38 dieſem Jahre ſehr zurückgeſtoppt worden iſt, daß nur verhältnismäßig wenig neue Beamten⸗ ſtellen verlangt werden. Trotz der erhöhten Ge⸗ hälter bringt ſich das auch in der Ziffer zum Aus⸗ druck. Wir verlangen eine runde Summe von 10 000 ℳ gegen 50 000 ℳ im Vorjahre. In der Hauptſache ſind es ein paar Aſſiſtentenſtellen, ein paar Sekretärſtellen und eine Stelle für einen Aſſeſſor. Was den Aſſeſſor anbetrifft, ſo möchte ich die Herren, die damals im Ausſchuß waren, als die letzte Stelle für einen Aſſeſſor erledigt wurde, daran erinnern, daß, obgleich man urſprünglich etwas unwillig an die Vorlage heranging, im Laufe der Beratung ſich die Meinungen derartig änderten, daß gerade aus den Kreiſen der Stadt⸗ verordneten heraus geſagt wurde: eigentlich müßte der Ausſchuß nicht einen Aſſeſſor bewilligen, ſondern zwei Aſſeſſoren, denn der Nachweis iſt dafür glänzend geführt, daß ſelbſt dieſe eine Aſſeſſor⸗ ſtelle völlig ungenügend ſein würde. Ich glaube deshalb, daß auch unſere Forderungen für die Beamtenſtellen wohl teiner Schwierigteit aus Ihrer Mitte heraus entgegenzuſehen haben. Der Dispoſitionsfonds, meine Herren, der im Kapitel I ſteht, iſt etwas gekürzt: er beträgt nur 500 000 ℳ, alſo 54 000 ℳ weniger. Ich ſehe darin keine Gefahr; denn wir haben im vergangenen Jahre bei Bemeſſung des Dispoſitionsfonds aus⸗ drücklich geſagt: wir wollen ihn etwas höher halten, weil möglicherweiſe außerordentliche Ausgaben für den Normaletat kommen könnten. Freilich war er dafür lange nicht hoch genug, und wir hätten ihn jedenfalls weſentlich höher gehalten, wenn wir mehr Geld zur Verfügung gehabt hätten. Erwähnen möchte ich aus dieſem Kapitel noch 10 000 ℳ, eine Summe, die bei dem großen Um⸗ fang unſeres Etats verhältnismäßig nicht ſehr hoch erſcheint, die aber wohl eine gewiſſe Bedeutung in Anſpruch nehmen kann, weil daraus Hilfsmittel geſchaffen werden ſollen, um den Geſchäftsgang zu vereinfachen. Es ſind zu dieſem Zwecke große Beratungen gepflogen und eingehende Vorſchläge vom Herrn Bureaudirektor ausgearbeitet worden, und der Magiſtrat beſchäftigt ſich eingehend mit dieſer Frage; ſpäter wird Ihnen auch Näheres darüber bekannt gegeben werden. Hier ſind 10 000 ℳ gefordert worden, um insbeſondere alle möglichen mechaniſchen Mittel — Schreibmaſchinen, Kopierpreſſen, Kartotheken uſw. — anzuſchaffen. Zwei Schmerzenskinder hat die allgemeine Verwaltung hier noch ſtehen. Das eine Schmerzens⸗ kind iſt für mich der Zuſchuß an den Mülletat. (Zuruf von den Sozialdemokraten: Das ſtimmt!) Ich ſpreche allerdings rein perſönlich, wenn ich das eben ausgeſprochen habe. Der Magiſtrat ſtand in ſeiner großen Majorität auf dem Stand⸗ punkte, daß die Müllbeſeitigung ſo große hygieniſche Vorteile darſtellt, daß man die Laſten der Müll⸗ beſeitigung nicht voll auf die Schultern der Haus⸗ beſitzer legen ſollte, und da der Zuſchlag für die Müllabfuhr weſentlich höher hätte werden müſſen — er hätte von 0,§ auf 1% heraufgehen müſſen —, ſo glaubte der Magiſtrat, Ihnen vorſchlagen zu ſollen, die Hälfte auf die Kappe der allgemeinen Verwaltung zu nehmen und den Zuſchlag nur auf 0,9 % zu erhöhen. Das andere, meine Herren, iſt ein Zuſchuß an die Ladeſtraßenverwaltung. Sie finden 53 000 ℳ in dieſem Kapitel, das