Sitzung vom 16. Stätteplatz und der Ladeſtraße befindlichen Ufer⸗ ſtraße hindurch und bringen die Laſten, wieder durch neue Krane gehoben, auf ihre Stelle auf dem Stätteplatz; von dort müſſen ſie dann wieder ver⸗ ſetzt werden oder abgefahren nach den Stellen, wo ſie verwendet werden. Bei der Hängebahn liegt die Sache ſo, daß die Laſten gleich aus dem Schiff gehoben werden auf eine Brücke, die über die Straße hinweg⸗ führt, und direkt auf ihren Platz auf dem Stätteplatz geſchafft werden. Es laſſen ſich infolgedeſſen die Unterſchiede dieſer beiden in ein paar Worte zuſammenfaſſen: bei der alten Krananlage iſt eine zweimalige Hebung erforderlich und ein Fahren mit einem ſehr läſtigen Pferdebetrieb, während bei der neuen Anlage nur ein ein maliges Heben notwendig iſt und ein weiteres be⸗ quemes und ſchnelles Verfahren nach dem Stätteplatz und auf demſelben hin und her. Wenn ſchon an ſich dies die neue techniſche Anlage einleuchtender macht, wird dieſe neue An⸗ lage auch durch die Wirtſchaftlichkeitsberechnung unterſtützt. Es iſt uns dieſes in der Tiefbau⸗ deputation in großen Zügen an der Hand von Diagrammen für das Auge verſtändlich vorgeführt und uns gezeigt worden, daß die neue Anlage auch in bezug auf die Zahlen ſehr viel vorteilhafter arbeitet als die alte. Die Wirtſchaftlichkeits⸗ berechnung iſt in dem Tenor des Magiſtrats, wie er Ihnen hier vorliegt, nicht ſo ausführlich geſchildert worden, ſo daß ich mir erlauben werde, hauptſächlich mit ein paar Zahlen darauf einzugehen. Der Unterſchied zwiſchen der neuen und der alten Anlage in bezug auf das Kapital iſt 41778 ℳ, wenn man die Anlage nur auf die Hälfte des vor⸗ läufig zu benutzenden Stätteplatzes, d. h. auf 5000 Quadratmeter, ausnutzen wollte. Demgegen⸗ über ſtehen, wenn in der neuen Anlage der Betrieb reger ausgenutzt wird, 74 000 ℳ., d. h. eine kapitali⸗ ſierte Summe aus dem Unterſchied der Betriebs⸗ koſten dieſer beiden Anlagen. Sie ſehen ſchon daraus, daß ſich die Anlage, wenn nur der halbe Platz ausgenutzt wird, ſehr viel vorteilhafter ge⸗ ſtalten wird. Wenn der Platz aber in ſeiner ganzen Länge ausgenutzt werden ſollte, dann ſtellen ſich dieſe Zahlen noch beträchtlich anders; dann würde ſich eine Summe von 38 478 ℳ, d. h. der Unter⸗ ſchied der Kapitalbeſchaffung, gegen eine kapitali⸗ ſierte Summe in einem regen Betrieb von 171 000. ſtellen. Hätte man nun noch einige Bedenken vielleicht gegen den Quotenſatz, in dem die Summen kal⸗ kuliert worden ſind, oder gegen einige andere vor⸗ herige Annahmen, ſo würde ſich trotzdem die Sache, auch wenn ſie ſich etwas ungünſtiger, wie hier an⸗ genommen, ſtellte, immer zum Vorteil der neuen Anlage ſtellen. Februar 1910 51 Sehr angenehm wäre es mir geweſen, wenn ich bei den Akten, die ich bekommen habe, auch die Submiſſionsbedingungen und die Ergebniſſe, die Angebote, in bezug auf die Details bekommen hätte, die Summen nämlich, die der Berechnung zugrunde gelegt worden ſind — — (Andauernde Unruhe. — Glocke des Vorſtehers.) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Meine Herren, es iſt der letzte Punkt der Tagesordnung, Sie werden ja gleich Zeit haben, ſich gründlich zu unter⸗ halten. (Heiterkeit.) Ich bitte doch, den Herrn Redner nicht zu unter⸗ brechen. (Bravo!) Berichterſtatter Stadty. Wagner (fortfahrend): Das Ergebnis iſt ſo verſchieden in den Angeboten, die eingefordert worden ſind — ſie differieren bei den erſten beiden um 80 000 ℳ und ſpringen dann um weitere 50 000 ℳ—, daß eigentlich der Vor⸗ ſichtszuſchlag, der hier mit 15 000 ℳ eingeſetzt iſt, etwas gering erſcheint. Es wäre infolgedeſſen ſehr gut geweſen, wenn es mir als Referenten möglich ge⸗ weſen wäre, näher in die Details einzugehen; denn es wäre unangenehm, wenn man bei einer Anlage, die, wie hier, ziemlich kompliziert, mit vielen beweg⸗ lichen Eiſentonſtruktionsteilen arbeitet, ſchließlich gezwungen wäre, noch nachträglich Verbeſſerungen zu treffen, wodurch dann vielleicht Überſchreitungen entſtehen würden. Es dürfte alſo im allgemeinen vorteilhaft ſein, wenn die Submiſſionsbedingungen und die Details der Angebote den Akten immer bei⸗ lägen, damit man ſich darüber auch ein Bild machen könnte. Das iſt der Grund, weshalb ich Sie bitte, — und auch aus dem Grunde, damit die Dinge noch einmal gründlich durchgeſprochen werden — einen Ausſchuß von 11 Mitgliedern zu erwählen. Es wäre mir lieb, noch verſchiedene rein techniſche Be⸗ denken beantwortet zu ſehen. So z. B. iſt vor⸗ geſchlagen, daß an der Hängebahn eventuell eine Greiferanordnung angebracht werden ſollte. Das iſt etwas, was ich für ſchwierig halte. Dann müßte auch die ſchwierige Bewegung der langen Schwenk⸗ brücke noch geklärt werden und andere verſchiedene Fragen. (Die Beratung wird geſchloſſen. Die Ver⸗ ſammlung beſchließt die Einſetzung eines Aus⸗ ſchuſſes von 11 Mitgliedern und wählt zu Ausſchuß⸗ mitgliedern die Stadtv. Becker, Braune, Brode, Haack, Harniſch, Klau, Münch, Rackwitz, Scharnberg, Wagner und Wilk.) Vorſteher⸗Stellv. Dr. Hubatſch: Ich ſchließe die öffentliche Sitzung. (Schluß der Sitzung 9 Uhr 45 Minuten.) Monotypeſatz und Druck: Adolf Gertz G. m. b. H., Charlottenburg.