60 Sitzung vom 9. Mürz 1910 tragbar erklärt und um 15 000 ℳ auf dieſ es wurden die erſten Schritte zur Einrichtung des Summe von 556 700 ℳ verſtärkt. 3. Dem Magiſtrat wird empfohlen, bei Ver⸗ gebung der Lieferungen die Sicherheits⸗ leiſtung auf 10%, der Vertragsſumme feſt⸗ zuſetzen und die Garantieſumme auf längere Zeit auszudehnen.) Borſteher Kaufmann: Der nächſte Punkt der Tagesordnung wird nach Rückſprache mit dem Herrn Anfragenden und dem Herrn Oberbürgermeiſter erſt in den nächſten Tagen ſeine Erledigung finden und heute alſo abgeſetzt. Wir kommen demnach zu Punkt 14 der Tages⸗ ordnung: Anfrage der Stadtverordneten Braune und Gen. betreffend Stadtbahnunterführungen. — Druck⸗ ſache 59. Die Anfrage lautet: Infolge der Konſtruktionsverſtärkungen an den Stadtbahnüberführungen zeigen die bereits vorher verſchmutzten Wände vielfach ſtarke Verunreinigungen durch Schmiere und Schmiedefeuerruß. Ferner wird darüber Beſchwerde geführt, daß im Winter die Rinnen zufrieren und infolgedeſſen das Waſſer nicht abgeführt wird, ſondern auf den Bürgerſteig abtropft. Gedenkt der Magiſtrat bei der Eiſenbahn⸗ direktion wegen einer Inſtandſetzung der Wände und Abſtellung der erwähnten Mängel, beiſpielsweiſe auch durch Anbringung einer Wellblechdecke, wie ſolche ſich in der York⸗ ſtraße Berlin befindet, vorſtellig zu werden? Frageſteller Stadtv. Braune: Meine Herren, die Anfrage an den Magiſtrat wegen Abſtellung der Übelſtände, die ſich bei den Überführungen der Stadt⸗ und Ringbahn im Zuge der Leibniz⸗, Wieland⸗ und Schlüterſtraße ergeben haben, wurde veranlaßt durch die Rückſtändigkeit der dortigen Stadtbahnüberführungen. Wir haben früher vor Jahrzehnten dort freies Feld gehabt. Inzwiſchen iſt dort eine vornehme Bebauung der Umgegend dieſer Überführungen erfolgt, die Überführungen ſind aber noch in dem früheren Zuſtande und be⸗ dürfen wohl dringend einer beſſeren Herſtellung. Das wird ſich jetzt bei den von der Eiſenbahn⸗ direktion unternommenen Renovierungs⸗ und Kon⸗ ſtruktionsveränderungsarbeiten ſicher bewerkſtelligen laſſen. Es wird ſehr nötig ſein, daß die Decken mit einem helleren Anſtrich verſehen werden; es wird ebenſo nötig ſein, daß die Wände abgeſäubert, oder wenn irgend möglich, mit Verblendſteinen bekleidet werden, wie es bei den Überführungen in der Wilmersdorfer Straße, in der Kneſebeck⸗, Grolmanſtraße und allen übrigen Straßen bereits geſchehen iſt. Bei den von mir erwähnten Über⸗ führungen in der Leibniz⸗, Wieland⸗ und Schlüter⸗ ſtraße ſind noch alte, beſchmutzte Wände, die nichts weniger als dem heutigen Straßenbilde angepaßt ſind. Die Eiſenbahndirektion hat ſich bei anderen Gelegenheiten ſehr entgegenkommend gezeigt. Ich erinnere an eine Unterhaltung, die ich mit dem Geheimen Baurat Wambsgans vor einigen Jahren einmal gehabt habe im Auftrage der Parkdeputation: durch dieſe Unterredung wurde die Beſeitigung der alten geteerten Zäune herbeigeführt (Rönneſtraße), Lichtſchachtes in der 66⸗Pfeilerbrücke