von uns, ich glaube, bloß und Sitzung vom 16. Februar 1910 in einem Jahre einmal, ſonſt aber im allgemeinen keinen Zuſchuß bekommen hat, das ſonſt im Gegen⸗ teil — wenn auch beſcheidene — Ablieferungen vor⸗ genommen hat. Ich möchte der Hoffnung Aus⸗ druck geben, daß das auch nur vorübergehend iſt. Es hängt damit zuſammen, daß der Stätteplatz bei ſeiner Einrichtung jetzt zunächſt den Lade⸗ ſtraßenetat belaſtet und naturgemäß nicht ſolche großen Erträge abwirft. Hoffen wir, daß das in den nächſten Jahren, und zwar recht bald, ſich ändern möge. Bei der allgemeinen Verwaltung hätte ich ſonſt nichts zu bemerken und würde dann generell zu den Schulen kommen. Ich möchte konſtatieren, daß der Magiſtrat bei dieſen Kapiteln, weder bei den höheren Schulen noch bei den Gemeindeſchulen, irgendwelche Ab⸗ ſtriche vorgenommen hat etwa deswegen, weil ihm nicht die nötigen Mittel zur Verfügung ge⸗ ſtanden hätten. In dieſem Jahre ſind zwar wenig Neuerungen getroffen; trotzdem ſind bei beiden Schulen — insbeſondere trifft das bei den Ge⸗ meindeſchulen zu — alle beſtehenden Einrichtungen weſentlich ausgebaut worden, und Sie finden bei den verſchiedenſten Poſitionen Verſtärkungen. Bei den höheren Schulen iſt zu erwähnen, daß gemäß dem Beſchluſſe der Körperſchaften die Waldſchule eingeſtellt iſt. Formell möchte ich hier ganz kurz bloß eine Anderung ſtreifen, die wir vorgenommen haben. Wir haben hier das Kapitel II in Kapitel IIa und IIb zerlegt, nämlich in höhere Knabenſchulen und höhere Mädchenſchulen, haben infolgedeſſen aus Kapitel III1 die höheren Mädchenſchulen herausgenommen: da gehörten ſie eigentlich nicht mehr hinein, nachdem eine beſondere Deputation geſchaffen iſt. Sonſt habe ich zu dieſen Kapiteln nichts Weſentliches zu ſagen. Sie finden dabei eine neue Poſition für Verzinſung unſerer Spielplätze, die wir nicht dauernd weiter mit Zinſen belaſten können. Ich möchte bei dieſer Stelle gleich eingehen auf die hier immer vielfach umſtrittene Frage der Unterbringung unſerer Gemeindeſchulen, und zwar möchte ich dabei konſtatieren, daß ich zu meiner Freude in Übereinſtimmung mit meinem Kollegen, Herrn Stadtſchulrat Dr. Neufert, ſagen kann, daß wir bezüglich der Unterbringung viele Jahre nicht ſo günſtig dageſtanden haben, wie zur Zeit. Was ich Ihnen im vergangenen Jahre bezüglich der fliegenden Klaſſen ſagte, iſt eingetreten: die fliegenden Klaſſen ſind beſeitigt. (Bravo!) und was wir Ihnen über die Mietsräume geſagt haben, iſt ebenfalls eingetreten: die Mietsräume werden immer weniger. Es ſind insgeſamt von 558 Klaſſen in ordentlichen Schulgebäuden unter⸗ gebracht 474, 82 in ermieteten Räumen. Aber, meine Herren, die Schule in der Sybelſtraße, welche 47 Klaſſenräume hat und fertig iſt, iſt nur mit 26 Klaſſen belegt; etwa 12 Klaſſen ſollen für die höhere Mädchenſchule IV reſerviert bleiben, und der Reſt von 9 Klaſſen iſt bereits für den Zugang vorgeſehen, den wir Oſtern an Gemeindeſchulklaſſen erwarten. Sie wiſſen ferner, daß in dieſem Jahre die Schule auf Weſtend mit 38 Klaſſen fertig wird, ſodaß uns insgeſamt 38 plus 9⸗ 47 Klaſſen zur Verfügung ſtehen. Wenn Sie auf der anderen Seite die 82 Mietsklaſſen rechnen, ferner hinzu⸗ rechnen die 26 Gemeindeſchulklaſſen, die der Etat