50 (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Bericht⸗ erſtatters mit großer Mehrheit, wie folgt: Der Magiſtrat wird ermächtigt, dem unter Führung der Dresdner Bank ſtehenden Kon⸗ ſortium auf Grund des Angebots vom 15. d. M auf die I11. Abteilung der Anleihe vom Jahre 1908 im Betrage von 20 Millionen Mart zum Kurſe von 100,91%, den Zuſchlag mit der Maßgabe zu erteilen, daß von der Stellung einer Sicherheit ſeitens des über⸗ nehmenden Konſortiums zurzeit Abſtand ge⸗ nommen, der Stadtgemeinde aber das Rechi vorbehalten wird, jederzeit eine Sicherheit gemäß * 5 der Ausſchreibungsbedingungen binnen 4 Stunden zu verlangen.) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Das Pro⸗ tokoll vollziehen heute die Herren Klau. Neufranz und Otto. Es iſt ein Antrag Stadtv. Dr Stadthagen Anzahl von Kol.egen: Der Magiſtrat wird erſucht, bei der König⸗ lich Preußiſchen Staatsregierung dahin vor⸗ eingegangen von dem und der genügenden ſtellig zu werden, daß die geltenden Vor ſchriften bezüglich der Nichtzulaſſung von Frauen zum Amte von Waiſenräten im Sinne einer Gleichſtellung der in der Waiſenver⸗ waltung tätigen Männer und Frauen ab⸗ geändert werden. Der Antrag wird auf die Tagesordnung nächſten Sitzung geſetzt werden. der Dann iſt gegen den Vorſchlag des Wahlaus⸗ ſchuſſes zu Tagesordnung Nr. 24a Einſpruch er⸗ hoben worden. Wir kommen jetzt zu Punkt 1 ord nung: / der Tages⸗ Borlage hetr. Anlegung eines Platzes an der Kuno⸗Fiſcher⸗Straße. Druckſache 49. Berichterſtatter Stadtv. Protze: Meine Herren, in der Vorlage handelt es ſich um An⸗ legung eines Platzes an der Kuno⸗Fiſcher⸗Straße. Die Kuno⸗Fiſcher⸗Straße verbindet die Neue Kant⸗ ſtraße mit der Suarezſtraße. Die Grundſtücke der Kuno⸗Fiſcher⸗Straße ſtoßen an der Weſtſeite hinten an den Lietzenſee. Bei ihnen iſt mit Ausnahme der Eckgrundſtücke an der Suarez⸗ und der Neuen Kantſtraße ein Bauwich von 3 Metern vorgeſehen. Durch dieſen Bauwich wollte man ſich einen Durchblick von der Kuno⸗Fiſcher⸗Straße nach dem Lietzenſee für immer erhalten. Aber da dieſe Bauwiche bepflanzt werden, ſo würden nach kurzer Zeit die Bäume und Sträucher ſo hoch ſein, daß ein Durchblick nicht mehr möglich wäre. Die (Gebäude in der Kuno⸗Fiſcher⸗Straße können 22 Meter hoch gebaut werden, und es würde, glaube ich, keinen ſchönen Anblick geben, wenn neben dieſen großen Gebäuden ſo kleine Bauwiche von 3 Metern beſtänden. Der Stadtbaurat hat daher mit der Neuen Boden⸗Geſellſchaft ein Ab⸗ kommen getroffen, nach welchem die Stadt⸗ gemeinde auf den Bauwich verzichtet und die Neue Boden Geſellſchaft ſich verpflichtet, ſo viel Terrain für einen Platz herzugeben, wie dieſe Bauwiche erfordern würden. Die Breite des Platzes ſtellt ſich demnach auf 24 Meter, und da bei den Eck⸗ bauſtellen noch Vorgärten in einer Breite von Sitzung vom 16. Februar 1910 6 Metern vorgeſehen ſind, ſo würde ein Platz von ungefähr 36 Metern Breite geſchaffen werden, der einen ſchönen Ausblick gewährt. Dieſer Platz ſtößt genau an den See und würde, falls die Stadtgemeinde einmal den See über⸗ nimmt, einen rieſigen Vorteil bieten. Die ge⸗ ſamten Koſten der Anlegung des Platzes ſowie die gärtneriſchen Anlagen übernimmt die Neue Boden⸗ Geſellſchaft; auch iſt ſie verpflichtet, das Platzland unentgeltlich an die Stadtgemeinde aufzulaſſen. Für die Sicherheit der übernommenen Verpflich⸗ tungen hinterlegt ſie eine Kaution bei der Stadt⸗ feuerkaſſe von 10 000 dℳ. Der Stadtgemeinde erwachſen aus dieſem Abkommen keine Koſten. Ich empfehle Ihnen die Annahme der Vorlage des Magiſtrats zu a, b und . (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magi⸗ ſtrats, wie folgt: 2) Die Fluchtlinien für den zwiſchen der Kuno⸗ Fiſcher⸗Straße und dem Lietzenſee an⸗ zulegenden Platz werden nach dem Entwurfe des Stadtbaurats Bredtſchneider vom 13. Auguſt 1909 genehmigt. Der mit der Neuen Boden⸗Aktiengeſellſchaft unter dem 22. Januar 1910 abgeſchloſſene Vertrag — Nr. 1143 des Urkundenverzeich⸗ niſſes der Stadt Charlottenburg — wird ge⸗ nehmigt. Die Anlegung des Platzes an der Kuno⸗ Fiſcher⸗Straße hat ohne Rückſicht auf die förmliche Fluchtlinienfeſtſetzung ſchon jetzt zu erfolgen.) — — Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Wir kommen zu Punkt 18 der Tagesordnung: Borlage betr. Beſchickung der Deutſchen Unter⸗ richtsausſtellung auf der Weltausſtellung in Brüſſel 1910. — Druckſache 52. „Die Beratung wird eröffnet und geſchloſſen. Die Verſammlung beſchließt nach dem Antrage des Magiſtrats, wie folgt: 1. Die Beteiligung an der Deutſchen Unterrichts⸗ ausſtellung auf der Weltausſtellung in Brüſſel 1910 wird genehmigt. 2. Die entſtehenden Koſten werden bis zur Höhe von 2000 ℳ bewilligt. Dieſer Betrag iſt dem Dispoſitionsfonds für 1909 zu ent⸗ nehmen.) Punkt 19 der Tagesordnung: Vorlage betr. den Stätteplatz. — Druckſache 53. Berichterſtatter Stadtv. Wagner: Meine Herren, Sie ſehen dort auf der linken Seite die Krananlage, die im vorigen Jahre vor⸗ geſchlagen war. Auf der rechten Seite ſehen Sie den neuen Vorſchlag angeheftet mit der Hänge⸗ ba h n. Ich will in kurzen Zügen auf die Unter⸗ ſchiede dieſer beiden eingehen, die entſchieden für die neue Vorlage ſprechen. Auf der alten Krananlage befindet ſich am Ufer ein längs des Ufers beweglicher Kran, der die Laſten aus dem Schiffe hebt, in Wagen, die ent⸗ weder von Pferden oder Motoren gezogen werden. Dieſe fahren dann unter der zwiſchen dem