angebahnt, und ich meine, wenn der Magiſtrat ſogleich ernſtlich hier auch Gelegenheit nimmt, vorerwähnte Ver⸗ beſſerungen herbeizuführen, ſo wird dies ſicher gelingen. Ich ſpreche hier auch im Namen von vielen An⸗ wohnern dieſer Gegend und hoffe, daß der Ma⸗ giſtrat auch hier eine Beſſerung des beeinträchtigten Straßenbildes durchſetzen wird durch Herſtellung eines einladenden Entrees auch in dieſer ſehr fre⸗ quenten Gegend, zum Vorteile der Stadt. Stadtbaurat Bredtſchneider: Herr Stadtv. Braune hat heute nur über einen Punkt der Anfrage geſprochen, ſoweit ich ihn verſtanden habe, und zwar über die beſchmutzten Wände der Eiſenbahnüber⸗ führungen. (Stadtv. Braune: Und Decken!) Soweit die beſchmutzten Wände den Paſſanten nachteilig ſind, etwa daß der Schmutz abfärbt und ſich den Kleidern bei der Berührung der Wände mitteilt, werden wir in der Lage ſein, derartige Mißſtände durch die Eiſenbahndirettion beſeitigen zu laſſen. Soweit es ſich aber um das äußere Aus⸗ ſehen der Wände handelt, ſind wir nicht in der Lage, irgendwelchen Druck auf die Eiſenbahn⸗ direktion auszuüben. (Unruhe.) Vorſteher Kaufmann: Ich bitte um Ruhe. Stadtbaurat Bredtſchneider (fortfahrend): Wir werden gern die Eiſenbahndirektion erſuchen, daß ſie hellere Kacheln, hellere Decken ſchafft; aber irgendwelche Garantien können wir nicht geben, daß ſie dieſem Erſuchen nachkommt. Sie wird ſolchem Erſuchen nachkommen, wenn die Stadt⸗ gemeinde die Koſten bezahlt; aber ich glaube, dazu liegt keine Veranlaſſung vor; das würde ſehr teuer ſein. Die gedruckte Anfrage bezieht ſich aber auch noch auf das Abtropfen von Waſſer bei den Eiſen⸗ bahnüberführungen. Ich habe Veranlaſſung ge⸗ nommen, den Bahnmeiſter zu fragen, wie ſich das verhält, und er hat geſagt: wenn da irgendwelche Umſtände eingetreten ſind, ſo kann das nur Zu⸗ fälligkeit ſein. Er iſt aber bemüht und wird bemüht bleiben, derartige Zufälligkeiten überhaupt zu ver⸗ meiden. Er wird die Rinnen, die dort angebracht ſind, aufmerkſamer bedienen und öfter reinigen, ſo daß ein Überſtrömen dieſer Rinne, ſofern es über⸗ haupt vorgekommen iſt, vermieden werden. Er ſelbſt glaubt, die Rinnen ſeien niemals übergefloſſen; nur gibt er zu, daß ſich an den Stirnwänden der Überführungen und auf den Stegen der äußeren Wände, auf denen die Bahnwärter neben den Schienen die Straße überſchreiten, ab und zu mal Schnee lagern kann, und daß beim Abſchmelzen des Schnees über den Rand der Eiſenbahnüberführungen es auf die Straße tropfen kann und vielleicht ge⸗ tropft iſt. Dieſem Übelſtande wird demnächſt ab⸗ geholfen werden, ſo daß alſo auch ein Abtropfen von den Überführungen nicht mehr eintreten kann. Der dritte Abſatz der gedruckten Anfrage bezieht ſich auf Wellblechdecken, wie ſie in der Jorkſtraße angebracht ſind. Es iſt bei uns nicht erforderlich, Wellblechdecken einzuführen, weil hier ganz andere Vorkehrungen getroffen ſind und eine ganz andere Art der Überführung vorhanden iſt als in der York⸗