der Hochbaudeputation ſpeziell zur Prüfung dieſer fraglichen Punkte eingeſetzt war, ſchon genau geprüft. Damit hätte ſich der Ausſchuß vielleicht gar nicht zu ſehr zu befaſſen brauchen. Trotzdem iſt das noch einmal geſchehen, und ich kann Ihnen nur wiederholen, daß nunmehr die in dieſer nicht beſchlußfähigen Ausſchußſitzung anweſenden Mitglieder keinen Widerſpruch gegen die Magiſtratsvorlage erhoben haben. Dagegen iſt in dieſer Sitzung immer und immer wieder betont worden, was ich auch hier noch tun möchte, daß wir auf das beſtimmteſte erwarten, daß die Vorſchläge, die der Magiſtrat uns gemacht hat, und die wir im Etat ja wieder finden, uns vor einer Wiederholung ſolcher Vorkommniſſe bewahren, daß Koſtenanſchläge in der Weiſe über⸗ ſchritten werden, wie es hier der Fall iſt. Dies dürfte der Schwerpunkt der Geſpräche ſein, die in dieſen Ausſchußſitzungen ſtattgefunden haben. Ich empfehle Ihnen alſo die Annahme der Magiſtratsvorlage. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Ma⸗ giſtrats, wie folgt: 1. Für den Neubau der höheren Mädchen⸗ ſchule II1 mit Direktorwohnhaus werden 53 380 ℳ aus Anleihemitteln nachbewilligt. Der Baufonds für den Neubau des Reform⸗ realgymnaſiums auf Weſtend (Herderſchule) wird um 66 000 ℳ verſtärkt. Die Mittel ſind aus der Anleihe vom Jahre 1908 zu entnehmen, ſoweit dieſe aus⸗ reicht; der Reſt iſt in der nächſten Anleihe vorzuſehen und einſtweilen vorſchußweiſe zu decken.) 10 Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Wir kommen zu Punkt 15 der Tagesordnung: aushaltsetat für das — Druckſache 23. Stadtrat und Kämmerer Scholtz: Meine Herren, in einer Zeit, in der Sie in den großen Tageszeitungen bei der Beſprechung der Haus⸗ haltspläne der Staaten und der Städte in mer wieder und wieder nur von Finanzſorgen und von Defizits leſen und hören, werden Sie jedenfalls, die Sie mit uns jahrelang den Etat aufgeſtellt haben, nicht erwarten, daß wir in einer Fülle von Geld ſchwimmen. Sie werden ſich ja ohne weiteres ſagen können, daß auch wir unter der Ungunſt der wirtſchaftlichen Verhältniſſe gelitten haben, und daß der Druck, der insbeſondere im Jahre 1908 und auch noch zum Teil im Jahre 1909 auf dem Vorlage betr. den Stadth Rechnungsjahr 1910.